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28.12.2011
Von Krippe und Eucharistiefeier
In der Weihnachtspredigt sprach unser Pfarrer eindringlich davon, dass Jesus an Weihnachten in unser Herz kommen wolle. Gerade an diesem Tag falle es ihm schwer, im Hochgebet zu beten: „Deinen Tod, oh Herr, verkünden wir…“. An Weihnachten ist Gottes Sohn doch gerade erst auf die Welt gekommen und dann hören wir schon von seinem Tod!
Dann erzählte der Pfarrer von Franz von Assisi, dem die Eucharistie noch wichtiger war als die Krippe. Denn in der Eucharistie feiern wir das ganze Leben Jesu, von der Geburt bis zur Auferstehung.
Da fühlte ich mich erinnern an jenes Bild im Spurensuche-Adventskalender dieses Jahres. Da war eine Krippe zu sehen und nebenan Franziskus bei der Eucharistiefeier. (>> siehe Adventskalender)
Ich war richtig beeindruckt.
21.12.2011
„….auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“
So heißt es in den letzten Versen der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium (Lk 2,16-21).
Friede?
- In unserer Gegend wird vermehrt jetzt vor Weihnachten von Einbrüchen in Häuser berichtet.
- In den Weltnachrichten hören wir: „Syrische Soldaten töten 150 Menschen“.
- „Ägyptische Gewalt nimmt gegenüber Demonstrantinnen zu“, heißt es in den Nachrichten.
Ich bete zu Gott, er möge die Menschen bewegen, er möge ihre Herzen öffne, damit das göttliche Kind uns allen seinen Frieden schenken kann.
14.12.2011
Engel als Lichtbringer
Eine Bekannte nahm mich zu einer Wohnungsbesichtigung mit. Sie hatte sich auf eine Annonce hin beworben. Als die Vermieterin die Tür aufschließt, beginnen die Augen meiner Bekannten zu strahlen. Die Zimmer sind sauber, eine Küche ist eingebaut und selbst einen Balkon kann sie benutzen. Auf ihre Nachfrage, ob sie die Wohnung anmieten könnte, erhielt sie eine positive Antwort.
Auf dem Weg nach Hause ist meine Bekannte noch ganz gerührt: „Eine so schöne Wohnung hatte ich schon lange nicht mehr. Ja, da kann ich glauben, dass Gott hilft.“ Dabei zieht sie einen Engel aus Bronze aus ihrer Tasche, den sie extra eingesteckt hatte.
Ein vorweihnachtliches Geschenk. Engelsboten im Advent, die Herzen erwärmen und Licht in die Dunkelheit bringen. Auch heute noch erfahrbar.
07.12.2011
Geschlossene Tür ist eine Spur Gottes
Ich frage Propst und Dechant, ob ich in ihren Kirchen den Druck „Hinter jeder Tür wartet eine Spur Gottes“ (siehe das Plakat auf der Spurensuche-Website) anbringen kann. Ich hatte mein Anliegen noch nicht ausgesprochen, da kam spontan „natürlich gerne“.
In der eigenen Pfarrei nachgefragt, wurde mir ein Platz im Eingang zugewiesen. Als ich samstags den Gottesdienst besuche, ist mein Poster weg. Ein anderes hängt an dessen Stelle. Ich spüre wie ich – trotz Gottesdienst – von Wut, Ärger und Traurigkeit beschlagnahmt bin. Ich kann den Sinneswandel unseres Pastors nicht verstehen. Ich beginne in der Kirche zu suchen: Vielleicht ist ja ein anderer Platz ausgesucht worden. Nichts. Enttäuscht verlasse ich den Gottesdienst. Auf dem Heimweg gehen meine Blicke zum Schaukasten. Und siehe da, genau an diesem viel mehr präsentem Platz finde ich das Poster.
Diese Erfahrung erlebte ich als Beispiel, dass wir manchmal verstellte Wege gehen wollen. Dann wird mir manchmal mehr geschenkt, als ich erwartet habe.
Ich bitte Gott, mich noch mehr lernen zu lassen, dass auch verschlossene Türen zu einem Reichtum führen können, den ich spontan nicht sehen kann.
30.11.2011
Durch welche Türen kam Gott in dieser Woche in mein Leben?
Türchen aufmachen im Advent – eine wunderbare Sache! Ich habe mich einmal gefragt, durch welche Tür Gott in dieser Woche in mein Leben hinein kam. Ich kam auf drei Ideen:
Da war zunächst ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin. Sie ging auf einen Vorgang ein, nach dem ich gar nicht gefragt hatte. Ihre Haltung war: Jeder ist wichtig !
Dann musste ich beruflich eine Person betreuen, die mir nach anfänglichem Misstrauen plötzlich Vertrauen entgegen brachte: Sie lässt sich auf einen neuen Weg ein.
Schließlich muss ich erleben, dass mein Mann sich krankheitsbedingt immer weniger bewegen kann. Das fordert meine Geduld heraus. Ich soll Barmherzigkeit lernen.
Wenn ich in diesen Tagen des Advents noch mehr solcher Türen finde, dann kann Weihnachten kommen.
23.11.2011
Adventskalender
Jeden Tag ein Türchen öffnen, um die lange Zeit auf Weihnachten zu verkürzen, das war für uns Kinder immer etwas Besonderes.
Schon lange werden auch heute in den Geschäften Adventskalender angeboten.
Unterschiedliche Motive fallen mir ins Auge. Der BVB – Kalender für Fußballfans, der mit Haribo gefüllte Kalender für besondere Süßigkeitsliebhaber. Die Zeit bis Weihnachten wird genutzt um die Bindungen an den Verein oder an besondere Süßigkeit zu festigen.
Advent – Vorbereitungszeit auf die Geburt Christi. Was festigt meinen Glauben in diesen Tagen, macht mich wach für das Handeln Gottes in meinem Leben, bindet mich stärker an ihn? Lange suchte ich nach einen Adventskalender der mich mit seinen täglichen spirituellen Impulse innerlich vorbereiten auf die Geburt Christi.
Und diesen Kalender gibt es wirklich ab 01. Dezember in: www.spurensuche.de
17.11.2011
Netzwerke für Tod oder Leben
Jeden Tag wird in den Nachrichten etwas mehr über das Neonazi-Netzwerk gelüftet. Ein Netzwerk, das aus skrupellosem Hass Menschen tötete, die anders sind.
Ein Netzwerk ganz anderer Art erleben wir augenblicklich in Thailand. Hier setzen sich Menschen aus Verantwortungsgefühl für das Leben anderer ein. “ Der Staat kümmert sich nicht um die Überschwemmungsopfer, da ist es doch selbstverständlich, dass wir etwas tun. Wir handeln und können nicht warten, bis der Staat sich bewegt.“
Beim Netzwerk „Miteinander für Europa“ nahmen jetzt im November 1000 Vertreter unterschiedlicher christlichen Bewegungen teil. Ziel der Bewegung ist eine Begegnung zwischen christlichen Gemeinschaften und Vertretern der europäischen Politik vorzubereiten.
Christus, König und Herr, du hast bei den letzten beiden Netzwerken die Menschen berührt, sich in ihrem Herzen niedergelassen. So können Sie Licht in die Dunkelheit bringen, deine dienende und sorgende Liebe wird sichtbar.
Christkönig:
Komm, mein Licht, und erhelle mein Dunkel,
komm, mein Leben, und erwecke mich vom Tod.
Komm, du mein Arzt, und heile meine Wunden,
komm, Flamme der göttlichen Liebe, brenne aus die Dornen meiner Sünden und entzünde in meinem Herzen die Flamme deiner Liebe.
(Ein Gebet von Dimitri von Rostow, russischer Bischof aus dem 17. Jahrhundert und Heiliger der Ostkirche.)
09.11.2011
11.11.11- St. Martin
Schon lange warten die Kinder auf den Martinsumzug. Am Ende bekommt jeder einen Martinsbrezel geschenkt. St. Martin – er teilte seinen Mantel mit dem armen Bettler.
Teilen erlebe ich nicht nur bei der organisierten Caritas, sondern wie selbstverständlich z.B. bei Eltern, die frühmorgens Zeit investieren und ihr Kind auf dem Schulweg begleiten. Oder bei einer jungen Frau, die sich regelmäßig Zeit nimmt, um ihrer kranke Mutter zu besuchen. Oder bei einer Nachbarin, die ihr Wissen an einen jungen Ausländer weitergibt, indem sie ihn bei den Schularbeiten unterstützt.
Teilen ist wie wärmenspende Sonne in dieser kalten Jahreszeit.
Mit Gott Mauern überspringen
Ich bin blockiert! Tagelang habe ich versucht, den Beitrag zu schreiben, der nächste Woche veröffentlicht werden soll – ohne Erfolg! Obwohl ich mit dem Thema so vertraut bin, immer wieder auch Erholungspausen eingeplant habe, bekomme ich keinen vernünftigen Text zustande. Am Abend vor dem Abgabetermin ist mir klar, dass ich diesmal um eine Fristverlängerung bitten muss.
Und dann geschieht ganz plötzlich etwas völllig Unerwartetes, im wahrsten Sinn des Wortes Merk-würdiges! Noch während ich dabei bin, die Mail an den Redakteur zu schreiben, spüre ich tief in mir die klare Gewissheit: Ich brauche die Mail nicht abzuschicken! Ich kann es nicht erklären, aber ich weiß: Morgen früh werde ich den Beitrag abliefern können. Kein Zweifel mehr, kein innerer Druck; nur noch die ruhige – und beruhigende – Gewissheit, dass alles gut wird. Schon kurze Zeit später schlafe ich tief und fest.
Als ich am nächsten Morgen aufwache, fühle ich mich ganz entspannt und gut erholt. Es tut gut, noch eine kleine Weile liegen zu bleiben. Und dann auf einmal ist der Text da – Wort für Wort „höre“ ich ihn in mir. Es ist, als liefe eine CD. Ich stehe auf, notiere den Text, betrachte ihn mir. Ja, genau so ist er gut!
Dankbar staunend lese ich mir die Zeilen noch einmal durch, und schon fängt es in mir zu singen an: Mauern überwinden, Grenzen überspringen, kann ich, Herr, nur mit dir! …
Ja, mit meinem Gott kann ich Blockaden überwinden und Mauern überspringen! So oft durfte ich schon erfahren, wie liebevoll er meinen Weg mit mir geht. Seine Spuren immer wieder zu entdecken, ist ein Geschenk, für das ich zutiefst dankbar bin.
02.11.2011
Zufall? – Er kennt den Tag und die Stunde
Beim Einkauf traf ich eine Nachbarin. Auf meine Frage wie es ihr gehe, antwortete sie: „Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, mein linkes Gesicht, die Brust und die Achselhöhle schmerzten. Selbst die Schmerztablette schlugen nicht an. Aber zum Arzt gehe ich nicht, was soll der denn machen.“
30 Minuten später sprach mich in einem anderen Geschäft mein Cousin an, den ich zwei Jahre nicht gesehen hatte. Er erzählte von seinem kürzlichen Herzinfarkt und meinte: „Solltest du einmal Schmerzen im Gesicht, in der Brust und in der Achselhöhle spüren, gehe bitte sofort zum Arzt. Das waren bei mir das Anzeichen des Herzinfarkte.“ Ich traute meinen Ohren nicht, genau von diesen Schmerzen hatte doch die Nachbarin gesprochen. Wie konnte ich diese erreichen. Vielleicht war sie ja auch in diesem Geschäft am Einkaufen. Beim Umsehen ging der Ehemann gerade aus der Geschäftstür. Ich lief auf ihn zu und gab die Information von meinem Cousin weiter. „Dann müssen wir sofort zum Arzt“, war seine Antwort.
Abends bedankte er sich. Seine Frau wurde vom Hausarzt sofort mit Krankenwagen und Notarzt auf die Intensivstation gebracht. „Ihre Information hat meiner Frau das Leben gerettet“, war seine Mitteilung.
Ich danke Gott für diesen „Zufall“. In seiner Hand liegen alle Herzen, wann sie schlagen oder aufhören zu schlagen. Nur er kennst den Tag und die Stunde. Danke, dass meine Nachbarin noch lebt.
26.10.2011
Würde
Nach dem Tod des libyschen Machthaber Gaddafis prangte auf der ersten Seite einer deutschen Zeitung sein Gesicht mit der Schusswunde. Im Fernsehen sahen wir außerdem seit Tagen, wie die Menschen mit Handys an der halbnackten Leiche des Verstorbenen vorbeizogen. Sensationslust verdrängt die Achtung vor dem Toten.
Ich wünsche mir sehr, nicht nur unseren Medienvertretern mögen die Sensibilität haben, dass jeder Tote – egal ob ich ihn achte oder verachte – Würde verdient und nicht ein Zur-Schau-Stellen. Diese Würde gilt vor Gott immer, sogar vor einen Gaddafi.
19.10.2011
Beheimatung
Wir planten das kommende Weihnachtsfest. Seit der Geburt unsere Kinder, trafen wir uns mit allen Geschwistern und deren Familien am ersten Weihnachtstag bei meinen Eltern. Da meine Mutter vor 2 Jahren verstarb, tauchte die Frage auf, ob die bisherige Tradition auch in diesem Jahr fortgesetzt werden soll.
Als die Neffen und Nichten in die Entscheidung gezogen wurden, hieß es: „Das Treffen in der Großfamilie und in den Räumen der Oma ist uns ganz wichtig, wir kennen doch nichts anderes, es ist uns Heimat.“
Heimat, einfach mit allen zusammen zu sein, sich austauschen, ein Zuhause erleben. Beheimatung in der Gemeinschaft.
Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung der Großfamilie und dafür, dass auch den Kindern dieser Erfahrung wichtig ist. Diese Beheimatung ist für mich eine wichtige Spur der Beheimatung der Menschen im Herzen Gottes.
13.10.2011
Reichtum
Gestern standen die drei reichsten Menschen unserer Bundesrepublik in der Zeitung. Das Vermögen betrug mehrere Milliarden Euro.
Wie viel Milliarden Stunden kämen wohl zusammen, wenn alle ehrenamtliche Arbeit einmal zusammengezählt würde. Ein Reichtum, der vielen Menschen in unsere Bundesrepublik kostenfrei geschenkt wird und der nicht auf dem Sparkonto gutgeschrieben wird.
Gott möge auch heute immer wieder Menschen berühren, die sich für das Ehrenamt ansprechen lassen, damit deine Menschlichkeit sichtbar bleibt.
06.10.2011
Symbol – Weihrauch
In der Nachbargemeinde wurde der Propst verabschiedet. Während des feierlichen Gottesdienstes fielen die Sonnenstrahlen durch die Seitenfenster. Als sich die Strahlen mit der Weihrauchwolke verbanden, fiel mir der Satz ein: „Meine Gebete steigen wie Weihrauch auf zu dir, mein Gott.“ Mehr als zwei Stunden umgaben uns die Strahlen und der Weihrauchduft.
Gott ist ein Gott auch der Gegenwart, in der wir leben. Mir kam es vor, als wollte er uns allen verdeutlichen, dass er alle Gebete mit seiner Liebe umfängst. Danke!
30.09.2011
Danken
Ich gehe durch unseren garten und staune darüber, was alles gewachsen ist. Neben der Blumenpracht überbot sich in diesem Jahr unser Weinstock. Noch nie konnte ich so viele Trauben ernten.
Erntedank.
Ich möchte Gott danken, nicht nur für die Blumen und das Obst danken, sondern vor allem dafür, dass ich auch in diesem Jahr wieder sein treues Mitgehen spüren durfte: bei der Operation meines Mannes, bei der Studien- bzw. Arbeitsplatzsuche meiner Kinder, bei der Einstellung eines neuen Kollegen, der einfach nur super in unser Team passt …
21.09.2011
„Freuen Sie sich auf den Papst!“
so forderte eine bekannte Zeitung zur Abstimmung auf. Die „Freude“ auf den Papstbesuch ist unterschiedlich. Während 70 Bundestagsabgeordnete der Papstrede fernblieben, wandern Pilger quer durch die Bundesrepublik, um in Berlin den Papst begrüßen zu können.
Das ist eine alte Sache: Als Jesus seine Botschaft verkündete, wurde sie durchaus nicht immer von hörendem Herzen aufgenommen. Gott möge viele Menschen durch die Papstbotschaft aufmerksam werden: „Wir müssen die Wahrnehmungsfähigkeit für Gott, die in uns da ist, wieder neu entwickeln!“
31.08.2011
Die Schattenseiten der Medizin
Ein guter Bekannter kam vorbei. Auf meine Frage: „Wie geht es dir?“ antwortete er: „Nicht so gut.“ Seine Schwiegertochter war in der 18. Woche schwanger. Doch bereits sehr früh erhielt sie die Nachricht, dass der Nachwuchs nicht überlebensfähig sei.
Die immer besser entwickelte Ultraschallaufnahme zeigte, dass das neue Menschenleben neben einem Herzfehler, nur eine Niere hatte, die dann auch noch verkümmert war. Keine Überlebenschance diagnostizierten mehrere Ärzte und rieten dem Paar das Kind möglichst bald zu holen. Nach vielen schlaflosen Nächten ließen sich beide darauf ein.
Ist der technische Fortschritt hier ein Gewinn?
24.08.2011
Füße baumeln lassen
Gestern beobachtete ich einen Mann, der am Brunnenrand saß und einfach seine Füße ins Wasser baumeln ließ.
Füße baumeln lassen, die Abkühlung genießen, an nichts denken und unendlich sorglos sein. Vertrauensvoll spüren, Gott will mir Ruhe schenken.
Sorglos sein – trotzdem hatte ich viele sorgenvolle Gedanken, als die Knieoperation meines Mannes anstand. Was könnte auf mich zukommen? Und dann: Keine einzige noch so kleine Befürchtung erfüllte sich. Bereits nach einigen Tagen war die volle Belastung wieder möglich. Sogar seine Füße könnte er in einen Brunnen baumeln lassen.
Da dachte ich an das Bibelwort: „Kommt alle her zu mir, … ich will euch Ruhe schenken“.
04.08.2011
4 Knöllchen
Innerhalb von 8 Tagen hingen insgesamt 4 Knöllchen an meinem Auto. Knöllchen die ich bekam, weil ich vergaß meine Parkscheibe ins Fenster zu legen.
Beim vierten Mal habe ich es endlich begriffen, dass die Knöllchen mich vielleicht auf Parkzonen für meine Seele hinweisen wollten.
Ich danke Gott für seine sehr praktischen Anstöße. Manchmal benötige ich wohl mehrere Knöllchen, um „Parkzonen“ für ihn einzurichten.
27.07.2011
Hass und Liebe
Gefühle, die den Menschen beherrschen können. Der Attentäter von Norwegen bezeichnete sein Massaker als grausam, aber notwendig. „Ein Mensch von Hass getrieben.“
Ein Camper auf der gegenüberliegenden Insel verharrte nicht versteinert, als er die Schüsse hörte und sah, wie die Menschen ins Wasser sprangen. Er stieg in sein Boot um Leben zu retten. Durch sein Zurufen aufgefordert machten sich später auch andere Camper auf, um Jugendliche in ihr Boot zu ziehen. „Menschen von Liebe getrieben.“
Schmerz, Ohnmacht und Trauer sind bei vielen nach dem Anschlag die vorherrschenden Gefühle. Ich bitte Gott um das Vertrauen, dass er auch in diesem Dunkel die Fäden in der Hand hältst.
20.07.2011
Herzliche Einladung zum Gemeinschaftstag Generation 50 plus & 60 plus
Diese Post erhielten wir vor einiger Zeit. Wir meldeten uns an und trafen am Gemeinschaftstag mit über 15 Paaren zusammen. Paare mit denen wir vor 30 Jahren schon an Veranstaltungen teilnahmen. Paare, die bis heute zueinander stehen.
„Wir sagen JA zueinander“ steht u.a. auf der Anzeige unseres Sohnes, der kommende Woche heiratet. Mit ihm werden sich in diesem Jahr noch viele Paare das Ja-Wort geben. Wir können nicht alle unsere Lebenswege voraussagen. Wissen nicht, was uns erwartet.
Gott möge allen Paaren die Erfahrung schenken, dass er ihnen mit seiner unterstützenden Nähe zur Seite stehst, unabhängig wie die Wege verlaufen.
13.07.2011
Die lautlose Expansion der Gott AG
so lautet die Überschrift im Handelsblatt. Weiter ist zu lesen:
Im Interesse der Betroffenen kann jetzt auch in Deutschland ein durch künstliche Befruchtung erzeugter Embryo vor der Einpflanzung in den Mutterleib – bei Verdacht auf bestimmte Erbschäden – aussortiert werden.
Menschliches Leben wird auf seine „Brauchbarkeit“ überprüft und bei Unwert „selektiert“. Zum Schutze der Eltern heißt es, denen viel Leid erspart bleibt.
Der Mensch wird zum Richtenden über lebens- und nicht lebenswertes Leben.
Heute sind es die „nicht brauchbaren“ Embryonen, morgen sind es die „unbrauchbaren“ kranken oder alten Menschen, die ohne Wert sind für die Gesellschaft, für die Krankenkassen.
Wir brauchen Gottes heiligen Geist, damit wir uns für das Leben einsetzen, das in manchen Augen als unbrauchbar erscheint.
06.07.2011
Türen zu
Ganz in der Nähe meines Arbeitsplatzes befindet sich eine Kirche. Am Montag wollte ich morgens eine Kerze bei dem Muttergottesbild anstecken, denn heute sollte sich entscheiden, ob unser Sohn den Mietvertrag unterzeichnen kann. Es eilt, denn der Umzug ist für den 28.07. vorgeplant.
Als ich zur Kirchentür kam, war nichts zu bewegen. Die Kirche war an allen Seiten verschlossen. „Türen zu“.
Ich dachte, Maria wird die Sorge unseres Sohnes auch so kennen und sich seiner annehmen, so wie sie damals ihre Base Elisabeth besuchte und sie unterstützte. Gottes Hilfe hängt sicher nicht von Kerzen ab.
Nachmittags kam dann der ersehnte Anruf. „Mama, es hat mit dem Mietvertrag geklappt“. Trotz einer verschlossenen Tür hatte sich jetzt eine andere geöffnet.
Danke
29.06.2011
Einladung
Wir hatten am Wochenende Freunde zum Grillen eingeladen und verbrachten einige frohe Stunden miteinander. Der Austausch war so rege, dass die Zeit wie im Flug vorbeiging.
Das veranlasste mich zu Gedanken im Blick auf eine andere Einladung: Zu Beginn der Woche kam mir die Idee, doch einfach einmal bewusst den ganzen Tag auf Gottes Einladung zu hören, welche Spuren er mir zeigen will. Trotz mancher Termine hielt ich am folgenden Tag immer wieder inne und hörte auf Gottes Zeichen: „Was will er jetzt von mir?“
Selten habe ich einen so entspannten Tag erlebt, einen Tag, der nicht von meiner Planungsuhr getrieben wurde, sondern von der Haltung sich vom Gott des Lebens überraschen zu lassen.
22.06.2011
Gottes Melodie
In unserer Nachbargemeinde wurde eine neue Glocke eingeweiht. Der Priester erklärte das Läuten der Glocke als Melodie Gottes. Gott der uns durch den Glockenton aufmerksam macht, dass er in der Welt gegenwärtig ist.
Mit jedem Glockenton denke ich jetzt, dass es Gottes Melodie. Sie will mich an sein Mitgehen, seine Nähe, seine Treue erinnern.
Du Gott des Lebens, danke dass du immer wieder neu auf mich zukommst.
15.06.2011
Geist-Erfahrungen
Pfingstsamstag:
Wir verabschieden uns voneinander. Wir, das sind 13 Personen, die sich trafen um ein begonnenes Projekt weiterzuentwickeln. Wir erlebten eine Atmosphäre des Zuhörens, des Einbringens von unterschiedlichsten Begabungen und Originalitäten. Es war ein konstruktives frohes Miteinander.
Pfingstmontag:
Die katholische -, evangelische – und die Freikirche hatten zu einem ökumenischen Gottesdienst eingeladen. Statt der erwarteten 100 Menschen kamen 300, die miteinander beteten und sangen. Ein friedliches achtungsvolles Miteinander
Pfingstdienstag:
Unser Sohn hat sich entschieden, seinen Arbeitsplatz zu wechseln. Eine nicht einfache Entscheidung, bis der Heilige Geist Klarheit schaffte. Es bedarf noch ein geduldiges Warten, bis der neue Arbeitsvertrag unterschrieben ist.
08.06.2011
Ehec und Pfingsten?
Seit Wochen wird nach der Ursache des Ehec-Viruses gesucht. Erst waren es Gurken aus Spanien, dann Sprossen von einem Bio-Hof in Schleswig-Holstein. Ob Spanien oder Deutschland, die Landwirte klagen über hohe finanzielle Einbußungen. Keiner will mehr ihr Gemüse kaufen. Deutlich wird, dass die Globalisierung nicht nur Vorteile, sondern auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Gefahren mit sich bringt.
Heiliger Geist, seit Tagen beten wir die Pfingstnovene für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland.
Heiliger Geist, komm nicht nur auf uns Christen herab. Sei Atem der ganzen Schöpfung. Schenke deine Lebenskraft allen die für die Schöpfung Verantwortung tragen. Hilf, dass so mit deiner Schöpfung umgegangen wird, dass der Mensch keinen Schaden nimmt.
01.06.2011
2 Kassen
Mittwoch: Einkaufstag. Ich stehe bei Lidl an der Kasse und kann gar nicht so schnell meine Sachen in den Einkaufswagen packen, wie sie über den Scanner gezogen werden. Im Hintergrund ist mir bekannt, dass die Verkäuferinnen einen bestimmten Umsatz erwirtschaften müssen, also gar keine Möglichkeit haben, auf die Einpackgeschwindigkeit ihrer Kunden Rücksicht zu nehmen. Älteren und kranken Menschen wird die Ware in den Korb geschoben, die Zeit ist optimal zu nutzen.
Freitag: wir besuchen den Einkaufsladen unserer Benediktinerabtei. Trotz geringer Personalbesetzung nimmt sich ein Verkäufer Zeit, um uns zu beraten. Geduldig kümmert er sich um unsere Wünsche. Als wir uns verabschieden werden noch kleine Geschenke in unsere Tüte verpackt. Nicht nur wir werden so einfühlsam behandelt, sondern auch die anderen Kunden.
Du Gott des Lebens, komme herab mit deinem Heiligen Geist bei den Verantwortlichen in der Wirtschaft, damit die Arbeitsplätze nicht nur nach dem maximalen finanziellen Gewinn ausgerichtet werden.
25.05.2011
33 %
bestehe ich je aus Körper, Geist und Seele. Wenn ich die vergangene Arbeitswoche betrachte, so arbeitete mein Geist zu 70 %, die Investition in den Körper, z.B. Joggen, blieb auf der Strecke und für die Pflege meine Seele hatte ich vielleicht 20 % übrig.
Auf der Heimfahrt nach einem Vortrag durch die Berge begleitete mich einige Minuten immer wieder die untergehende Sonne. Das war für mich eine Spur. Mir war, als wolltet Gott mir sagen „Ich bin mit auf deinem Weg, doch vergiss nicht, mir Zeit zu schenken, damit du meinem Mitgehen auch nachspüren kannst.“
18.05.2011
16.05.36 Kardinal Lehmann
Das Geburtsdatum von Kardinal Lehmann. Für „den Kardinal der Herzen“, wie der Titel einer Kurzdokumentation lautete, hatte das Fernsehen ca. 27 Minuten vorgesehen. 27 Minuten für einen Menschen, von dem es heißt: „Er ist Professor und zugleich Hirte.“
Seine Herzenswärme konnten wir bei der Aussendungsfeier der „Akademie für Ehe und Familie“ erfahren, an der wir teilgenommen hatten. Kardinal Lehmann überreichte uns das Zertifikat. Er nahm sich Zeit und erkundigte sich nach der Krankheit meines Mannes. In diesem Augenblick waren wir für ihn die wichtigsten Personen.
Du Gott des Lebens, ich danke dir für diese „Hirtenerfahrung“. Auch das ist Kirche.
11.05.2011
In die Spur geschoben
Maiandacht: Wir trafen uns zur Eröffnung des Monats Mai in unserer Kapelle im Wald. Nach dem Gebet kamen wir ins Gespräch. Mein Schwager erinnerte sich, dass wir in der Zeit um das Reaktorunglück in Tschernobyl vor 25 Jahren ein Jubiläum in dieser Kapelle feierten.
Bei weiterem Nachrechnen kommen wir noch auf weitere wichtige Ereignisse, die mit der Kapelle verbunden sind. In einem Jahr hatten wir Maria als der „Mutter der Kirche“ unsere Stadt und unsere Diözese anempfohlen.
Keiner hatte die Daten präsent. Keiner?
Ich glaube, wir wurden in unserem Gespräch in die Spur geschoben: Am kommenden Sonntag, dem Gedenktag „Maria, Königin der Apostel“, werden wir in einem kleinen Festakt der beiden wichtigen Ereignisse gedenken und die Bitten von damals wiederholen.
04.05.2011
Unterschiedliche Spurenfindung
Sonntag, den 01.05.2011: Papst Johannes Paul II. wird am Barmherzigkeitssonntag selig gesprochen. Zig Tausende von Menschen ließen sich durch sein Glaubenszeugnis ansprechen und nahmen sichtlich berührt am Seligsprechungsgottesdienst teil.
Nachrichten am 01.05.20011: „Gibt es auch kritische Stimmen zur Seligsprechung?“, fragte der Moderator und schon wurden Argumente gesammelt.
Ein Ereignis hinterlässt zwei unterschiedliche Spuren.
Guter Gott, ich danke dir für die Menschen, die barmherzig mit den Grenzen unseres Papstes umgehen, ihn jedoch wegen seines Glaubens als Seligen verehren. Es geht nicht um das Perfektsein vor Gott.
27.04.2011
Unsichtbar und doch sichtbar
Unsichtbar ging Jesus mit den Emmausjüngern. Das habe ich in diesen Tagen in der Osterwoche bei meiner Arbeit erlebt. Unsichtbar und doch sichtbar erlebte ich SEINE Gegenwart am Arbeitsplatz.
Nach den Feiertagen lagen einige Tätigkeiten auf dem Schreibtisch, die mit viel Einsatz nach Lösungen suchten. Während der Bearbeitung lösten sich plötzlich sichtbar viele Knoten auf. Nach 8 Stunden waren Aufgaben erledigt, für die ich mehreren Tage eingeplant hatte.
Da ich versuche, auch meine Arbeit mit meinem Glauben in Verbindung zu bringen, empfand ich in diese Arbeit SEINE (un)sichtbare Unterstützung. „Bleibe bei uns, Herr“, möchte ich da sagen.
20.04.2011
Aus Totem wächst Leben
Ich liege in der Sonne und staune über die mich umgebenden Bäume. Noch vor drei Wochen waren nur die Äste zu erkennen. Jetzt sprießen die Blätter nur so hervor. Aus „Totem“ wächst Leben.
Manchmal zeige ich meinen Nächsten gegenüber auch nur „totes Verhalten“, z.B. ziehe ich mich zurück, bin wenig interessiert, verschließe Augen und Ohren.
Du Gott meines Lebens, schenke mir das Vertrauen, dass dein Sohn dieses und noch manch andere Begrenztheiten mitträgt.
13.04.2011
„Nichts geht über eine gute Ehe
– Deutsche und Europäer vertrauen vor allem der besiegelten Partnerschaft“, so lautete eine Überschrift heute in unserer Tageszeitung.
Eine stabile und zufriedenen Partnerschaft fällt jedoch nicht vom Himmel. Sie bedarf immer neu der gegenseitigen Investition.
Du Gott auch des Ehelebens, danke für alle Projekte, die Ehe- und Partnerschaft unterstützen und fördern wie z. B. die „Akademie für Ehe und Familie“, die jetzt ihr 10-jähriges Jubiläum feiert.
06.04.2011
Adoramus te
Mit dieser Aussage auf einem Plakat lud unser Pastor in der Nachbargemeinde am ersten Donnerstag im Monat zur Stunde der Anbetung ein. Wer würde sich wohl angesprochen fühlen?
Beim ersten Treffen vor 2 Monaten waren es 6 Personen – von jung bis älter. Ein Besucherin war recht skeptisch: „Ob ich diese Stunde durchhalte?“, war ihre Sorge. Sie und noch 11 Personen folgten der Einladung im dann im März.
Guter Gott, ich danke dir für den Pastor, der den Mut hatte, in seiner Pfarrei neue Wege zu gehen. Der eine Spur in seinem Herzen aufgriff. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ – das ist in dieser Stunde Wirklichkeit.
01.04.2011
Entrümpeln
Seit gut zwei Wochen bin ich dabei die unterschiedlichsten Räume zu entrümpeln. Schlafzimmer und Dachboden sind bereits befreit von Kleidung und angesammelten „Schätzen“. Manches hatte ich vor 20 Jahren zuletzt in der Hand. Wenn ich dann die Räume ansehe und die vielen freie Lücken bestaune, spüre ich, wie das Entrümpeln befreit hat.
Entrümpeln in der Wohnung macht mich aufmerksam auf das Entrümpeln meines Terminkalenders. Einfach einmal Termine – die mal wichtig erschienen – streichen und sich Zeit zum Gespräch mit Gott zu nehmen. Die Zeit anders füllen, um seiner Nähe nachzuspüren. An den Tagen, an denen es geklappt hat, spüre ich neue Kräfte.
Guter Gott, lass mich die Fastenzeit weiterhin für den Kontakt mit dir nutzen.
23.03.2011
Ganz kleine Spur, die bewegt
Wir trafen heute zufällig eine Freundin in der Stadt. Schon bald tauschten wir uns über die Punkte aus, die uns innerlich bewegten. Sie hörte zu, fragte nach. Wir hörten zu, fragten nach. Wir gingen froh auseinander.
Du Gott des Lebens, ich danke dir für all meine Freunde, mit denen ich mich offen und ehrlich austauschen kann. Sie sind eine Kraftquelle und machen deine Liebe sichtbar.
16.03.2011
Der Super-Gau
Seit Tagen sehe ich – wie so viele – mit Sorgen nach Japan. Was müssen die Menschen dort aushalten. Zuerst bebte – wie selten erlebt – die Erde, dann kam die Riesenwelle die Häuser und Menschen unter sich vergrub und augenblicklich bahnt sich eine Atomkatastrophe an.
In diesen Tagen der Fastenzeit möchte ich dieses Gebet sprechen:
Christus, du nimmst alle Schmerzen auf deine Schultern,
du trägst die Not mit. Lass die Menschen in Japan erfahren:
„Der Herr beschirmt dich mit seinen Flügeln,
unter seinen Schwingen findest du Zuflucht.“
Ps 91,4
09.03.2011
Sieben Wochen ohne…
ich will: mehr Zeit der Familie schenken
ich will: mich mehr bewegen und Sport treiben
ich will: freundlicher und hilfsbereiter sein“
so lautet die Überschrift in unserer Tageszeitung zu Beginn der Fastenzeit.
Gott, auch ich überlege mir kleine Verhaltensänderungen für die nächsten 40 Tage. Lass mich u.a. Zeit für dich finden, um deiner Wegbegleitung nachzuspüren. Stärke mein Vertrauen in deine liebende Nähe gerade dann, wenn ich einmal wieder meine Begrenztheit wahrnehme.
23.02.2011
„Landgericht verurteilt Mutter zur Haft“
So lautet die Schlagzeile in unserer Zeitung. Schläge, Tritte, Würgen musste ein Junge ertragen, der einfach nur gerne wieder aus dem Heim zu seiner Mutter wollte.
Neben den körperlichen Verletzungen bleiben tiefe seelische Spuren.
Du Gott des Lebens, ich sehe in der Stadt immer wieder Mütter, die sich liebevoll um ihr Kind kümmern. Stundenlang halten sie ihr Kind auf dem Arm – Nähe, die Vertrauen schenken kann. Danke für diese Mütter.
16.02.2011
Trotz Wut weiterhin hoffen
Gebannt schauen wir auf das Fernsehen. Laut Ansage steht in wenigen Minuten der Rücktritt des Ägyptischen Präsidenten bevor. Der Auftritt folgt und bringt eine große Enttäuschung. Von Rücktritt keine Rede. Die Demonstranten halten in ihrer Wut und Enttäuschung einen Schuh in den Himmel. Zeichen der Verachtung. Und: der Präsident redet weiter, ohne zu spüren wie sein Volk reagiert. Hirtennähe? Wir halten alle den Atem an, wird sich die Wut in Aggression umwandeln? Was wird die Nacht bringen?
Am nächsten Morgen heißt es in den Nachrichten; die Demonstranten hoffen weiter und treffen sich wieder zur friedlichen Demonstration.
Mir kam es vor, als habe hier nur Gottes Geist wirken können. Als dann am darauffolgenden Tag doch noch der Rücktritt erfolgte, kam es mir vor, als hätte Gott selbst gesagt: „Ich bin der gute Hirte und höre euer Flehen und Beten.“ – „Ein Danklied sei dem Herrn…er waltet nah und fern“.
„Pastoral der Berufung“
Unter dieses Stichwort stellte unser Erzbischof die Entwicklung in den Kirchengemeinden und der gesamten Seelsorge. Ein Mitarbeiter der Diözese versuchte uns die Gedanken näher zu bringen: Es ginge nicht um die Struktur sondern um folgende Fragen: Wie können wir den Glauben des Einzelnen verlebendigen und vertiefen? Wie können wir Menschen mit Gott in Berührung bringen? Wie können sich diese Menschen vernetzen? etc.
Da kann ich allen suchenden Christen nur empfehlen, sich diese Website anzusehen: www.spurensuche.de.
09.02.2011
Beziehungen
Heute hatte ich viele Gespräche mit unterschiedlichsten Menschen. Zwei ältere Paare sind mir besonders in Erinnerung geblieben. „Liebe Frau, ich vertraue dir, dass du das Formular für mich richtig ausfüllst“, sagte ein Mann mit einem Augenzwinkern. Ein anderer Mann sagte mit Blick auf seine Frau: „Ich hoffe, wir haben nicht vierzig, aber doch noch zwanzig gemeinsame Jahre vor uns!“ Hierbei sahen sich beide freundlich an.
Paarbeziehungen, die Vertrautheit, Achtung und Humor ausstrahlten – und das nach wenigstens vierzig Jahre Ehe.
Menschen in diesem lebendigen Miteinander zu erleben, ist ein Geschenk. Sie lassen mich besser glauben, dass Gott ein Gott der Beziehungen. Sie lassen mich auch besser glauben, dass Gott ein Stückchen seiner wohlwollenden Nähe und Beziehung mir schenkt.
02.02.2011
Lichttherapie
Gerade jetzt in der nur langsam heller werdenden Jahreszeit lese ich häufig Empfehlungen zum Thema: Welche Möglichkeiten gibt es meiner Seele und dem Körper „Licht“ zu schenken. Eine Therapeutin empfiehlt z.B.: wandern an der frischen Luft, besuch eines Solariums oder eine Lichttherapie.
Eine Bekannte von mir greift dagegen zum Telefonhörer „Ich will nur einmal eben deine Stimme hören“. Nach einigen Minuten verbessert sich ihre Stimmung und sie legt auf.
Gott ist ein Gott allen Lichtes. Er möge mich seine „Lichtspuren“ immer wieder neu entdecken lassen, durch die er die Zusage schenkt: „Ich bin Licht auf deinem Wege!“
19.01.2011
Umwege des Lebens
Unser Sohn sollte in einem Gottesdienst kurz über Eigenschaften seines Vaters berichten. Neben den erfahrenen Talenten erzählte er auch, dass er trotz der Krankheit seines Vaters – die er seit seinem 13. Lebensjahr miterlebt – in ihm ein Idol sieht. Ein Idol, weil er jeden Tag zu kämpfen hat und sich nie beschwert.
Ich danke Gott, der ein Gott jeden Lebens ist, des gesunden und des kranken Leben. Ich danke erleben zu dürfen, dass er unserem Kind die Kraft schenkt, die Grenzen seines Vaters positiv zu verarbeiten.
12.01.2011
Zusage
Ein Mitarbeiter erzählt immer wieder begeistert von seiner kleinen Tochter. An jeder Entwicklung dürfen wir teilnehmen. „Nein, was ist so ein Kind ein Geschenk!“, sind seine Worte.
Am Sonntag während des Evangeliums dachte ich: Gott, mein Vater, auch du gibst mir die Zusage „Du bist meine geliebte Tochter, an der ich Gefallen gefunden habe!“ All meine Fähigkeiten, Fragen und Grenzen verfolgst du mit deinem liebevollen Blick. Wie oft habe ich diese Erfahrung erlebt.
Mir selber fällt es nicht immer leicht, auf mein Gegenüber unvoreingenommen liebevoll einzugehen, einfach einmal die eingefahrene Blickrichtung zu ändern.
Als ich heute einer Bekannten, die nicht aufhörte zu klagen, nur zuhörte, veränderte sich die Atmosphäre.
Danke für diese Erfahrung.
05.01.2011
Tu auf die Tür ins neue Jahr
sei uns mit deiner Liebe nah,“ so sangen wir im Neujahrsgottesdienst. Ja, was wird 2011 bringen? Welche Freuden, welche Herausforderungen, welche Änderungen hält esfür mich bereit.
Als ich morgens in meine Auto steigen wollte, war auf der Kühlerhaube ein dickes Herz in den Schnee gemalt. Als würde Gott mir für 2011 sagen: „Du, ich bin mit meiner Liebe dir nah, ich schenke dir mein Herz“.
Nachmittags bekam ich Blumen geschenkt – ich wollte welche kaufen, doch wegen des Schnees kam ich nicht aus dem Haus. Selbst kleine Wünsche hört der liebe Gott.
Vertrauensvoller hätte das Jahr nicht anfangen können.
Glück im Unglück
Am zweiten Tag des neuen Jahres fuhren wir in Richtung Stuttgart. Die Sonne schien, die Straßen waren trocken, plötzlich kam es auf der Autobahn zu einem Stau. Mein Mann konnte noch rechtzeitig bremsen, aber ein Auto hinter uns fuhr mit hohem Tempo auf unser Auto – ein Totalschaden.
Wir mussten zu Röntgenaufnahmen ins Krankenhaus, zum Glück haben wir nur Prellungen, Schwellungen und Blutergüsse.
Ich danke Dir, guter Gott, dass Du uns gleich zu Beginn des neuen Jahres so gut beschützt hast. Selbst wenn alles drum herum in Trümmer fällt, bist Du da und hältst Deine Hand über uns.