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22.12.2010
Keine Herberge
Seit Tagen ist das allgemeine Schneechaos mit seinen Auswirkungen Thema der Nachrichten. An den Hauptflughäfen sind alle bezahlbaren Hotels ausgebucht, Feldbetten stehen für einige Reisenden an den Flughäfen zur Verfügung, andere übernachten in den Wartehallen. Sie fanden keine andere Herberge mehr.
Maria fand keine Aufnahme, es war kein Platz mehr in der Herberge für sie. Ihr Sohn musste in einem Stall geboren werden.
Herberge – wie sieht es in meinem Herzen aus, ist dort Platz für Christi Geburt? Habe ich viel oder wenig Raum für ihn?
Christus, keine Herberge ist dir zu klein, denn du willst genau in diese Armut hinein geboren werden, uns deine Liebe schenken. Danke.
15.12.2010
Engel der Weihnacht
– Boten der Freude
Engel als Boten der Freude erfuhr ich heute,
als mich eine liebe Bekannte durch Hupen aus dem Auto begrüßte,
als ich Post und ein Päckchen von guten Freunden zum Weihnachtsfest geschickt bekam,
als ein neuer Mitarbeiter eingestellt wurde, der toll in unser Team passt.
Es waren Engel der vorweihnachtlichen Zeit, die mir durch kleine und größere Zeichen ihre Nähe verkünden.
08.12.2010
Von der Zufriedenheit eines Obdachlosen
Ein Mann erzählte während eines Kurses, den ich besuchte folgende Erfahrung:
Während eines Spaziergangs begegnete der Mann im Wartehäuschen an einer Bushaltestelle einem Obdachlosen. Er sprach ihn an und wollte ihm Geld geben. Aber der Obdachlose lehnte das freundlich ab. Die beiden kamen miteinander ins Gespräch und der Obdachlose erzählte u.a., dass er Weihnachten in der Friedhofskapelle in Bitburg verbringt – die würde man für ihn offen lassen und dort sei auch eine Toilette. Sein Gesprächspartner war beeindruckt von der Zufriedenheit, die dieser Mann ausstrahlte. Noch einmal bot er ihm 10 Euro an. Wieder lehnte der Obdachlose dankend ab. Er meinte: „Wissen Sie, ich war eben auf dem Amt und habe meine 10,90 Euro abgeholt. Das reicht mir, mehr brauche ich nicht.“ Und weiter: „Geben Sie das Geld lieber dem Pfarrer, der freut sich bestimmt.“
01.12.2010
Manchmal ist es kaum zu glauben.
Unserer Großküche wurde vor 25 Jahren eingerichtet. Am Backofen gab heute der Ventilator seinen Geist auf und am Gasherd viel das Thermostat aus. Stress pur war angesagt.
Der Küchengerätehersteller gab mir die Adresse eines Mitarbeiters, der in unserer Nähe sich als Kundenservice selbstständig gemacht hat.
Nach der Kontaktaufnahme erinnerte sich der Monteur, dass er vor 25 Jahren die Küchengeräte eingebaut hat.
Für mich war das eine Spur der Fürsorge Gottes – und ich bin dankbar dafür.
24.11.2010
Königliche Ereignisse
Als eine Topnachricht wurde von der Medienpresse die Nachricht aufgegriffen, dass Prinz William von England verkündigte, er werde im nächsten Jahr seine Kate heiraten. Ganz England und viele Menschen in anderen Ländern „fiebern“ nun diesem einmaligen königlichen Ereignis entgegen. Vielleicht mit dem heimlichen Wunsch, auch einmal von der Menge umjubelt zu werden.
Mit weniger Medienaufwand feierten wir das jährlich wiederkehrende „Christkönig“-Fest. Wir glauben, dass die Königswürde Jesu eine andere als die ist, wie sie in den irdischen Königsvorstellungen gedacht ist. Der König Jesus Christus wendest sich uns liebend zu, weiß um jede Kleinigkeit unseres Lebens, kennt alle Nöte, im Leben und im Sterben. Vor ihm brauche ich nicht der erste und beste sein – so unser Glaube.
Ich bitte: Lass mich immer wieder die Wahrheit dieses Glaubens erfahren, vor allem jetzt in der Zeit des Advents.
17.11.2010
Disignerbaby gegen Erbkrankheit
So ist ein Zeitungsartikel dick überschrieben. Weiter lese ich: Mit Hilfe der PID können bei künstlicher Befruchtung Embryonen mit Anlagen zu Erbkrankheiten aussortiert und vernichtet werden. Menschenfreundliche Medizin?
Gott ist ein Gott allen Lebens – Lebens mit oder ohne Behinderung. Jeder ist kostbar in seinen Augen, ob er stark ist oder schwach ist. Gott sagt ja zu jedem Menschen.
Ich bitte Gott: Schenke uns Politiker und Wissenschaftler, die sich für diese Wertvorstellungen einsetzen.
10.11.2010
Die Dunkelheit aushalten ist schwierig
Nach der Zeitumstellung kommt es mir vor, als ob wir mit Riesenschritten auf den Winter zugehen. Einer Zeit, die auf unserer Halbkugel mit immer früher einsetzender Dunkelheit verbunden ist.
Ich beobachte, wie ich plötzlich in der Wohnung Kerzen aufstelle, wie ich die Laterne aus dem Keller heraufhole, sie vor unserer Haustür stelle und darauf warte, dass ich bald die Kerze anzünden kann. Die Laterne erinnert mich daran: „Bald ist das Dunkel vorbei“. Dunkelheit aushalten ist schwierig.
Gestern erlebte ich, wie Menschen über 13 Jahre „Dunkelheit“ ausgehalten haben. Ein älteres Ehepaar erzählte freudestrahlend: „Stellen Sie sich vor, nach der Scheidung unseres Sohnes vor 13 Jahren haben die Enkelkinder keinen Kontakt mehr zu uns gehabt. Nun rief gestern der Enkelsohn an, er will uns besuchen. Wir haben all‘ die Jahre die Hoffnung nicht aufgegeben und jeden Tag für diesen Schritt gebetet. “ Sie hatten sich auf dich verlassen.
Gott schenkt auf unseren Wegen Licht. Besonders in Dunkelheit will er uns nahe sein. Ich wünsche mir sehr, immer wieder nachspüren zu können, dass Gott alles, auch in Dunkelheit, in seiner Hand hält.
03.11.2010
Ich rufe dich bei deinem Namen und bin dir zur Seite
Eine Bekannte lud uns zur Taufe ihres ersten Kindes ein. Der Nachwuchs stellte sich damals gerade ein, als sie eine feste Anstellung bekommen sollte. Meine Bekannte stand zu ihrer Schwangerschaft, nahm das Kind aus der Hand Gottes an und vertraute darauf, dass der Weg weitergeht.
Ich danke Gott, dass der kleine Nachwuchs ausgetragen und geboren wurde und wir gemeinsam seine Taufe feiern konnten. Ich danke auch dafür, dass meine Bekannten ab November einen Arbeitsplatz „geschenkt“ bekam.
27.10.2010
Allerseelen
Nachdem ich auf dem Friedhof die Gräber für Allerseelen bepflanzt hatte, ging mein Blick auf den Grabstein mit den Todesdaten meiner Lieben. Spontan fielen mir Haltungen und Eigenschaften ein, die ich bei ihnen erlebte und für die ich dankbar bin: Fürsorge, Hilfsbereitschaft, Raum lassen, vor allem aber das Vertrauen in den Gott.
Da bitte ich Gott, den Gott der Lebenden und der Toten: Sieh auf das Gute, das meine Lieben im Leben umgesetzt haben und gib ihnen den ewigen Frieden bei dir.
20.10.2010
Anbetung
Während einer Tagung bestand für Familien die Möglichkeit einer nächtlichen Anbetung. Der Termin ist zwar relativ früh – zwischen 5.00 und 6.00 Uhr. Ich ging trotzdem mit meinem Mann dort hin. Zwischen Stille und Gebet sangen wir immer wieder das Lied „Miteinander wachsen, dem Himmel entgegen, miteinander gehen auf Gottes Wegen“.
Im „Wachsen dem Himmel entgegen“ und im „Gehen auf Gottes Wegen“ muss ich leider oft Rückschläge hinnehmen und meine Begrenztheit erfahren. In dieser Stunde der Anbetung spürte ich aber, dass Gott mich liebevoll anschaut und sein „Ja“ zu mir sprichst. Es muss nicht immer alles gelingen. Er schaut auf den guten Willen – und mein Mann auch!
13.10.2010
Die Blickrichtung ändern
Am Montagmorgen begann ich meinen Schreibtisch zu organisieren. Was liegt an, was ist wichtig zu erledigen etc.? Beim Überlegen hob ich den Blick vom Schreibtisch und sah durch das Fenster zum blauen Himmel. Bedingt durch die Luftfeuchtigkeit stand ein großer Regenbogen über dem Nachbardach. Doch im Gegensatz zu sonst konnte ich gut fünf Minuten den Regenbogen wahrnehmen. Immer wieder, wenn ich den Kopf hob, stand er ruhig am Himmel.
Am Anfang der Woche einen so lieben Gruß von oben zu erhalten, war ein Geschenk. Ein Geschenk, das gleichsam sagte: „Egal was kommt, sei dir gewiss, du bist im Vater geborgen.“
Danke! Es lohnt sich, die Blickrichtung zu ändern.
06.10.2010
Erfahrungen einer Reise
In Südamerika wird im Oktober besonders die Gottesmutter verehrt. Daran dachte ich, als ich mich selbst wieder in diesen Tagen als Mutter erleben konnte.
Ich besuchte am Wochenende unseren Sohn, der „Andere Dienste im Ausland“ leistet. Die Stunden waren angefüllt mit Reden und Gedankenaustausch. Ich hörte wie schon lange nicht mehr, was unseren Sohn bewegte. Beim Abschied sagte er: „Das waren meine glücklichsten Tage seit 2 Monate“.
Muttersein bestand hier aus Zuhören, Aufnehmen, Austauschen. Und ich dachte an Maria, deren Muttersein auch im Aufnehmen und Zuhören bestand. Meine Gedanken und Anliegen habe ich dann in einer nahe liegenden Kapellchen dieser Mutter vorzutragen. Von ihr glaube ich, dass sie mich ganz aufnimmst, ihrem Ohr auch die Untertöne nicht entgehen. Das tut einfach meiner Seele gut. Danke.
29.09.2010
Erntedank
1,2 Millionen Menschen sind in Nigeria nach einer Überschwemmung obdachlos und ohne Nahrung. In Pakistan stehen die Bauern vor ihren mit Schlamm bedeckten Feldern, die so nicht mehr bestellbar sind. Die Lebensgrundlage ist verloren.
„Erntedank“ – in der Kirche konnte ich einen großen Ernteteller bestaunen. Früchte und Gemüse in unsagbarer Fülle. Hier der Überfluss – in anderen Kontinenten die Not.
Guter Gott, du Gott allen Lebens. Öffne unsere Herzen und auch mein Herz, um immer wieder aus Dankbarkeit zu teilen. Lass mich nicht abstumpfen durch die Bilder im Fernsehen, die regelmäßig von Umweltkatastrophen berichten.
23.09.2010
„Handwerker-Werbung“
siehe: Beitrag zu „Zeichen der Zeit“ vom 08.09.:
Wofür die Bibel gut ist
Gerade habe ich Ihren Beitrag zur „Handwerker-Werbung“ gelesen. Vielen Dank.
Vielleicht interessiert es Sie: Etwa 14 Tage nach Aufstellen der großen Plakatwände gab es das große Erdbeben auf Haiti – zumindest in NRW wurden dann sofort diese Plakate wieder entfernt….
Manchmal täte es uns gut, wenn wir auch im Alltag lernen könnten, daß wir nicht alles machen können. Mein Mann und ich führen mit Leib und Seele einen kleinen Zimmereibetrieb und sind jeden Abend dankbar, wenn unsere Mitarbeiter heil und gesund auf den Hof zurückkommen.
15.09.2010
Ein Engel im ICE
Vor wenigen Minuten ist der ICE 1026 in Koblenz abgefahren; nun sind wir unterwegs in Richtung Köln. Die Zugbegleiterin kommt, um die Fahrkarten zu kontrollieren. Es ist angenehm zu spüren, wie gelassen, geduldig und freundlich sie ihre Arbeit tut. Für jeden Fahrgast hat sie ein freundliches Wort. Wie einfühlsam sie ist, zeigt sich, als sie zu einer Engländerin kommt, die auf einem der Sitze vor mir Platz genommen hat. Ein Blick auf die Fahrkarte zeigt: Die Dame ist auf der falschen Strecke unterwegs, hätte in Koblenz umsteigen müssen. Der Schreck ist groß, als die Zugbegleiterin ihr das erklärt.
Was würde nun passieren? Müsste sie eine neue Fahrkarte lösen? Weit gefehlt! Ganz ruhig informiert die junge Bahnbedienstete die Dame aus England, dass sie nun leider bis nach Bonn mitfahren muss, um von dort dann nach Koblenz zurückzufahren. Man spürt, dass sie mit der Dame mitfühlt und es ihr wirklich leid tut, dass diese nun einen solchen Umweg und die damit verbundene Reiseverzögerung auf sich nehmen muss.
Aber sie belässt es nicht bei den mitfühlenden Worten, sie handelt auch! Sie lässt sich noch einmal die Fahrkarte geben, um darauf eine Nachricht für ihren Kollegen im Zug nach Koblenz zu hinterlassen – der ungewollte Umweg wird nun wenigstens keine weiteren Kosten für die Engländerin zur Folge haben; sie darf kostenlos nach Koblenz zurückfahren. Ihrem „Thank you so much“ ist förmlich anzuhören, welch ein schwerer Stein ihr da gerade vom Herzen fällt. Und Erleichterung und Freude machen sich auch unter den Mitreisenden breit. – Eine wunderbare Erfahrung, die es wert ist, weitererzählt zu werden!
08.09.2010
Vor allem mein Herz
Ich liege entspannt in der Sonne und denke über die vergangenen Wochen nach. Manchmal forderte Gott mich mit ungewohnten Erfahrungen ganz schön heraus, an seine liebevollen Entscheidungen zu glauben.
Bei allem Denken fällt mir plötzlich auf, wie die Sonne hinter den Wolken verschwindet. Ich sehe auf und entdecke am Himmel eine große Wolke, die unverkennbar ein Herz darstellt. Als wollte es ein Gruß von oben sein, der mir zuruft: „Du, ich schenke dir vor allem mein Herz“.
Ich bin berührt.
01.09.2010
Umarmung
In der Stadt kam mir ein Bekannter entgegen, der geistig behindert ist. Wir kamen ins Gespräch. Plötzlich umarmt er mich spontan und fragt lächelnd „Wie geht es dir eigentlich?“ Nach dem Abschied fällt mir das Gleichnis „vom verlorenen Sohn“ ein. Der Sohn wurde – obwohl er unterschiedlichste Wege gegangen war – von seinem Vater mit einer liebevollen Umarmung begrüßt.
Ich danke Gott für jene Umarmung meines Bekannten, die mich daran erinnerte, dass ich mit allen meinen Grenzen und Macken immer wieder ihm kommen kann.
25.08.2010
Verschlossene und offene Hände
Während des Joggens fiel mir auf, dass ich die ganz Zeit über mit fest geschlossenen Händen lief. Verschlossene Hände als Ausdruck des Festhaltens, des Nicht-loslassen-Könnens? Das Gegenteil wären offene Hände, Hände, die geben und empfangen.
Du Gott auch meiner Hände! Egal ob ich vieles in meinen Leben loslassen kann oder nicht, immer hältst du mich in deinen Händen geborgen.
19.08.2010
Durch eine andere Brille schauen
In diesen Tagen bin ich in Urlaub. Eigentlich eine erfreuliche Angelegenheit. Wenn da nicht die Brille wäre, die ich so gerne verlege.
Ich hatte sie abgenommen und mir vorn an das Hemd geklemmt. Fest steckte sie da, so meinte ich jedenfalls. Wir machten uns auf, um feierlich zu Abend zu speisen. Plötzlich ging mein Griff zu meiner Brille am Hemd. Nur – die Brille befand sich nicht mehr da, wo sie eigentlich stecken sollte. Also machte ich mich auf, sie auf dem Weg, den wir gegangen waren, zu suchen. Viel Hoffnung hatte ich dabei nicht. Ich wähnte sie entweder zertreten oder in irgendeiner Ecke liegend, wohin ich wohl nie schauen würde.
Um es nicht zu spannend zu machen: Jemand hatte sie fein säuberlich zusammengeklappt an einem Schaufenster abgelegt. Beim zweiten Vorbeilaufen fand ich sie.
Das Erstaunen war groß. So unwahrscheinlich und doch gefunden! Was soll so eine Erfahrung? – dachte ich mir.
Sie bedeutet natürlich, dass ich nächsten besser auf die Brille aufpassen soll. Doch dann vieleicht auch: Ab und zu soll ich mal die Brille wechseln, damit ich das Leben durchschauen – und hinter diesem Leben vielleicht noch viel mehr entdecke!
11.08.2010
Geh mit dem, der den Weg kennt!
so steht es für diesen Monat auf meinem Kalenderblatt.
„Geh mit dem…“ verlangt immer wieder Vertrauenssprünge. Vergangene Nacht ging mir der heutige Umzug durch den Kopf, den ich mit einer Bekannten durchzuführen hatte. „Ist wohl alles gepackt; sind wirklich die Helfer vor Ort; wie viel Treppen sind beim Auszug und beim Einzug zu überwinden etc.“ Ich merkte, wie mir die Gedanken den Schlaf nahmen. „Geh mit dem, der den Weg kennt“. Als ich mich an Situationen erinnerte, wo Gott wirklich mit mir auf dem Weg war, wurde ich ruhiger und konnte einschlafen.
Am Umzugstag erlebte ich viele positiven Überraschungen: Statt drei waren plötzlich sechs Helfer zum Anpacken angetreten; die Umzugskartons standen gepackt in den Räumen; die Wege von der alten Wohnung waren bis zum Umzugswagen kurz und die neue Wohnung hatte einen Aufzug.
„Geh mit dem, der den Weg kennt“ – dieser Aufforderung kann wirklich vertraut werden.
06.08.2010
Schatztruhe
Unser Sohn geht für ein freiwilliges soziales Jahr ins Ausland. Bei der Abschiedfeier wurden ihm liebevoll gebastelte oder gekaufte Kleinigkeiten überreicht. Ein Armband, Fotos, Schmusetiere etc. All diese Geschenke – die in eine Schatztruhe kommen – sollen ihn im Ausland an die Freundinnen und Freunde erinnern.
In der Rückschau auf meinen eigenen Weg kann auch ich vieles in eine Schatztruhe packen. Geschenke, die mit Gott als jemanden zeigen, der mit mir auf dem Weg ist. In meiner Schatztruhe sind
- eine Baumscheibe, die an eine Kurszeit mit anderen Paaren erinnert. Die Impulse und Freundschaften tragen uns heute noch.
- eine Visitenkarte. Dort finde ich in allen Anliegen per E-Mail oder per Telefon ein offenes Ohr.
- ein Rosenkranz, der an die Wertewelt meiner Eltern erinnert und den ich in unterschiedlichsten Situationen gerne zum Beten in die Hand nehme.
- ein Krug in den ich immer wieder meinen Dank jedoch meine Bitten an dich hineinlege.
Die Schatztruhe zu bestücken, lässt mich dankbar zurück- und vertrauensvoll nach vorne schauen.
28.07.2010
Schatten, Sonne und Wärme
In der Sommerhitze genieße ich beim Joggen den Schatten des Waldes. Hier tut der Schatten gut. Im sonstigen Leben ist der Schatten ja eher ein Bild für das Bedrückende. Schatten, die die Sonne verdecken, kenne ich in meinem Leben auch, wie z.B. die Grenzerfahrung, kraftlos einer Situation gegenüber zu stehen.
Gerade in diesen „Schattensituationen“ darf ich dann manchmal Gott mit seiner Wärme und Sonne erleben. In diesen Tagen war es der plötzliche Anruf einer Freundin und das Erleben, wie ein Nachbarkind von Herzen lachen konnte.
Danke, Gott, für das Wechselspiel von Sonne, Wärme und Schatten in meinem Leben.
21.07.2010
Gotteserfahrung auf der A 40
„Still-Leben“ auf der A 40. Wir meldeten Anfang des Jahres einen Tisch an, bekamen die Zusage und zogen am Sonntagmorgen vergnügt Richtung Autobahn. „Wo finden wir einen Parkplatz; wie lange müssen wir mit allen Utensilien und mit dem Rollstuhl meines Mannes laufen; wo in der langen Tischreihe ist unser Platz; sind Toiletten in der Nähe….“ Fragen die uns auf der Hinfahrt beschäftigten.
Eine Stunde später war alles gelöst. Wir fanden ganz in der Nähe der Zufahrt einen Parkplatz, mußten höchstens 800 Meter bis zum Tisch laufen, hatten sogar direkt an einem Tischdurchgang unseren Platz, dazu nette Nachbarn die uns mit Klebestreifen für die Befestigung unseres Sonnenschirmes halfen und Toiletten relativ in der Nähe.
Mit Gottvertrauen und großer Ungewissheit am Morgen brachen wir auf – und bekamen die optimalste Lösung geschenkt. Gott hat unseren Weg direkt im Blick – und gönnt uns dabei auch noch großen Spaß!
15.07.2010
Gott ist da
Mit dem Frauenkreis unternahm ich einen Tagesausflug. Unterwegs wurde ich von einem eigenartigen Gefühl beschlichen: „Ob zu Hause wohl alles in Ordnung ist?“ Mein Mann ist in seiner Beweglichkeit ein wenig eingeschränkt. Morgens gab es jedoch keinen Anhaltspunkt zur Unruhe. Das ungute Gefühl verließ mich nicht.
Als ich abends zurückkam, wurde ich von meinem Mann mit den Worten empfangen: „Ich bin im Eingang unglücklich ausgerutscht und habe erst nach 2 Stunden daran gedacht, dass ich den Hausnotruf drücken könnte. Die Hilfe kam dann umgehend. Zum Glück ist weiter nichts passiert.“
Da hatte ich das Empfinden, dass Gott sich um meinen Mann gekümmert hat. Danke. Ich muss nicht alles organisieren, sondern darf mich einfach auf sein sorgendes Mitgehen verlassen.
08.07.2010
Engel auf Umwegen
Es gibt Engel! Heute sind mir zwei begegnet, die mich wieder auf den rechten Weg gebracht haben.
Mit Rucksack, Wanderkarte und Wanderschuhen ausgerüstet wollte ich heute einmal einen mir noch unbekannten Weg erwandern. So einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte, war es aber nicht, denn der Große Rundweg war nur bis zum Ende des Waldes gut markiert. Von da an war kein Schild mehr zu finden mit der Aufschrift GR. Und meine Karte war schon etwa 20 Jahre alt und nicht mehr aktuell. Wo noch Felder und Feldwege eingezeichnet waren, war in Wirklichkeit längst ein Baugebiet entstanden. Also hoffte ich, im Ort jemanden zu finden, der mir Auskunft geben kann. In der Nähe des Sportplatzes traf ich dann auch einen Mann mit Hund, der mir gerne weiterhelfen wollte. So ganz traute ich seiner Beschreibung nicht, und seine Schlussbemerkung „So müssten Sie eigentlich hin kommen“, trug nicht gerade dazu bei meine Zweifel zu zerstreuen. Aber zumindest die Richtung stimmte, also würde ich querfeldein schon wieder in den Wald finden, in dem ich den Rundweg vermutete. Und wenn nicht, würde ich eben den gleichen Weg wieder zurückgehen müssen.
Nach einiger Zeit und nach Überwinden einiger Hindernisse gelangte ich tatsächlich in den Wald, aber eine Wegemarkierung war nicht zu finden. Da kam ein Auto. Ich winkte, um vielleicht jetzt die erhoffte Auskunft zu erhalten – und staunte nicht schlecht! Am Steuer saß der Mann, der mir vorhin den Weg erklärt hatte. Er hatte gemerkt, dass er mir den falschen Weg gezeigt hatte und sich gleich mit dem Auto auf die Suche nach mir gemacht. Und damit ich nicht erschrecke, wenn er plötzlich mit dem Auto im Wald auftaucht, hatte er seine Frau mitgenommen. Die beiden ließen mich einsteigen und brachten mich dann auf den richtigen Weg. So kam ich auf Umwegen doch noch zu meinem Ziel, auf Umwegen, die mich um eine wunderbare Erfahrung reicher gemacht und mich mit einer Begegnung beschenkt haben, die ich nicht vergessen werde.
Ein nicht alltägliches Erlebnis, für das ich sehr dankbar bin!
30.06.2010
Du sendest deine Boten aus
Dienstagmorgen, ich bekomme einen Anruf vom Bewährungshelfer: „Können Sie gleich mit zum Amtsgericht kommen. Unser gemeinsamer Schützling hat ein Gespräch beim Richter.“ Wir tauschen uns noch kurz über unsere Ansichten aus und sind der Meinung, dass bei allen angebotenen und nicht genutzten Chancen unserem „Klient“ jetzt wirklich nur der Weg in den Strafvollzug bleibt.
Im folgenden Gespräch mit dem Richter informieren wir über die letzten Monate unseres Klienten und warten auf seine Entscheidung. Plötzlich heißt es: „Sehr geehrter Herr X, ich biete Ihnen eine letzte Chance an. Sind sie mit 150 Sozialstunden einverstanden“. Wir alle sind völlig perplex. Hier wird unserem Klienten wirklich nochmals eine Chance angeboten.
Mir kommt das Bild eines barmherzigen Vaters in den Sinn, der trotz zig Fehlverhaltens seines Kindes immer wieder an das Gute in ihm glaubt. Der Amtsrichter war für mich ein Bote dieses Vaters.
23.06.2010
Spurenbegleitung fordert Vertrauen heraus
Unser Sohn – mit dem Studium fertig – ist seit Februar als Praktikant beschäftigt mit der Zusage, dass dieser Vertrag Ende Mai in eine Festanstellung umgewandelt werden soll. Der Mai kam, der Juni auch – und immer noch konnte kein verbindlicher Vertrag ausgestellt werden, denn das Unternehmen wurde einmal wieder umstrukturiert.
Anfang Juni bekam unser Sohn dann von einem früheren Projektleiter aus Trier ein Stellenangebot. Das Team passte, die Aufgabe abenso, doch irgendwie hing das Herz noch an der Praktikumsstelle im Ruhrgebiet. Als dann nach einem Vorstellungsgespräch die Zusage kam, und gleichzeitig eine sehr wage vom jetzigen Arbeitgeber, lag eine schwierige Entscheidung für ihn an.
Wir konnten als Eltern nur Hinweise geben zur Entscheidungsfindung, dann um den heiligen Geist beten und vertrauen, dass unser Gott auch seinen Lebensweg beleuchtet. Nach einigen Tagen Bedenkzeit – und wieder war unser Gebet gefordert – stimmte er dann Trier zu.
Guter Gott, Spuren vertrauend begleiten ist manchmal nicht ganz einfach und verlangt immer wieder ein Abgeben in deine liebend führende Hand.
16.06.2010
Feste, die verändern
In einem Gespräch erzählte mir eine alleinerziehende Mutter von den Besuchskontakten ihres Exmannes zu ihrem Sohn. Sie führte Möglichkeiten auf, wie sie Beziehung zu dem Vater verbessern möchte.
Plötzlich sagt sie: „Wissen Sie, seit einiger Zeit gebe ich bei der Begrüßung sogar meinem ehemaligen Partner die Hand. Unser Sohn hat nächstes Jahr Erstkommunion und wir können uns doch auf dem Fest nicht so kalt begegnen. Ich hätte selber nicht gedacht, dass ich mein Verhalten noch einmal ändern würde.“
Guter Gott, die Vorbereitung auf die Erstkommunion hat bei dieser Frau zur Verhaltensänderung geführt. Kommunion hat ja zu tun mit Kommunikation – Kommunikation mit dir und untereinander. Schenke ihr – und uns allen – die Fähigkeit, festgefahrenes Verhaltensweisen loszulassen, um der barmherzigen Liebe Raum zu geben?
10.06.2010
Glaube
Seit Tagen liegen die Fan-Artikel in den Schaufenstern. In der Stadt fahren bereits die ersten Autos mit der Deutschlandfahne. Ein kleiner Junge singt: „Wir werden Weltmeister“. Er glaubt an die Fähigkeiten unserer Fußballmannschaft.
Vor 2 Tagen bekam ich eine E-Mail mit dem Hinweis: „Wenn du die Präsentation in den nächsten 4 Tagen an 10 Freunde verschickst, dann erhältst du unverhofft ein Stückchen Glück“. Glaubensgeschenk nach E-Mail-Verschickung?
Obwohl ich die Präsentation nicht verschickte, tat sich beruflich für unseren Sohn – unverhofft – trotzdem eine Tür auf. Ich lege meine ungelösten Fragen in die Hände dessen, dem ich meinen Glauben schenke. Danke ihm für diese geöffnete Tür!
02.06.2010
Gegen den Trend
Eine junge Frau gewinnt den Eurovision Song Contest, weil sie sich „gegen den Trend“ verhielt. Keine Show im Hintergrund, keine großartigen Effekte, sondern nur sie als Sängerin stand bei der Darbietung auf der Bühne. Ausstrahlung und Gesang zogen zig Menschen an. Sie konnte den ersten Platz gewinnen.
„Gegen den Trend“ war auch eine Nachricht in unserer Kirchenzeitung. Drei junge Männer ließen sich Pfingsten zum Priester weihen. Sie entschieden sich „gegen den üblichen Trend“, ließen sich so von Christus begeistern, dass sie nachfolgen.
„Gegen den Trend“ erfahre ich Priester, die mir oft ihr offenes Ohr schenken, die zuhören können ohne auf die Uhr zu sehen, die ihr Herz öffnen für meine Anliegen, mich beim Abschied segnen und dann noch ihr Gebet versprechen.
Guter Gott, ich danke dir für diese Menschen, die – ganz gegen den Trend – ein Stück deiner Hirtensorge, deiner Hirtentreue vermitteln und so die Welt ein wenig menschlicher machen.
26.05.2010
Früchte des Heiligen Geistes
„Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“ so steht es im Galaterbrief.
Einige „Früchte“ bekam ich am Wochenende geschenkt: Eine junge Frau sprang „über ihre innere Mauer“ und erzählte mir plötzlich von ihren Sorgen. In einem Gottesdienst sagen wir mit vielen Ehepaaren voller Freude Lieder zum heiligen Geist. Und eine Afrikanerin reichte mir nach dem Gottesdienst die Hand, fragte mich nach meinem Namen und sagte: „Ich bete für Sie!“
Darin konnte ich ein wenig erfahren, dass Gott seinen Geist aussendet, damit das Antlitz der Erde neu wird.
19.05.2010
Fülle
Ich schlenderte über unseren Wochenmarkt. Eine Fülle von unterschiedlichsten Blumen wurden angeboten. Ich dachte mir: Was hat die Kreativität Gottes so alles wachsen lassen!“ Leider ist unser Garten zu klein, um den vielen Blumen, die ich dort am liebsten pflanzen würde, Platz zu bieten.
„Fülle“: Guter Gott, du möchtest auch uns mit deiner Liebe füllen. Schenke uns den Heiligen Geist, der Leben schafft, der allem Verdorrtem Leben eingießt. Lass deinen Geist in Sturmes Braus kommen, auch wenn er weht, wie du willst und nicht wie wir wollen. Lass in deiner Kirche deine Fülle erfahrbar werden.
12.05.2010
„Er war ein Segen“
So endete heute die Predigt im Seelenamt für einen guten Bekannten. Aktiv und engagiert setzte er sich – direkt nach 1948 – für den Frieden ein. Öffentlich für den Frieden zwischen den Völkern (Frankreich und Polen), und im Kleinen für den Frieden im zwischenmenschlichen Bereich. Wie oft „sprang er dafür über innere Mauern“.
Ich danke für diesen Menschen, der mit Gottes Segen sichtbar machte, was Frieden bedeutet.
05.05.2010
Kleine Bitten werden (manchmal) sofort erhört
Auf dem Rückweg eines Besuches kam ich bei einem Baumarkt vorbei. Mir fiel ein, dass ich noch Umrandungssteine für unseren Brunnen kaufen wollte. Auf dem Paket stand „25“ Kg. Voll Schwung wollte ich die Steine in den Wagen hebe und erkannte, dass 25 Kg von mir doch nicht so leicht zu bewegen sind. Soll ich noch einmal mit unserem Sohn vorbeikommen? Ich entschied mich für den Kauf und dachte innerlich: „Irgendeine männliche Kraft wird sich wohl schon auf dem Parkplatz als Hilfe finden.“
An der Kasse kam mir plötzlich ein guter Bekannter entgegen. Er begrüßte mich freudig mit den Worten: „Was machst du denn mit den schweren Steinen? Die kannst du doch nicht alleine in dein Auto heben. Warte, ich komme mit und helfe dir.“
Wenn Gott mir schon bei kleinen „Kraftpaketen“ Hilfe zum Tragen schickst, dann kann ich getrost vertrauen, dass auch die anderen „Pakete“, die mir Sorgen bereiten, mit seiner Hilfe „weggetragen“ werden können.
29.04.2010
„Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün….“
ein Lied, dass wir früher gerne im Mai gesungen haben. Wenn ich die Bäume draußen betrachte, so bedarf es noch mancher Wärme, um sie zum Blühen zu bringen.
Mai – der Monat, der der Gottesmutter geweiht ist. Maria möchte uns jetzt besonders nahe sein, uns ihre Herzenswärme schenken. Wir können ihr alle Freuden, alle Fragen, alle Sorgen anvertrauen. „Siehe da deine Mutter“.
Komm, lieber Mai, und schenke uns Zeit, immer wieder mit Maria in Kontakt zu kommen, um sie z.B. als: „Knotenlöserin“, als „Wegbegleiterin“, als „Trösterin der Betrübten“, als „Königin“ oder als „Wunderbare Mutter“ zu erfahren.
21.04.2010
Vulkanwolke
In den letzten Tage sind die Nachrichten angefüllt mit Berichten über den Ausfall von Flügen in Europa. Tausende Menschen sitzen auf den Flughäfen fest, können ihre geplanten Reisen nicht antreten. Eine Staubwolke in 10.000 Meter Höhe bringt alle Planungen und alle Termine durcheinander.
Guter Gott, ob Chaos durch eine Staubwolke oder durch unvorhergesehene Ereignisse, du rüttelst uns manchmal ganz schön durcheinander. Schenke uns ganz helle „Osteraugen“ , damit wir in solchen Situationen nicht blind bleiben, sondern dein Mitgehen wahrnehmen und vertrauensvoll die nächsten Schritte wagen.
14.04.2010
Du verbindest Himmel und Erde
Wir hatten uns entschlossen, unser Auto zu verkaufen. Ein Interessent, der unser Auto bei unserem Kraftfahrzeugmeister gesehen hatte, hörte vom Verkauf und meldet sich telefonisch. Wir waren uns relativ schnell einig. Als es zur Übergabe kommen sollte, hatte der angebliche Käufer das Geld nicht zusammen und vertröstete uns auf einen weiteren Termin. Zu diesem Treffen kam er nicht, meldete sich nicht ab und war auch per Handy nicht zu erreichen. Enttäuscht nahm ich sein Verhalten zur Kenntnis.
Gleichzeitig spürte ich, wie wieder einmal mein Gottvertrauen herausforderte wurde, denn wir hatten uns bereits einen anderen Wagen angesehen und hier wartete der Verkäufer auf unsere Zusage.
In dieser Situation kam mir ein eigenartiger Gedanke. Ich hatte zu meiner Mutter, die im vergangenen Jahr verstarb, ein gutes Verhältnis. Sie hat so überzeugend gelebt, dass ich glaube, dass sie direkt im Himmel aufgenommen wurde. So kam mit in den Sinn, Sie solle mir helfen, den Knoten zu lösen.
Als ich am nächsten Tag unseren Kraftfahrzeugmeister informierte, dass der erste Verkauf des alten Autos nicht zustande gekommen war, signalisierte er, er kenne evtl. noch einen anderen Interessenten. Schon Stunden später besichtigte dieser unseren Wagen und am Abends fand das erste Gespräch statt. Nach einer Nacht Bedenkzeit, sagte dieser Käufer zu und unterschrieb am nächsten Tag den Kaufvertrag. Beim Eintragen seiner Daten stutze ich, denn das Geburtsdatum des Käufer ist exakt der 23.08. – genau das Datum, an dem meine Mutter im letzten Jahr verstarb.
07.04.2010
17 Grad
Ich spüre die ersten warmen Sonnenstrahlen in meinem Rücken. Die Wärme ist so ungewöhnlich nach der langen kalten Jahreszeit, dass ich nur still sitzen bleibe und sie genieße. „17 Grad“, Wärme im Rücken, Wärme die in der Natur Leben aufbrechen lässt.
Guter Gott, seit Ostern schenkst uns täglich deine „Oster-Sonnenstrahlen“ um dein Mitgehen, dein Dasein, dein „Ich bin immer bei dir“ zu bekunden. Herr, bleibe bei mir bei Tag und bei Nacht, durchdringe mich mit deiner Wärme, dass in mir immer wieder neues Leben und neue Hoffnung aufbrechen kann.
02.04.2010
Karfreitag – ein guter Tag um Abschied zu nehmen
Heute, Karfreitag, mittag verstarb unsere Mutter – nach Jahren stark zunehmender Demenz – um kurz vor 15 Uhr im Kreise ihrer Kinder. Heute morgen konnte sie nichts mehr essen und trinken, so daß wir Kinder zusammenkamen. Heute Mittag, kurz nachdem unser Vater zur Karfreitagsliturgie gegangen war, „verabschiedete“ sie sich mit einem einfachen Atemzug ohne jegliche Anspannung.
Heute morgen noch unsere Fragen: Was tun, weil sie nicht mehr schlucken kann? (Sie konnte sich nicht mehr äußern, hatte aber schon früher verfügt keine lebensverlängernden Maßnahmen zu ergreifen.) Dann der Zeitpunkt, kurz nachdem unser Vater zur Karfreitagsliturgie gegangen war, so daß er es nicht „hautnah“ miterleben mußte.
Und wie von ihr gewünscht zuhause im Kreise der Familie.
Und so entspannt, als wäre es ein einfaches Hinübergleiten ins Lichte Gottes.
Wir werden Ostern, das Fest der Auferstehung feiern, weil wir wissen, dass unsere Mutter endlich erlöst ist und weil wir den Eindruck haben, daß sie gut angekommen ist im Lichte Gottes.
Geschrieben in der Hoffnung, daß viele Menschen die Erfahrung machen, daß diese Welt getragen ist vom Lichte Gottes und daß der Tod nur der Übergang ins (ewige) Leben ist.
31.03.2010
Lastenträger
Nach einem Jahr traf ich einen Bekannten wieder. Auf meine Nachfrage, wie es ihm geht, hörte ich: „Seit einiger Zeit werde ich am Arbeitsplatz gemoppt und mir wird übel nachgeredet …“ Auf meine Frage „Wer trägt Sie im Kollegenkreis mit?“ bekomme ich zur Antwort: „Nur der da oben!“ – und er sieht dabei zum Himmel.
Jesus Christus, wir dürfen alle unsere Lasten auf dich werfen. Du meidest uns nicht, du wendest dich nicht von uns ab, du verschließt dein Herz nicht. Du trägst all‘ unsere Ohnmacht, all unsere Not mit. Deine Liebe kennt keine Grenzen. Du setzt selbst dein Leben für uns ein. Jesus, du Quelle des Friedens, des Erbarmens, des Lebens, lass mich nicht aus deiner Liebe fallen – uns so Karfreitag und Ostern feiern.
24.03.2010
Kochrezepte gegen den Stress
lese ich als Überschrift auf einem Heftchen. Das angepriesene Menü soll helfen, Stress abzubauen.
Stresssituationen sind mir nicht unbekannt. Gerade diese Woche gingen die Termine häufig ineinander über. Heute erlebte ich Stress vor allem im Krankenhaus. Ich musste bei mehreren Patienten Informationen einholen. Ein kurzes „Guten Tag“, dann wurden mir in Eile die notwendigen Antworten gegeben und die Gespräche waren beendet.
Die Folge davon, dass ich unter Stress stehe, ist, dass ich mir kaum Zeit nehme, um innezuhalten, vielleicht auch, um Gottes Spur wahrzunehmen. Dann vergesse ich schnell, dass er jede Sekunde meiner Zeit hält und mich führt.
Ich bitte Gott, dass er mich nicht die Zeiten seines Mitgehen verpassen und übersehen lässt.
Ein „Kochrezept gegen den Stress“: auf „Zeit-Oasen“ achten und um Gottes Nähe bitten.
10.03.2010
Wunden, die zum Leben führen
Ich machte einen Hausbesuch und traf ein älteres Ehepaar an. Während ich bestimmte Inhalte einer Vollmacht erkläre, fragt die Frau immer wieder ihren Mann: „Du kannst folgen, du verstehst alles?“ Und der Mann nickte beruhigend mit dem Kopf. Am Ende des Gespräches teilt er mir Folgendes mit: „Sie müssen wissen, früher hat allen Schriftkram meine Frau erledigt. Ich habe gearbeitet, das war mein Beitrag für die Familie. Erst als meine Frau so erkrankte, musste ich mich um alle behördlichen Angelegenheiten kümmern. Und langsam habe ich mich in alles eingearbeitet.“ Bei dem letzten Satz strahlen seine Augen.
Wie oft laufen die Wege unseres Lebens anders als geplant und als bisher gewohnt, fordern neu heraus. Danke für dieses Ehepaar, das verdeutlichte: Wunden oder Schicksalsschläge, die entstehen, können zu neuem, bisher unbekanntem Leben führen. Und bei allem steht deine Zusage: “ Ich bin da, ich gehe mit!“
17.02.2010
“ Morgen früh….“
Ich kaufte in einem Drogeriemarkt ein. Im hektischen Getriebe hörte ich plötzlich ein kleines Mädchen singen: „Morgen früh, wenn Gott will, werd‘ ich wieder geweckt, morgen früh, wenn Gott will…“ Immer wieder sang es voll Begeisterung diese Stelle – heute am Aschermittwoch, am Fastenzeitbeginn.
Guter Gott, lass mich in den nächsten 40 Tagen bewusster inmitten der gewohnten Alltäglichkeiten, anhalten und innehalten, um dein Mitgehen, deine Begleitung und dein Erbarmen zu spüren. Du neigst dich mir immer wieder zu, trotz der vielen inneren Grenzen und menschlichen Begrenzungen. Lass auch meine Seele zum singen kommen, so wie ich es an der Kleinen im Supermarkt wahrnehmen konnte.
10.02.2010
Mach dich auf
Montagmorgen: Ich muss zu einem Gesprächstermin mit dem Auto fahren. Ich schaue nach draußen, und es wird mir mulmig zumute. Die Straßen sind eisglatt, die Kinder rutschen mit Vergnügen den Berg herunter, der sonst von Autos befahren wird.
Normalerweise sage ich bei solchen Witterungsverhältnissen Außentermine ab, doch diesmal liegt eine Krisensitzung an, die nicht zu verlegen ist. Ich nehme meinen Mut zusammen, bitte um eine unfallfreie Fahrt und mache mich auf. Der erste Berg wird im Schneckentempo befahren, doch dann ist er geschafft. Langsam komme ich vorwärts. Nach 30 Minuten bin ich am Ziel, finde in den Schneemassen noch einen Parkplatz und steige aus. Innerlich spüre ich wie eine Last abfällt, jedoch auch wie ich mich freue, meine Bedenken überwunden und den schneeglatten Weg geschafft zu haben.
Gott kennt alle meine Wege. Die Schneefahrt macht mir deutlich, das es Mut bedarf, sich auf neue Wegstrecken auf zu machen. Auf jeden Fall schenkt er dann die Erfahrung: „Ich gehe mit!“ Danke.
03.02.2010
„Steuerflüchtlingen gehen die Oasen aus…
dem Kauf der CD mit den Daten von Steuersünder-Daten wird zugestimmt.“
Schlagzeilen, die seit einigen Tagen die Zeitungen beherrschen.
„Wort des Vaters, Licht der Heiden, Heil und Trost der ganzen Welt…..lass in deinem Licht uns wandeln“ sang ich im heutigen Gottesdienst.
Guter Gott, danke für die Menschen, die nach deiner Wahrheit, in deinem Licht auch heute immer wieder handeln. Wie gestern ein Vermieter, der einem notwendigen Auszug entgegentrat, indem er die Miete heruntersetzte. Ein nie erwartetes „Weihnachtsgeschenk“ für die Mieter, mitten im kalten Winter.
Du Gott unserer Wege, dein sorgendes Handeln genau dann zu erfahren, wenn menschliches Denken keinen Ausweg mehr sieht, ist ein großes Geschenk.
27.01.2010
Pilger-Exerzitien
Ich hatte im vergangenem Jahr den Wunsch, einmal Pilger-Exerzietien in den USA zu machen. Ich hatte von diesem Angebot gehört. Mein Mann konnte sich aber dafür nicht begeistern. So stellte ich den Flyer, in dem die Pilger-Exerzitien ausgeschrieben waren, in unsere Gebetsecke und sprach nie mehr darüber, außer im Gebet mit Gott.
Plötzlich kam am Sonntag mein Mann auf die Idee, eine Anfrage zu machen, ob noch Pätze für die Pilger-Exerzitien frei seien. Am gleichen Tag kam ein E-Mail zurück, daß wir für die Fahrt angemeldet seien.
Es war für mich eine tolle Erfahrung, wie Gott auf Wünsche von uns eingeht.
20.01.2010
„Die Hilfe steckt im Stau ….“
war der Aussage eines Reporters, als er über das nur langsam vorankommenden Verteilen der Hilfsgüter in Haiti berichtete.
„Hilfe, die im Stau steckte,“ kannte auch das Hochzeitspaar in Kana in Galiläa als der Wein ausging, die Krüge sich leerten – so das Evangelium des letzten Sonntags. Woher neuen Wein nehmen?
Auch mir begegnete ein Paare, dem „der Wein“ ausgegangen war. Viele ungelöste Fragen standen an, wie z. B. eine zu große Wohnung, die mit der Rente nicht mehr finanzierbar war; Heizkosten- und Stromkostenrechnungen die ins Unendliche gingen. Hilfe war vorerst nicht erkennbar.
In dieser Stau-Situation, wo nichts mehr vorwärts ging, bat ich Maria – siehe Hochzeit zu Kana – auf den „leeren Krug“ dieses Ehepaares zu schauen. Vergangene Woche wandelte sich plötzlich das Bild: Eine Wohnungsgenossenschaft war bereit, eine kleinere Wohnung zur Verfügung zu stellen, und bei einer Institution konnte ein Kredit für die Abzahlung der Schulden aufgenommen werden.
Maria, du siehst – genau wie bei der Hochzeit zu Kana – sehr aufmerksam auf uns Menschen. Wir dürfen all‘ unsere Grenzsituationen, unser „Wasser“, in die leeren Krüge füllen. Auf deine Bitten hin wandelt dein Sohn „unser Wasser“ in „Wein“. Seine Hilfe kommt an und bleibt nicht im Stau stecken.
13.01.2010
„Du bist mein geliebter Sohn,
an dir habe ich gefallen gefunden“ – Worte, die bei Jesu Taufe aus dem Himmel zu hören waren.
Auch uns als getauften Frauen und Männer gilt diese Zusage. Dass wir wirklich geliebte Töchter und Söhne sind, erfuhr ich in den vergangenen Tagen durch den Ausspruch einer Freundin: „Mensch, ich habe heute so oft an dich gedacht und wollte dir schon eine E-Mail schicken!“
Danke für die Erfahrung: Ich bin deine geliebter Tochter / dein geliebter Sohn, du hast Gefallen an mir gefunden.
Mögen auch jetzt die Menschen im Erdbebengebiet von Haiti diese Erfahrung durch viele helfende Hände machen .
06.01.2010
„Die Kälte tut dem lieben Gott nicht gut“
so begann unser Pastor am Sonntag seine Predigt, mit Blick auf die dünn besiedelte Kirchengemeinde, die sich am eisigen Abend des ersten Wochenendes im neuen Jahres eingefunden hatte.
Kälte, Entbehrung, Müdigkeit etc. hinderten die Drei Könige nicht, sich auf einen langen Weg zu machen. Sie folgten der Sehnsucht ihres Herzen, gingen voll Vertrauen Schritt für Schritt weiter, bis sie das Kind in der Krippe fanden, um es anzubeten.
Manche nicht einfache Wege durfte ich im Jahr 2009 zurücklegen. Doch wenn ich zurückschaue und die sorgende und liebende Begleitung Gottes wahrnehme, so kann ich mit den Königen niederfallen, um zu huldigen und zu danken.
Du Kind in der Krippe, lass mich in der Gewissheit, in deinem Herzen aufgenommen zu sein, weiterhin vertrauensvoll die vor mir liegenden Wege des neuen Jahres gehen und deinem Stern folgen.