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31.12.2006
Auch das Unfertige
Nach dem Gottesdienst an Heiligabend versammelten wir uns als Familie im Wohnzimmer. Kräftig wurden die ersten Weihnachtslieder angestimmt. Bei einem Stück setzte sich mein Mann plötzlich ans Klavier. Dieses Lied hatte er in den letzten Monaten geübt und mochte nun unser Singen begleiten. Plötzlich sagt unser Ältester: „Komm wir spielen vierhändig!“ Aus der bisherigen leisen Begleitung wurde plötzlich ein kleines Konzert. Der Vater wurde so von seinem Sohn unterstützt, dass nur die Fülle gehört wurde, nicht die kleinen Spielfehler. Einer unterstützte den anderen.
Beim Anblick von Vater und Sohn ging mir Weihnachten noch einmal anders auf: Gott sieht nicht auf unsere Fehler, sondern schenkt uns die Botschaft „Ich habe euch nicht vergessen, ich liebe euch so sehr, dass meine Sohn gerade alles Unfertige in euch mit seiner Liebe umfängt.“
24.12.2006
Das Päckchen an Weihnachten
Beim Einkauf traf ich das Kind (ca. 2 ½ Jahre) unseres Musiklehrers. „Was wünscht du dir denn zu Weihnachten?“, fragte ich sie. Der Kleine strahlte und antwortete: „Ein Päckchen auspacken“. Ein Päckchen auspacken, das nur für ihn gedacht ist.
Guter Gott, du schenkst uns deinen Schatz, deinen Sohn. Ein „Päckchen“, das nur für mich ist, und das nur für mich da sein will, in der Krippe ganz hilflos, doch mit all‘ seiner Liebe. Ich spüre Sehnsucht nach Weihnachten.
Adventmenschen
Wir besuchen einen Gottesdienst indem das Symbol Kerze betrachtet wird. Da wir etwas später kamen, war uns der Korb Kerzen am Eingang nicht aufgefallen. Gut, wir richteten uns darauf ein einfach innerlich die Betrachtungen mit zu erleben. Als das Licht weitergereicht wurde, konnten wir nur mit den Achseln zucken. Doch beim nächsten Impuls stellte unser – uns bisher fremde Nachbar – seine Kerze näher zu uns. Er hatte unsere „Lichtlosigkeit“ wahrgenommen, hatte den Mut die Anonymität zu durchbrechen und seinem inneren Lebensimpuls zu trauen. Am Ende des Gottesdienstes bedankten wir uns – eine Beziehung war entstanden.
Adventmenschen: Menschen die sensibel sind, die weiter sehen, die den Mut haben sich auf den Weg zu machen, die ihrem Leben trauen und dieses Leben teilen, weil sie spüren „mit ihm kann ich in das ungewisse Aufbrechen“.
Trost
Vorgestern hatte ich bei einem Besinnungsabend folgendes Erlebnis. Um einige noch notwendige Termine abzustimmen benötigte ich meinen Terminkalender. Doch den hatte ich zusammen mit meinem Handy in einem anderen Raum. Als ich den Raum betrat, meldete sich auf dem Handy eine SMS mit folgendem Inhalt an: „Habe die Nerven verloren und die Klausur an der UNI abgebrochen.“ Durch diese Fügung, dass ich meinen Terminkalender benötigte, konnte ich unsrer Tochter in ihrem Tief einigen Trost und Hoffnung geben.
Lieber Gott ich danke dir für diese Spur!
17.12.2006
Licht – das wärmt
„Licht – das wärmt“ fasste meine Tante ein Familientreffen zusammen. Alle vier Geschwister der älteren Generation hatten gemütlich zusammengesessen. Als sich die Tante abends für das Gebäck bedankte, formulierte sie: „Ich kann zwar nichts mehr sehen und auch schlecht hören, wenn viele Menschen miteinander sprechen. Doch die frohe und friedliche Atmosphäre nehme ich mit in meinen Alltag und zehre noch lange davon.“
10.12.2006
Tag des Ehrenamtes
Bei einem größeren Treffen beobachtete ich, wie eine ältere Person die kranke jüngere Person unterhakte. Beide gingen so gestützt miteinander ein Stückchen Weg.
Engel sind Licht-Boten Gottes.
Guter Gott du kennst alle Lichtboten, die Wegbegleiter für andere sind. Einmal im Jahr am Tag des Ehrenamtes (5.12.) wird wenigstens einigen gedankt.
03.12.2006
Engel
In den vergangenen Tagen schmückte ich unsere Wohnung ein wenig adventlich. Abends ließ ich die veränderte Wohnatmosphäre auf mich wirken. Überall grüßten mich Engel. In unterschiedlichster Größe, mit Musikinstrumenten oder Herzen in der Hand lächelten sie mir zu. Engel als Boten Gottes, die seine Ankunft verkünden.
Engel als Boten Gottes erfuhr ich gestern ganz real. In meiner Dienstelle hlote sich ein Betreuter sein wöchentliches Honorar ab. Als kleine Freude brachte er einen Jahreskalender von der Apotheke mit: „Ich habe gedacht, Sie könnten einen Kalender benötigen.“ Ich war sehr beschämt. Ein Mensch, der selbst mit ganz wenig auskommen muss, ist nicht mit seinen Sorgen belegt, sondern denkt noch an andere wie er eine Freude bereiten kann.
Ich bat Gott: „Lass mich bei aller Arbeit und den vielen Beschäftigungen den nächsten ‚Nachbarn‘ nicht übersehen.“
26.11.2006
Begleitung, die trägt
Ich bekam Besuch von einer jungen Frau. Aus ihrer Bitte um Unterstützung wurde ein längeres Gespräch. Ich erfuhr von Höhen und Tiefen im Leben dieser Frau, von Trennung und psychischen Abstürzen. Auf meine Frage: „Was hat Ihnen Kraft gegeben, immer wieder neu zu beginnen?“, kam die Antwort: „Mein zweiter Mann, er hat immer an mich geglaubt und zu mir gehalten, ohne ihn wäre ich nicht aus dem Tief gekommen. Heute kann ich sogar wieder arbeiten.“
Begleitung die trägt, auch in ohnmächtigen Situationen.
Christus, auch dir ist Ohnmacht und Leid nicht fremd, du trägst uns und auch diese junge Frau mit deiner Liebe.
19.11.2006
Warteschleife
Zu einer Abbuchung auf einem Sparkonto benötigte ich eine Information. Also griff ich zum Hörer und wählte die Nummer des Betriebes. „Um was geht es: geht es um unseren Service, dann wählen Sie die 1; geht es um unsere Produkte, dann wählen Sie die 2; sind Sie bereits Kunde, dann wählen Sie die 3!“ Das ganz kostete bereits 0.75 Cent und ich war noch nicht weiter. Als dann noch aus dem Hörer kam „Haben Sie etwas Geduld, alle Leitungen sind besetzt, wir werden Sie jedoch umgehend bedienen!“, merke ich, wie diese Art von Kotaktaufnahme mich innerlich wütend macht.
Warteschleife: Nachdem das Gespräch endlich stattfand, kam mir der Gedanke: „Lieber Gott, ich muss, um dich zu erreichen, keine Warteschleifen abwarten, obwohl ‚deine Leitung‘ bestimmt zigmal am Tag von vielen Menschen ‚angewählt‘ wird. Danke für deinen Hinweis, ich werde die nächste Warteschleife nutzen, um dir einfach einen Gruß zu schicken.“
12.11.2006
„Rückwärts schauen“
Beim Herausfahren auf die Straße vergaß ich, in den Rückspiegel zu sehen. Ein anderes Auto streifte mich gerade noch mit der Stoßstange, eine Beule blieb übrig.
Nach dem Schrecken dachte ich zu Hause: Könnte die Beule ein Gruß von oben sein? Will Gott sagen: „Seht bei Entscheidungen nicht nur nach vorne, sondern auch rückwärts!“? Da mein Mann und ich in einer Situation vor einer Entscheidung stehen, nahmen wir abends die „Beule“ zum Anlass, um wirklich rückwärts zu sehen und sind dankbar für das Gesprächsergebnis.
05.11.2006
„Ein Glück, dass wir die Kinder haben!“
In der Stadt traf ich zwei Bekannte. Wir hatten uns lange nicht gesehen und begannen zu erzählen.
Die eine hat vor kurzem ihren Mann verloren. „Bei allen Problemen zu lernen, das Alleinsein zu gestalten, bin ich doch froh, dass augenblicklich noch unser drittes Kind im Hause ist, ich kann mich mit ihm austauschen.“
Meine andere Bekannte erzählte auch von einem Verlust. Sie hatte vor drei Monaten ihren Vater verloren. Dankbar nimmt sie wahr, wie ihre Kinder die Oma trösten und mit ihr viel unternehmen.
Ich dachte: Wie gut, dass wir vor vielen Jahren ja zu unseren Kindern sagten. Und in unserem Ja hat Gott sei Ja zu diesen Kindern gegeben.
29.10.2006
„Begegnung auf Augenhöhe“
Mit einem abhängigen Alkoholiker besuchte ich das Gesundheits-amt. Ein Gespräch mit entsprechenden Fachkräften war angesagt. Thema: „Wie soll‘ es weitergehen? “ Auf die Frage des Amtsarztes antwortete der alkoholkranke Mann: „Was hab ich noch vom Leben? Ich bin doch ganz unten angekommen.“ Miteinander vermittelten wir ihm, dass wir an ihn glauben, dass er noch einmal von vorne anfangen kann, wenn er will. Nach einiger Zeit stimmte er einer Entgiftung zu. Bei der Verab-schiedung sagte er zu mir: „Es bleibt dabei!“
Im Evangelium hören wir, wie der blinde Bettler zu Jesus sagt: „Sohn Davids, Jesus, hab‘ Erbarmen mit mir!“ Guter Gott, ich danke dir für die Menschen, die sich immer neu aufmachen, um im jeweiligen Leben des Anderen das Gute zu finden.
22.10.2006
„Post vom, Himmel“
Wir saßen mit Ehepaaren zusammen und tauschen uns über Gottes Spuren in unserem Leben aus. Ein Paar berichtete, wie in einer schwierigen Situation plötzlich die Einladung zu einem Familienkreis bei ihnen ankam. Das Treffen mit den anderen Paare veränderte auch ihre Paarbeziehung. Dankbar nannten Sie diese Spur: „Post vom Himmel“
15.10.2006
„Du nimmst dich der Kleinen an!“
„Baby tot im Gebüsch gefunden“, „Kleinkind lag tot im Kühl-schrank“, so lese ich heute morgen in der Zeitung. Wenn ich an das offene und vertrauensvolle Gesicht des kleinen Kindes denke, das mich gestern anlachte, so kann ich nur die verzweifelten ängstlichen Augen der zwei umgebrachten Kinder erahnen.
Guter Gott, zu wissen, dass du dich besonders der Kleinen annimmst und diese zwei toten Kinder bestimmt jetzt mit deiner Liebe umgibst, ist ein wenig Trost bei dieser Unmenschlichkeit.
Besinnungstage organisiert
Am Ende der Besinnungstage für Männer im letzten Jahr, hatte ich versprochen, auch im nächsten Jahr diese Tage zu organisieren. Doch mir fehlte die Lust etwas zu starten. Erst auf eine Anfrage aus diesem Teilnehmerkreis ließen mich aktiv werden. Darin sah ich eine Spur Gottes. Auf meine Einladung haben sich sehr schnell neun Männer gemeldet. In der Begeisterung der Teilnehmer, der Dankbarkeit und den tiefgehenden Gesprächen in diesen Tagen war Gottes Gegenwart spürbar.
Ich danke Gott für diese Erfahrung
„Dich schickt der Himmel!“
Als ich dieser Tage abends nach Hause kam, hatte ich das Bedürfnis meine Tochter anzurufen. An ihrem Tonfall erkannte ich, dass etwas nicht in Ordnung ist. Schon legte sie los, von ihrem Frust und Ärger zu erzählen. „Dich schickt der Himmel“, meinte sie. Es gelang mir, meine Tochter zu beruhigen. Mein Anruf zum richtigen Zeitpunkt, sehe ich als Spur Gottes und bin dafür sehr dankbar.
Fischkutter
Wir sitzen am Meer und sehen am Horizont kleine Fischkutter die ihre Netze ausgeworfen haben. Langsam fahren die Fischer das Meer auf und ab, in der Hoffnung etwas zu fangen. Mir kommt ein Bild in den Sinn: Auch du, Gott, wirst nicht müde, immer wieder eine Möglichkeit zu finden, mir deine Spuren zu zeigen, mich mit deiner Liebe zu umfangen. Lass mich in dem Vertrauen wachsen, dass du meinen Weg mitgehst.
01.10.2006 „Du trägst uns mit!“
Beim Einkaufen traf ich einen alten Bekannten. Nach dem ersten „Hallo“ stellte er die Frage: „Ist alles bei euch in Ordnung?“ Ich erzählte von den Veränderungen zu Hause und auf meine Nachfragen erfuhr ich, dass die Frau des Bekannten im Sommer einige Monate zwischen Leben und Tod schwebte. „Uns hat die Erfahrung des Gebetes sehr geholfen“ sagte der Mann. Beim Verabschieden versprachen wir und gegenseitig: „Wir denken an einander.“ In Sorgen und Schwierigkeiten hatten wir beide das „Du trägst uns mit“ erfahren und konnten als kleine Gemeinschaft darüber reden.
10.09.2006
Krankheit als Spur
Beim Besuch eines Bekannten in der Reha-Klinik erzählte dieser zu unserer Überraschung folgendes:
Nach seinem Hirninfarkt und nach der schweren Operation hätte er deutlich gespürt, dass einige Menschen für ihn gebetet haben, und dass Gott ihm nicht nur einen Engel geschickt hätte. Aus dem Mund von unserem Bekannten klang das sehr ehrlich, da wir ihn so noch nie reden gehört haben. Sein Leben ist normalerweise der Kirchen fern. Er hat in seiner Krankheit die Hilfe Gottes erfahren und ist dafür dankbar.
03.09.2006
Verhärtung des Herzens
Ich kaufte Briefmarken ein. Am Nebenschaltern hieß es: „Bitte, was wollen Sie?“ Die Antwort des Kunden: „Ich benötige drei Rollen Kleingeld“. Plötzlich geht ein Gezanke durch den Raum: „Kleingeld kann ich nur nachmittags auszahlen, sie wissen das doch! Gerade weil Sie es wissen, mache ich keine Ausnahme mehr!“ Der Ton und die Kälte sowie das Pochen auf Vorschriften ziehen mir das Herz zusammen.
Gott, du hattest schon immer etwas gegen Pharisäertum. Bewahre mich vor einem Herzen, das verhärtet ist und keine Ausnahme mehr machen kann.
Regenbogen
An unserem Verlobungstag wurden wir am frühen Morgen schon beschenkt. Als wir aus dem Haus gingen – es regnete etwas und die Sonne schien durch die Wolken – entdeckte ich über unserem Haus einen Regenbogen. Danke für dieses Zeichen des Bundes!
27.08.2006
Jedes Kind bringt die Botschaft
In dieser Woche durfte ich mein erst einen Tag altes Enkelkind im Arm halten. Voll Freude und Dankbarkeit staute ich über das kleine Menschenkind, über die Freude der Eltern und des Bruders (2Jahre alt), der so liebevoll sein Geschwisterchen streichelte und drückte. Trotz einiger Schwierigkeiten vor der Geburt, kam das Baby gesund zur Welt.
Ich erinnerte mich an den Satz: Jedes Kind bringt die Botschaft mit, dass Gott die Welt nicht vergisst.
Ich danke Gott für diese Erfahrung.
Netzwerk
Zwei Bekannte riefen mich heute an und baten um mein Gebet. Die eine benötigte innere Kraft in der Begleitung ihrer kranken Freundin. Die andere berichtete von ihren Sorgen um ihre Tochter, die sich von ihrem Freund vollkommen ausnehmen lässt.
Mir kam der Gedanke des Netzwerkes in den Sinn: Wir können gemeinsam das Leben betrachten und spüren und unserer Zuversicht auf die Hilfe Gottes setzen. Wir können so erfahren, dass Gott unser gemeinsamer Ansprechpartner ist. Das schafft innere Verbindung und Dankbarkeit.
20.08.2006
Erfahrungen mit Alkohol
Wir haben in diesen Tagen überlegt, wie wir einen zum Alkohol neigenden Freund wieder „auf den Weg bringen“ können, damit er seinen Konsum herunterfährt.
Abends kamen mir dann die Überlegungen, ob Gott auch so liebevoll abwägt, überlegt, mir nachgeht und mir Brücken schlägt, wenn ich von dem Weg abgehen will, den er für mich vorgesehen hast – einen Weg, der mich ihm näher bringt, damit es mir mit ihm „gut geht“.
Auf jeden Fall hat er mir in dieser Woche ganz viele persönliche Grüße durch Begegnungen geschenkt. Danke!
13.08.2006
Einer trage des anderen Last!
Ich erhielt den Auftrag, einen Hausbesuch zu machen. Als Information bekam ich ein Schreiben: „Ältere Dame, 71 Jahre, Diabetikerin, lebt mit ihrem Lebensgefährten – 40 Jahre – zusammen. Der Haushalt sieht chaotisch aus.“
So machte ich mich auf den Weg. Doch was erlebte ich, sah ganz anders aus: Die 71-jährige Dame ist gehbehindert. Sie wird von ihrem 40-jährigen Bekannten, der schon länger arbeitslos ist, liebevoll versorgt. Einkaufen, Essen kochen, bügeln hat er übernommen. Die Wohnung ist relativ aufgeräumt. Sie beiden versuchen, miteinander mit den geringen Einkommen mit Anstand zu überleben.
Zu dem, was ich bei den beiden erleben konnte, kann ich nur sagen: Das ist eine Spur des Satzes: „Einer trage des anderen Last!“ (Gal 6,2)
06.08.2006
Asyl für Gott
Bei uns im Ort sollte still und leise die 100 jährige Schulkapelle am Diözesangymnasium abgerissen werden. Grund: Die Kosten für die Renovierung waren zu hoch. Beim letzten Gottesdienst versammelte sich eine große Protestgemeinde . Statt die Kapelle danach abzuschließen, nahm der Propst – der genau wir alle andere Bevölkerung erst 2 Tage vorher informiert wurde – nach dem letzten Lied: „Ein Haus voll Glorie schauet“ – den Tabernakelschlüssel an sich und versteckte ihn in seiner Pfarrwohnung. Somit wurde vorerst „dem lieben Gott Asyl gewährt“. Die Bagger blieben stehen, sie konnten ihre Aufgabe des Abrisses nicht aufnehmen.
Gott lässt sich offensichtlich so schnell nicht aus seinem Haus und aus den Herzen vieler Mitstreiter vertreiben.
Besuch der alten Dame
Ich besuchte eine alte Dame zum Geburtstag. Sie wurde 80 Jahre alt und wohnt mit ihrem Mann in einer kleinen Wohnung. Ihr Mann baut seit vier Jahren körperlich und geistig stark ab. Wir kamen miteinander ins Gespräch. Durch die Krankheit ihres Mannes ist sie nur noch ans Haus gebunden, die Kommunikation miteinander ist stark eingeschränkt. Als ich frage: „Wie schaffen Sie, diese Situation zu meistern?“, kam die Antwort: „Wissen Sie, ich bete jeden Tag: Lieber Gott, gibt mir die Kraft, auch diese Aufgabe zu meistern! Ohne unseren Herrgott würde ich das nicht schaffen.“
30.07.2006
Aus Liebe aufbrechen
Nach Beendigung einer Fahrradtour machte ich Rast in einem Gartenlokal. Hier erzählte mir ein Mitglied unserer Gemeinde, dass seine Frau (45 Jahre) MS habe und in unserem Klima sehr leide. Er habe sich nun entschlossen sein Haus zu verkaufen und in den Norden Deutschlands zu ziehen. Aus Liebe zu seiner Frau und im Vertrauen auf Gott wage er diesen Schritt.
Dies hat mich sehr beeindruckt.
23.07.2006
Ver-Söhn-ung
In dieser Woche rief am frühen Nachmittag unser Sohn aus Bayern an. Ungewöhnlich zu dieser Zeit, da wir in den letzten Jahren nicht immer ein normales Verhältnis hatten. Ich dachte, er würde mir erzählen, dass er wieder Vater geworden sei, da unsere Schwiegertochter kurz vor dem Geburtstermin ihres Babys steht. Aber der Anruf war nur so, weil er gerade an mich gedacht hatte.
Schritt für Schritt, wird unsere Beziehung wieder besser.
Danke lieber Gott !
Einen Versuch wert
Unser Sohn belegte ein Auslandssemester in Chile. Nach dem Abschluss konnte leider kein Praktikumsplatz gefunden werden. Also wäre er gerne wieder früher nach Deutschland zurückgekehrt. Bei der ersten Nachfrage seinen Flug vorzuverlegen, kam keine positive Antwort. Gestern, – 3 Wochen später – sagte er im Telefongespräch „ich versuche noch einmal bei der Fluggesellschaft anzurufen, vielleicht ist doch ein Platz frei geworden“. Spontan antwortete ich ihm „du ich kenne einen heiligmäßigen Menschen im Himmel und werde ihn jetzt bitten „er möge sich als Vater zeigen, und für eine frühere Rückreise sorgen“. 30 Minuten später kam sein Rückruf: „Mama ich bin Sonntag um 14.30 Uhr in Frankfurt“.
Ich denke es ist immer wieder einen Versuch wert, unsere heiligmäßigen Menschen im Himmel mit einzubeziehen.
16.07.2006
Gott als Künstler
Sommerabend und ich wandere in Gedanken am Wasser entlang. Auf einmal liegt eine wunderschöne braun schattierte Feder vor mir auf dem Weg. Eine Ente wird sie wohl verloren haben. Die Anordnung der warmen dunklen und helleren Farben sehen wie ein kleines Kunstwerk aus. Vorsichtig nehme ich diese Feder mit nach Hause.
Guter Gott gerade die Vielfalt deiner Farbzusammensetzungen bei Federn oder Blumen machen mir deutlich was du für ein großartiger Künstler bist.
16.072006
Und dann klappt es doch…
Mit verschiedenen PKWs und voriger Absprache der Fahrgemeinschaften machten wir mit einer Gruppe eine Fahrt. Am Treffpunkt des Zielortes stellten wir mit Schrecken fest, dass ein Ehepaar vergessen hatte, ihren Mitfahrer abzuholen. Da eine Familie etwas später kommen wollte, riefen wir diese per Handy an, um sie zu bitten, den Teilnehmer abzuholen. Zu unserer Überraschung hatte sich der Mann bei dieser Familie gemeldet und war bereits mit auf dem Weg zu uns. Wir alle sahen dieses Ereignis als Spur Gottes. Gemeinsam erlebten wir einen wunderschönen Tag.
09.07.2006
Beziehungsarbeit
„Wir müssen uns um die Erkrankte kümmern!“ – „Wir haben so lange nichts voneinander gehört, wo wart ihr?“ – „Hast du Zeit zum Kaffeetrinken?“ – „Wollt ihr nicht sonntags mit uns wandern gehen?“. An diese Anfangssätze schlossen sich in dieser Woche lange Gespräche an. Obwohl die Kontakte nicht regelmäßig sind, wurden Herz und Ohren sehr offen, durfte ich an mehreren Stellen spüren, wo Not wahrgenommen.
Das erinnerte mich an den inneren Kontakt zwischen Maria und ihrer Cousine Elisabeth. Da war innerer Kontakt, keine Funkstille in der Beziehung. „In Beziehung sein“ lässt sich nicht verordnen. Beziehung handelt aus der inneren Haltung, die besagt: „Du bist mir wichtig!“
02.07.2006
Stell dir vor, Gott hätte keine Lust auf Kinder…
Wir waren zu einem 40. Geburtstag eingeladen. Mit den Gästen am Tisch entstand ein Gespräch über Urlaub, über Kinder etc.. Eine Frau berichtete, sie sei gerade mit ihrer 20 Monate alten Tochter aus dem Urlaub zurückgekommen. „Nein, wie anstrengend sind Kinder! Unsere Kleine hält uns nur auf Trapp. Ich kann kaum noch etwas machen, geschweige denn abends noch etwas unternehmen. Ich bin wohl schon zu alt (35 Jahre)“. Dann die Frage an uns: „Haben Sie auch Kinder“?
Auf unsere Antwort „Ja, 3 Jungens“, fiel sie aus allen Wolken und meinte: „Wie, Sie haben sich das noch 2-mal angetan?“.
Mir gingen dann folgende Gedanken durch den Kopf: Du Gott, was sind wir – bei allen Herausforderung durch die Kinder – dankbar, dass du immer wieder Lust am Leben hast. Du hast uns unsere Jungens geschenkt hast, „es uns angetan“. Wir möchten die Freude, das Leben als Familie nicht missen. Stell dir vor, Gott, du gehörtest auch zu den 30 % Männern und 25 % Frauen, die keine „Lust auf Familie haben“!
25.06.2006
Eine Fahrt in den Schwarzwald
Dieser Tage organisierte ich für die Senioren unserer Pfarrei einen Tagesausflug in den Schwarzwald. Es gab einige Hindernisse. So standen z. B. die Abfahrzeit und der Abfahrtsort trotz wiederholtem Fax nicht in der Tageszeitung. Am Morgen des Abfahrtages hatte ich schon einiges Bauchweh, ob alles nach Planung gehen würde. Ich vertraute meine Sorge und die mitfahrenden Senioren Gott an: So konnte ich gelassen die Fahrt mit 40 Personen antreten. Es war ein wunderschöner Ausflug und alles hat gut gepasst, sogar das Wetter war ideal. – Danke, dass ich vertrauen konnte.
Gestörte Nachruhe
Sonntagnacht. Ich werde wach und denke an den nächsten Arbeitstag. Eine Kollegin ging in Mutterschutz und nach 6 Tagen Einarbeitungszeit trage ich jetzt auch für ihren Arbeitsbereich die Verantwortung. Mir gehen die einzelnen Aufgaben durch den Kopf. Dabei wälze ich mich von der rechten auf die linke Seite. Irgendwann erinnere ich mich an das Poster, das seit Jahren über meinem Schreibtisch hängt: Ein Boot schaukelt im Meer, und Jesus steigt ein. Dieser Gedanke ist so tröstlich, dass ich beruhigt einschlafe. Ich bitte ihn jeden Morgen, mit mir zu gehen. Heute am Ende der Woche kann ich nur dankbar dafür sein, wie und wo sich überall die „Wellen des Meeres“ gelegt haben.
18.06.2006
Fahnen der Freude
Wir fahren zu Freunden, um das Deutschlandfußballspiel gemeinsam anzusehen. Auf dem Weg dorthin begegnen uns überall Deutschlandfahnen, die dann – nach dem Spielgewinn – mit Hupkonzerten geschwenkt werden. Deutschland in Fußballfreude. Gleichzeitig lese ich in der Zeitung, dass in einem Nachbardorf die Fronleichnamsprozession ausfällt, da die Beteiligung stark nachgelassen hat. Ich kann mich noch gut erinnern, wie die Straßen früher mit Fahnen geschmückt waren, Zeichen der Freude, dass Christus an den Häusern vorbeikam. Welche Sehnsucht muss in uns Menschen wieder beantwortet werden, dass sich „Christusfreude“ und „Glaubenssolidarität“ ausbreitet, so wie die „Fußballfreude“ und das Gefühl „Wir sind Deutschland“.
11.05.2006
Sonntagnachmittag: das Telefon klinget, eine Freundin aus der Studienzeit ruft an. Nach einigen einleitenden Sätzen heißt es plötzlich: „Mein Mann ist vor 3 Wochen ausgezogen, er hat mich nach 27 Jahren verlassen. Wir hatten in letzter Zeit keine Kommunikationsmöglichkeiten mehr. Auf einen Termin bei der Beratungsstelle lässt er sich nicht ein. Ich lebe wie in einem „Traum“, dabei habe ich an die Treue geglaubt“.
Donnnerstagabend in der Fernsehüberschau: Es wird eine Sendung angekündigt „Wie komme ich bei den „Scheidungsspielen“ möglichst billig weg. Treue auf Zeit?
Guter Gott, ich erlebe immer wieder dein Nachgehen und dein um mich kümmern auch wenn ich selber den Eindruck habe nicht so nah in Verbindung mit dir zu sein. Du gehst treu mir nach und lässt die Kommunikation nicht abreißen. Sei jetzt besonders meiner Freundin zur Seite.
04.06.2006
auf dem Weg zum Restaurant
Als wir am vergangenen Sonntag, nach dem Abschlussgottesdienst des Katholikentages in Saarbrücken, auf der Nachhausefahrt waren und noch etwas Zeit hatten, fuhren wir in St. Ingbert von der Autobahn, um die Tage in Saarbrücken mit einem gemütlichen Mittagessen ausklingen zulassen. Da wir uns in der Stadt nicht auskannten, fragten wir auf einem Parkplatz eine Familie nach einem Restaurant. Der Familienvater versuchte uns erst einen Weg zu erklären, dann meinte er: „Wir haben etwas Zeit und fahren einfach vor Ihnen her.“ Als wir am Restaurant „Stadtkrug“ anhielten, war das genau nach unserer Vorstellung. Mit einem freundlichen Winken und Hupen bedankten wir uns bei der netten Wegweiser- und Spurensuche-Familie.
Da gab es noch mehr
Heute hatten wir zu einem Familiengottesdienst eingeladen. Wir wußten, dass es mehrere „Parallelveranstaltungen“ und auch sicher viele private Termine gab. Wir gingen deshalb bereits davon aus, die Hl. Messe lediglich gemeinsam mit einer befreundeten Familie zu feiern. – und dann kamen so viele Familien wie selten! Wir danken für diese schöne Messfeier, für die schöne Zeit zusammen und für die Erfahrung DEINER Hilfe (wir haben natürlich auch etwas eingesetzt)!
Freunde besuchten uns ganz spontan. Wir saßen beim Essen, tauschten uns herzlich aus, ein friedliches und frohes Miteinander. Die Früchte des Heiligen Geistes sind u.a. Frieden, Güte und Liebe. Ein Stückchen Pfingsten war in dieser Begegnung zu spüren.
Wir fuhren spät abends von einer Veranstaltung zurück. Bei Regen und Dunkelheit mußte ich in einer Baustelleneinfahrt halten. Ich kam nicht weiter, da ich mich verfahren hatte. Plötzlich hubte ein Auto und ich konnte mich in die Autoschlage einfädeln. Lieber Gott, war das nicht ein Zeichen von dir? Ich höre dich sozusagen sprechen: „Auch wenn manche Situationen wie „verfahren“ aussehen, du kannst gewiß sein, selbst im Dunkeln sorge ich für Hilfe – Mein Geist bewegt!“
28.05.2006
Himmlische Regie
Ganz anders als auf dem verregneten Katholikentag in Saabrücken ging es in unserer Gemeinde zu. Wir bereiteten einen Festgottesdienst vor, der unter freiem Himmel gefeiert werden sollte. Die letzten Vorbereitungen standen für den Samstagnachmittag an. Plötzlich rief am Freitagabend mein Schwager an: „Sie haben für morgen Nachmittag Sturm und Regen angesagt, können wir uns nicht eher treffen“. Alle Helfer konnten umorganisieren. So waren wir am Samstag genau fertig, als der Regen loslegte.
Sonntag – wie wird das Wetter? Es blieb trocken und fast 200 Personen ließen sich ansprechen, um unseren Gottesdienst mitzufeiern, obwohl in der Stadt zig andere Veranstaltungen stattfanden. Wir sind über die große Teilnahme einfach nur dankbar.
Nachmittags zum Kaffee hörte der „Strom“ der Gäste nicht auf. Wir kamen genau mit unseren gespendeten Kuchen aus.
21.05.2006
Jedes Kind bringt eine Botschaft
Heute wurde ich zum dritten Mal Opa. Ein kleines Mädchen wurde geboren. Und wenn die nun größere Schwester die kleine Schwester auf den Arm nimmt, sie glücklich anstrahlt, dann empfinde ich dieses Strahlen als ein Geschenk des Himmels.
Irgendwie trifft der Himmel an dieser Stelle auf die Erde. Völlig unverbrauchtes Leben schaut voller Hoffnung in diese Welt hinein. Das steckt an. Und es berührt meine eigene Seele. Jener wunderbare Satz wird zum Bild: „Jedes Kind bringt die Botschaft, dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.“
14.05.2006
Muttertag
„Ich achte auf Dich“
Auf dem Weg zu meiner Arbeitstelle lag ein kleines Stofftier auf dem Boden: Ein Kind hatte wohl diesen Bären verloren. Ich hob ihn auf, befestige ihn am Zaun, und kam dabei ins Gespräch mit einer älteren Dame. Ganz liebevoll und mit glänzenden Augen sagte sie mir: „Ich hatte 4 Kinder und mir wäre nie passiert, dass ein Kind sein Schmusetier verloren hätte, ohne dass es mir aufgefallen wäre. Ich habe immer auf die Kinder geachtet“.
Mir kam die Idee: Wie eine Mutter achtet Gott auf seine Kinder. – Am Muttertag ein interessanter Impuls.
Und jetzt im Monat Mai kam mir noch eine Idee dazu: Maria war wohl eine solche Mutter und hatte ihren Sohn immer im Auge. Als Mutter der Kirche sagt sie zu denen, die ihr anvertraut sind: „Ich achte auf dich, dir kann nichts passieren, ich habe dich immer im Auge“.
07.05.2006
Kinder- auf gar keinen Fall?
Wir bekamen in unserer Firma einen neuen Mitarbeiter. In einem ersten Gespräch fragte ich ihn: „Haben sie Kinder?“ „Nein, Kinder nerven nur, sind anstrengend, auf gar keinen Fall“, war seine Antwort.
Mir kam in den Sinn: „Der Herr ist mein Hirte.“ Wie oft bin ich wohl für Gott anstrengend und mit meinen Ecken und Kanten auch nervig. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass er zu mir sagt, ich dürfe mich als sein Kind fühlen. Manchmal spüre ich seinen sorgenden, liebenden Blick. Aus seiner „Herde“ gehe ich nicht verloren.
Ich habe meine kleine Enkeltochter besucht. Es war einfach schön. Sie ist ein wirkliches Geschenk!
Als ich zu Hause aus dem Auto stieg, fiel ein großes Blütenblatt aus der Autotür. Da erinnerte ich mich, dass vor der Haustür meiner Tochter ein herrlicher Magnolienbaum blüht. Davon war offensichtlich beim Einsteigen ein Blütenblatt ins Auto gefallen.
– Das kleine Mädchen – ein Geschenk des Himmels, eine Blüte, ein Geschenk der Freude und Liebe.
30.04.2006
Ein Auto als Spur
Wir waren am Sonntagnachmittag als Ehepaar zusammen und arbeiteten an einer gemeinsamen Aufage. Wir waren erfreut, wie zügig wir voran kamen. Doch nach 2 Stunden hatten wir das Gefühl, dass unser Kopf frische Luft benötige.
Der übliche Spaziergang führt uns in der Regel in einen nahegelegenen Park oder zu einer fußläufigen Einkaufsstraße mit einer Eisdiele. An diesem Nachmittag jedoch schien die Sonne sehr intensiv und erhellte den gegenüberliegenden Gehweg. So gingen wir bewußt dem Licht entgegen, einen für uns ungewöhnlichen Weg durch die Wohnstraßen.
Plötzlich standen wir vor einem Gebrauchtwagengeschäft. Dort sahen wir einen gut erhaltenen VW Polo, der uns und unserem Geldbeutel sehr gut gefiel. Zu Hause angekommen hielten wir einen Familienrat. Gemeinsam mit unseren Kindern entschieden wir uns für dieses Zweitauto (anstelle einer weiten Ferienreise!). Alle Familienmitglieder, besonders die Tochter mit dem frisch bestandenen Führerschein und die Zwillinge, die zur Zeit die Fahrschule besuchen, freuen sich sehr über dieses Auto.
Wir haben das Gefühl, einer Spur Gottes gefolgt zu sein.
„Du bist das Licht der Welt“, dieser Satz geht mir durch den Kopf, wenn abends unsere Osterkerze brennt. Wie er Gott als Licht der Welt, in dieser Osterwoche erfahren hat, erzählte mir ein Bekannter. Er sah keinen Sinn mehr im Leben und wollte sich mit Alkohol das Leben nehmen. Genau im letzten Augenblick entdeckte ihn seine Frau, brachte ihn ins Krankenhaus, auf der Intensivstation war ein Bett frei und gestern wurde er entlassen. „Eine höhere Macht hat wohl für mich gesorgt, ich sollte noch ein wenig Leben“, stand im E-Mmail, das mich erreichte.
„Osterfreude“
Mein Tag war mit vielen Terminen belegt. Als ich abends zu Hause war, lag ein Geburtstagsgruß auf meinem Schreibtisch. Eine Freundin schenkte mir neben einen lieben Kartengruß noch ein Band, auf dem die Bibelaussage stand: „Du bist meine geliebte Tochter“. Dieses Band hatte ich bei ihr bei unserem letzten Besuch bewundert und jetzt schenkte sie mir die Aussage mit der Begründung „Ich glaube, jetzt benötigst du diese Zusage“. Dankbar bin ich für meine Freundschaften.
23.04.2006
Am zweiten Ostertag machten mein Mann und ich einen ausgiebigen Spaziergang. Auf halber Strecke verabschiedete sich die Sonne und es begann zu regnen, zu stürmen. Unser Gehen wurde immer langsamer, wir gingen schweigend weiter.
Da kam mir in das Tagesevangelium in den Sinn: der Gang der beiden Jünger nach Emmaus. Wir beide, mein Mann und ich auf einem Emmaus-Gang?
Ja, auch ich sehe nicht immer die Ostersonne, wenn der Himmel verhangen ist, doch holt mich Jesus als Wegbegleitung immer wieder ein, als wollte er sagen: „Auch wenn du manches nicht verstehst, ich bin in eurer Mitte, an eurer Seite. Du kannst mir alle Gedanken mitteilen.“
16.04.2006
„Ich trage dich mit“
In dieser Karwoche räumte ich meinen Arbeitsplatz leer. Zig Ordner gingen durch meine Hände, stapelweise wurde Papier entsorgt. Osterputz im Büro. Erinnerungen stiegen bei der Durchsicht der festgehaltenen Dokumentationen auf. Innerlich stellte ich mir die Frage: „Was bleibt von all‘ meinen initiierten Projekten“?
Was wirklich für mich bleibt, ist die so oft gemachte Erfahrung, dass der Gott meines Lebens mich bei all‘ meinen Ungewissheiten, meinen Sorgen, Begrenztheiten, Zweifeln und Freuden begleitet hat. Die Verheißung „Ich trage dich mit“ ist für mich keine leere Aussage, sondern wurde immer wieder bei den unterschiedlichsten Projekten zur erfahrbaren Wirklichkeit.
Ich spürte, wie mit den Erinnerungen neben Wehmut auch ein Gefühl der Freude wuchs. Ich schaute meinen aufgeräumten Schreibtisch an. „Jetzt kann Ostern werden!“, dachte ich. – In der Hoffnung, dass das Fest der Auferstehung auch in mir vieles neu ordnet und sich eine Freude in mir ausbreitet, die mir von oben geschenkt wird.
09.04.2006
Beruflich steht in kurzer Zeit ein Stellenwechsel an. Beim Aufräumen meines Computers kommt häufig die Frage in mir auf: „Was erwartet mich wohl in einigen Wochen am neuen Arbeitsplatz?“
Gestern Mittag las ich nun in einer Meditation: „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesandt hat“. Zusätzlich schien genau in diesem Augenblick die Sonne ins Wohnzimmer hinein.
„Der Geist des Herrn ruht auf mir.“ Zuversichtlicher kann ich doch nicht nach vorne sehen.
Das Weizenkorn muss sterben, sonst bleibt es ja allein;
der eine lebt vom andern, für sich kann keiner sein.
Geheimnis des Glaubens:
im Tod ist das Leben.
Wer dies Geheimnis feiert,
soll selber sein wie Brot;
so lässt er sich verzehren, von aller Menschennot…..
So singen wir heute im Gottesdienst. Wie leicht ist dieser Text gesungen und wie sieht die Wirklichkeit in meinem Leben aus?
- Ich wehre mich einmal wieder gegen leidvolle Veränderungen, lasse mich nicht für den anderen verzehren.
- Ich verschließe mich der Zusage Gottes „ich gehe mit“ und würde am liebsten alle Last abwerfen, ausbrechen.
Doch dann nehme ich Gottes Nähe wahr:
- im Sonnenstrahl der durch die dunklen Wolken bricht,
- im Regenbogen der sich auf der gegenüberliegenden Seite zeigt und direkt einen Bogen über uns spannt
- in der Einladung meiner Schwester: „kommt doch zum Kaffee vorbei, dann können wir uns alles erzählen
Guter Gott
du schenkst uns deinen Sohn,
der all‘ unsere Last liebend mitträgt
immer dürfen wir zu dir kommen,
du läufst nicht vor unsere Grenzen weg,
sondern wir dürfen sie dir erzählen
in der Eucharistie bist du uns ganz nahe.
Danke
Lass mich nicht die Sensibilität verlieren,
deine liebenden tragenden Spuren wahrzunehmen.
26.03.2006
„Tag und Nacht wird uns mit jedem Augenblick Unzähliges geschenkt.
Wir brauchen nur darauf zu achten und Dankbarkeit wird uns beinahe überwältigen“, ich lese diesen Satz und spüre nach.
Dankbar bin ich:
- für das erste Eis in diesem Jahr. Ich genieße den Geschmack und spüre, dass ich ganz anders wahrnehme, wenn ich eine Zeit auf Gewohntes verzichte.
- für den inneren Impuls, doch bei einem Jubiläum eine Meditation zum Thema „Krug“ anzubieten. Als ich die Organisatoren anrufen heißt es: „Wir haben gestern noch darüber gesprochen, dass wir das Thema unbedingt aufgreifen möchten“.
- für das Wahrnehmen der Wolke die aus dem Thermalbad aufsteigt. Als wollte mir der gute Gott zurufen: „Alle deine Gebete steigen zu mir wie eine Wolke zum Himmel auf“.
- für den Text: „Du bist ein Lieblingsgedanke Gottes, er will mit dir eine Liebesgeschichte schreiben“. Ich spüre, wie mich diese Aussage anrührt. Was kann mir denn passieren?
- „Gott, du hast meinen Namen in deine Hand geschrieben. Immerfort blickst du mich liebevoll an“.
19.03.2006
„Herr, du hast mich erforscht, und du kennst mich.
Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir.
Von fern erkennst Du meine Gedanken“.
Erfahrungen:
Am 01.06. fange ich an einer neue Arbeitsstelle an. Da die Inhalte mir bekannt sind, ich gleichzeitig um die Erwartungen des Vorstandes weiss, tauchte die Sorge auf „hoffentlich schaffe ich das alles“. Genau in dem Augenblick schaute morgens die Sonne in unser Küchenfenster. „Von fern erkennst du meine Gedanken“, und sagst mir „mach dir keine Sorge, ich gehe doch mit“. „Du bist vertraut mit all meinen Wegen.“
„Du umschließt mich von allen Seiten“ und auch unsere Familie
Erfahrungen deiner Verwöhnung:
Da erhalte ich eine Tüte Mozartkugeln von einer Kollegin. „Nehmen Sie diese doch einfach nur so mal an, als kleines Danke-schön“.
Da höre ich, wie sich eine MAV-Mitarbeiterin für meinen „alten“ Arbeitsplatz einsetzt
Da emailt unser Sohn „ich habe jetzt für die Diplomarbeit endlich klar das Thema absprechen können
Da erzählt freudig der andere Sohn, dass es mit der Belegung von Seminaren geklappt hat
Da nehme ich wahr, wie unser Jüngster es genießt, dass sein Vater jetzt viel Zeit für ihn hat. (Im Nachhinein bin ich dankbar, dass er nicht eher geboren wurde, denn dann wäre er jetzt auch außer Haus.)
Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, zu hoch, ich kann es nicht begreifen“.
12.03.2006
„Der Herr hat selber uns das Herz seiner Mutter als Wohnung geschenkt“
ihr mütterliches Mitsorgen erfahre ich in dieser Woche:
– als wir endlich die Zusage für das Auslandsbafög für unseren Sohn bekommen. Es war genau zu dem Zeitpunkt als dieser Kurse belegen musste.
– als der andere Sohn mitteilt: „Die Anmeldungen für den Kongress sind voll“. Vor 14 Tagen fehlten noch 50 % der Teilnehmer ca. 75 Personen
– in der Zusage von Vorstandsmitgliedern „Sie können bei uns wieder anfangen zu arbeiten, wir freuen uns auf sie“ (ich gehöre zu der 55 plus Generation)
– in der Hilfsbereitschaft eines Kollegen, der mir für die Planung einer Tagesveranstaltung seine schriftlichen Ausarbeitungen sofort zur Verfügung stellte
08.03.2006
Fastenzeit: „Sich neu auf Gott einlassen“
- seine Verhüllung aushalten und trotzdem wahrnehmen, dass er mich sieht z.B. seine Spur entdecken im Wind der mich berührt,
- seine Barmherzigkeit erahnen z.B. wenn er sich zeigt in der Wärme der Sonne als würde er sagen: „du darfst so sein wie du bist, darfst bei deinen Fastenvorsätzen auch hinfallen, ich liebe dich“
- sich für ihn Zeit nehmen: z.B. für den Gottesdienst wo ich erfahre, wie er sich ganz an mich verschenkt,
- sich für ihn Zeit nehmen: z.B. für Fastenimpulse, wodurch ich neu seine Nähe entdecken kann
- seine Freude wahrnehmen: z.B. wenn er mit seinen Sonnenstrahlen meinen Mann und mich begleitet, während wir im Schnee – wie die Kinder- lauter Figuren malen
Fastenzeit: 40 Tage Chance „sich neu auf Gott einzulassen“
19.02.2006
„Gott ist die Liebe“, diese zeigt er mir:
- im Überraschungsgeschenk von meinem Mann zum Valentinstag „einfach nur so“
- im wohlwollenden Lächeln des Priesters, der uns am Valentinstag nach einem Segnungsgottesdienst noch einmal extra segnet.
- in den 50 Paaren, die an diesem Segnungsgottesdienst teilnahmen, die miteinander ihren Weg gestalten und die – ob jung oder älter – ihre Zuneigung zeigten
- in der herzlich warmen Umarmung unseres Sohnes, als er sich einmal wieder verabschiedete
- im Durchkommen der Sonne, an einem grauen Tag „Ich sehe dich, und bin an deiner Seite“, hörte ich den Gott meines Weges sagen
- im Gesang der Vögel „sei so sorglos, du weißt doch, dass ich für dich sorge“
- im Abi-theater, wo jeder entsprechend seiner Talente eine Rolle spielte. (Guter Gott, mit wie vielen Fähigkeiten hast du uns Menschen ausgestattet)
- im Anruf einer Freundin, die sich nach mir erkundigte
- im Anruf von Bekannten, die uns einen Vortrag zutrauen.
„Gott, deine Liebe hat viele Farben“
12.02.2006
„Jesus Christus schenkt Licht“
Lichtvolle Momente:
Die Jubiläumsfeier im kleinen Kreis. Vor 60 Jahren wurde unser Kapellchen im Wald eingeweiht. Wir hörten mit Erstaunen mit welchen Gründungsmut die Mädchen aufbrachen und direkt nach dem Kriege mit dem Bauen anfingen. Wie lebendig und tief der Glaube bis heute trägt.
Die innige Liebe eines gestandenen Mannes zur Gottmutter Maria, der bei der Feier ausgesuchte Texte angerührt betete. Seine Gefühle verbarg er nicht.
Die Nachricht, wie Muslime und Christen das Gespräch suchen und friedlich und nicht gewalttätig sich bekämpfen.
Die Musik am Abend, die mich an meine Exerzitien und an die Gespräche mit dem Priester erinnerten. „Guter Gott, danke für diesen Menschen“.
Die Eingruppierung meiner Tante in eine Pflegestufe. Wir hatten gemeinsam versucht den Antrag zu stellen.
Über die Einladung meines Mannes, mitten in der Woche mit mir ins Cafe zu gehen. „Urlaub vom Alltag“.
Über den Satz unseres 15 jährigen Sohnes: „Mama du darfst mich schon groß sehen“. Dies‘ war seine Antwort als ich ihn fragte, ob er im März eine Woche alleine zu Hause sein kann.
Über die neue Wegstrecke, die ich seit 8 Tagen gehe. Sie erinnert mich daran, dass auch eingefahren „Wege“ am Arbeitsplatz aufzugeben sind. Mancher Abschied ist zu leisten, doch dies beinhaltet auch eine Chance für Neubeginn.
„Jesus Christ hat Licht für deine dunklen Stunden“
05.02.2006
Darstellung des Herrn
„Die Geduld Simeons wurde belohnt, das erhoffte Licht ist da“, diesen Text fand ich auf meinem Kalenderblatt.
Wo hat sich Gott mir in dieser Woche zugewandt?
- In einem Gemeindemitglied, das die Adresse von einem befreundeten indischen Priester haben wollte. Eine christliche Gruppe möchte die Arbeit in Indien regelmäßig unterstützen. (Wie lange haben wir schon in anderen Kreisen für Unterstützung geworben und nichts erreicht. Auf einmal geht alles viel einfacher)
- Im Besuch eines guten Bekannten aus Chile. Wir versuchten schon seit Wochen in Kontakt zu kommen, was einfach nicht gelang. Plötzlich ruft er an und kommt vorbei. Die Gespräche waren „Lichtbündel“, einmal weil wir jetzt eine Unterkunft für unseren Sohn in Chile haben, der ein Semester dort studieren möchte und am 27.02. bereits fliegt, zum anderen weil der Kontakt zu einem Heilpraktiker hergestellt wurde, der sich mit alternativer Medizin auf die Krankheit meines Mannes einlassen will.
- Im Anruf einer Bekannten, die für ein Jubiläum Kuchen backen will und mir die Aufgabe abnimmt.
- Im freudigen Anruf unseres Sohnes „Mama, ich habe gerade einen Gottesdienst im Petersdom mit dem Papst gefeiert, und euch alle mitgenommen“.
- In der Zusage einer Kollegin, die bereit ist, regelmäßig eine Bekannte zu begleiten, die wegen Demenz jetzt im Seniorenheim wohnt.
- In der Wolke, die von der Sonne angestrahlt sich auflöst und zum Himmel steigt. Als würde die Wolke alle meine Gebete mitnehmen.
- In der Aufforderung von zwei Bekannten „Kann ich Sie im Auto mitnehmen“, als ich zu Fuß zur Arbeit ging. So als würde der Gott meines Weges sagen: „Ich nehme die unklare, unsichere und verfahrene Situation von dir am Arbeitsplatz wahr, setzt dich einfach in Ruhe hin und vertraue trotz aller Dunkelheit auf mich“.
„Das erhoffte Licht ist da, die Geduld des Wartens wird sich lohnen“
29.01.2006
„Gott ist die Liebe“, diese Liebe ist sichtbar:
– in der Umarmung meines Mannes, einfach so, mitten am Tag
– in dem kleinen Geschenk, das ich einfach so, mitten in der Woche bekam
– in dem unvoreingenommenen, achtungsvollen Miteinander das ich beim Besuch chilenischer und deutscher Austauschschüler erlebte
– in der Unterstützung meines Schwagers bei meiner Bewerbung auf eine interne Stellenausschreibung
– in dem Verteilen von Gebetszetteln durch meine 86 jährige Mutter. Sie möchte, dass möglichst viele Menschen durch ihr Gebet das Jubiläum unseres Marienkapellchens mit vorbereiten
„Gott ist die Liebe“, wenn Grenzen überwunden werden:
z. B. Grenzen der Zurückhaltung.
Plötzlich erzählen mir Kolleginnen ihre innere Not:
„Ich schaffe das alles nicht mehr, am liebsten würde ich aus dem Leben gehen.“ Oder: „Ich halte das nicht mehr aus, immer nur alleine zu sein, nicht mehr zu erfahren, dass einer sich über mich freut, wenn ich komme. Kann ich nicht ehrenamtlich tätig werden?“
In einer Konferenz unterstützen sich die Priester gegenseitig, ihre Zurückhaltung aufzugeben und sich verstärkt für die christlichen Werte einzusetzen, die in der Satzung der Schützenbruderschaften stehen.
z.B. Grenzen der Hierarchie
Ich erlebe, wie Sekretärinnen und leitende Mitarbeiter in einem Arbeitskreis zusammensitzen und miteinander das Thema einer Weiterbildung mit christlichen Schwerpunkten überlegen. Jeder Beitrag wird ernst genommen, aufeinander gehört.
22.01.2006
„Das Reich Gottes ist nahe“, er ist schon mitten unter uns:
- Du nimmst dir Zeit zum Zuhören, und gehst mit auf dem Weg, genau so, wie mein Mann unserem Jüngsten zuhört, wenn die wöchentlichen Vater-Sohn Stunden angesagt sind.
- Du begleitest mich durch den Tag, so wie die Sonne, die vergangenen Sonntag immer wieder von einer anderen Seite mein Gesicht erwärmte.
- Du bist hinter den Wolken da, auch wenn der Himmel voller Nebel ist: Beruflich werden Arbeitsplätze neu besetzt. Bei aller Unsicherheit unterstützt mich ein Mitarbeiter und macht mich auf Handlungsschritte aufmerksam.
- Du wendest dich nicht ab und kommst in der Eucharistie neu auf mich zu, obwohl ich viele Grenzen an mir wahrnehme.
- Du schaffst Gemeinschaft. Das erfuhr ich bei der Einladung zum kurzen Morgenimpuls am Arbeitsplatz. 12 Mitarbeiter ließen sich – auch zu recht frühen Zeit – ansprechen.
- Du siehst mich groß. Dieses Gefühl erfüllte mich, nachdem ich mit einem Freund eine Gruppenstunde zum Thema „Berufung“ vorbereitete.
Danke, du bist wirklich mitten unter uns
15.01.2006
„Kommt lasst uns niederfallen, kommt Jesus will uns allen mit seiner Lieb‘ begegnen“
L = Lebensaustausch
Seine offenes Herz erahnte ich, als wir uns in einer kleinen Gruppe von Frauen plötzlich ganz ehrlich über unsere „Päckchen“ aussprachen, die jeder mit ins neue Jahr nimmt: Herzinfarkt eines Ehemannes, Alkoholismus eines Partners, Tablettensucht eines Kindes. Eine Frau fing an zu erzählen, und plötzlich öffnete jede ihr Herz.
I = Interesse
Sein wirkliches Interesse kann nur in solch offenen Ohren bestehen, wie die von einem guten Bekannten, den wir nach 6 Jahren wiedersahen. Als hätte dieser in unser Inneres gesehen, so traf er mit seinen Fragen unsere Seele, und hörte ganz präsent zu.
Seine hörendes Interesse ist vielleicht so, wie diese Woche der Austausch in unseren Ehegesprächen war.
Wir planen eine religiöse Feier und wie aus einem „Wurf“ entwickelte sich aus der Idee, die Formulierung des Gebetes und die Festlegung eines Symboles.
E = Engagement
Sein Engagement wurde deutlich, als unsere „christliche Gruppe“ am Arbeitsplatz Impulse für das neue Jahr überlegte. Jesu Gegenwart im Herzen jeder Teilnehmerin, brachte neben der Planung noch den Austausch über unseren Glauben.
B = Belastungen
„Er ist mit auf unserem Weg“, diese Gewissheit gab mir innere Distanz, als zu Beginn des Jahres unverhofft neue Stellenüberlegungen am Arbeitsplatz notwendig wurden. Viele ungelöste Fragezeichen sind kurzfristig anzuge-hen. Wie der Weg verlaufen wird? „Er geht mit“.
„Kommt lasst uns niederfallen“ und dann offen für neuen Wege in das Jahr 2006 gehen.
08.01.2006
„Ich steh an deiner Krippe hier“
und höre deine Stimme die zu mir sagt:
– „Ich bin dir treu bei allen Höhen und Tiefen“. Eine Ahnung dieser Treue erfahre ich beim Kontakt mit befreundeten Ehepaaren, die ihren Weg über 25 Jahre miteinander gehen. Trotz mancher Schwierigkeiten halten sie zueinander, lassen sich Raum, unterstützen sich und gehen zärtlich miteinander um.
– „Ich biete dir meine Hände zum Halt an“. Dieses Bild kommt mir vor Augen, als ich drei Stunden im Schnee spazieren gehe und wegen des Glatteises zigmal ausrutsche. Deine Hände fangen mich auf, fassen mich an und sprechen Mut zum Weitergehen zu, wenn ich wirklich hingefallen bin.
– „Ich unterstütze dich, nehme dich in mein Herz auf, wie du deine Nachbarin erlebst, die sich um den einzigen Sohn kümmert, der nach dem Tod seiner Mutter zu Weihnachten in das verlassene Elternhaus kommt“.
„Gott spricht:
Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht,
auch nicht im Jahr 2006.
Mache dich auf den Weg“
01.01.2005
Angekommen, geboren mit „Hand und Fuß“
- in den Händen der vielen Freunde, die uns persönliche Grüße zu Weihnachten schrieben
- in den Händen der Freunde, die zum Telefonhörer greifen, um Kontakte zu vertiefen oder den Anruf zum Anlaß nehmen um uns offen und ehrlich ihre Sorgen mitzuteilen
- in den Händen, die herzlich umarmten und ein gesegnetes Weihnachtsfest wünschten
- in den Händen, die streichelten und einfach nur „Danke“ sagten
- in den Füßen die anderen Entgegenkommen: Bekannte von uns luden Heiligabend zu ihrer großen Familie noch eine alleinstehende Freundin und einen gerade geschiedenen Freund zum Essen ein.
- in den Füßen, die mich diese Woche an 2 Krippen führten. Einmal lag das Christuskind auf ganz viel Stroh, ein anderes Mal streckte es mir auf dem Schoß seiner Mutter die Hände entgegen – als würde es mir sagen wollen: „Egal wie viel ‚Stroh‘ in deine Herzen ist, ich will da hineingeboren werden, sieh doch, ich strecke meine Hände dir entgegen“.
Fürchte dich nicht, ich bin das Licht
Dieser Satz kam mir in den Sinn, als am Weihnachtsmorgen aus einer Wolke, die wie ein Stern aussah, ein heller Lichtstrahl genau auf unser Stadt fiel. „Du gehst mit, bei manchen noch ungelösten Fragen“.
25.12.2005
Ich denke an Bethlehem
Wenn ich daran denke, dass ich vor 10 Jahren nachts nach Bethlehem gelaufen bin … Mitten in der Nacht, und todmüde waren wir.
Und irgendwie war es ja doch nichts Besonderes, so in Bethlehem zu stehen (dort waren wir schließlich öfters).
So wie es „nichts Besonderes“ ist, wenn irgendwo auf der Welt ein Kind geboren wird – möchte man manchmal meinen (zumindest solange man noch selbst kein Kind geboren hat …) – Und doch ist es gleichzeitig das Besonderste, was es gibt auf dieser Welt.
So auch damals: Wie verrückt, so müde die 10 km nach Bethlehem zu laufen. Und doch Tausende auf dem Weg dorthin.
Und dann dort eine Stille, ein Verstehen, ein Anbeten an einem Ort, an dem doch sonst oft rechter Trubel ist:
Jeder weiß: Heute und hier ist Christus geboren! Wenn wir hier in dieser heillosen Welt leben, so bringt doch er uns das Heil!