2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 |
27.12.2001
Ich freute mich, dass der heilige Abend versprach ganz anders als die letzten Jahre zu werden. Da ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr so gerne in meine Heimatpfarrei gehe, beschloss meine Familie und ich um 18.00 Uhr in eine Pfarrei außerhalb zu fahren. Dies war ganz wider der Tradition, da wir üblicherweise erst Weihnachtsfeier und Bescherung und anschließend den Kirchgang praktizierten. So freute ich mich riesig, in eine Pfarrei mit einem dynamisch-jungen Pfarrer zu fahren. Meine Erwartungen und Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Das Orchester, der Chor, die Orgel etc. – ein richtiges Freudenfest!!
Eine Botschaft wurde mir bei diesem Gottesdienst erneut ganz deutlich: Mit der Geburt Jesu als Baby, also als Mensch, kommt Gott so nah wie nie zuvor. Diese Tatsache berührte mich sehr und ich freute mich riesig darüber und fühlte: Der liebe Gott ist ganz nah bei mir und passt gut und liebevoll auf mich auf!!!
27.12.2001
Als meine Frau und ich am Heiligabend vor unserer Weihnachtskrippe und dem Christbaum saßen, konnten wir spüren, wie ein tiefer Friede in uns einkehrte. Die letzten Tage vor Weihnachten waren von unserer Arbeit und den Weihnachtsvorbereitungen her stressig geworden. All die Anstrengung und Unruhe konnten wir vor die Krippe bringen und vor dem Christkind übergeben. Das war eine befreiende und schöne Erfahrung, wofür wir sehr dankbar sind.
27.12.2001
Am ersten Weihnachtsfeiertag kamen alle Kinder mit Ehepartner zu einer Feier zu uns nach Hause. Es war einfach schön, alle wieder einmal seit langer Zeit versammelt zu sehen. Bei dieser Gelegenheit wurde erzählt, was in der letzten Zeit alles passiert ist. So erzählte z.B. ein Schwiegersohn, dass er gerade seine Diplomarbeit abgegeben hat. Ich bin dankbar für die Begegnungen, weil sie Nähe spüren lassen. Ich bitte Gott besonders darum, dass die Kinder und ihre Familien einen guten Weg ins Jahr 2002 finden.
27.12.2001
Guter Gott, ich danke dir, mit wieviel Freude mein Mann die Krippe für Weihnachten aufgebaut hat. Jedes Jahr stellt er etwas Neues dazu. Als ich dieses Jahr an Weihnachten in den Raum kam, kamen mir vor Rührung die Tränen. Ich habe gespürt, dass du da bist.
27.12.2001
An Weihnachten kamen alle unsere Kinder zu uns. Ich möchte Danke sagen für die Gemeinschaft, die Gespräche und jede einzelne Begegnung. Es ist für mich eine erfahrbar, dass Jesus in eine Familie hinein geboren wurde.
21.12.2001
Im Betrieb hatte ich vor einem Gespräch sehr zwiespältige Gefühle. Ich war beim letzten Gespräch mit meinem Gesprächspartner nicht im Streit, aber in sehr unzufriedener Atmosphäre auseinander gegangen. Nun sollte darüber gesprochen werden. Ich nahm mir vor, dem Mann offen und bereit gegenüber zu treten. Bei dem Gespräch stellte sich heraus, dass alle meine Befürchtungen überflüssig waren. Gutgelaunt kam der Mann zu mir, bedankte sich für die gute Zusammenarbeit, und wir konnten in aller Ruhe unsere Probleme besprechen. – Anschließend machte ich mir Gedanken, warum ich mir solche Befürchtungen aufgebaut hatte. Wahrscheinlich habe ich alles negativer eingeschätzt, als es in Wirklichkeit war. Ich bin dankbar für das gute Gespräch.
21.12.2001
Ich rede mit meiner Frau oft darüber, wie wichtig es ist, miteinander als Ehepaar zu sprechen. Doch das geht oft im Trubel der Arbeit lange Zeit unter. Meine Frau hat dieses Jahr einen besonders schönen Adventskranz besorgt. Der hat uns „verführt“, uns doch mehrmals in der Woche zusammenzusetzen, mit und ohne Kinder, miteinander über den Tag zu sprechen und zusammen zu beten.
21.12.2001
Seit mehreren Jahren hatte ich mir vorgenommen, endlich die Weihnachtskrippe fertig zu stellen bzw. zu erweitern. In diesem Jahr habe ich es geschafft, wenigstens damit zu beginnen. Und ich stelle fest: Das ist eine gute innere Vorbereitung auf Weihnachten. Danke!
21.12.2001
Ich wollte vor Weihnachten noch unbedingt einen angekündigten Brief an eine bestimmte Personengruppe verschickt haben. Dafür brauchte ich die Vorarbeit eines Mitarbeiters. Doch diese Hilfe kam nicht, so daß ich nun ganz schön in Zugzwang bin. Ich empfinde es als sehr unangenehm, gegebene Versprechen nicht einhalten zu können. – Ganz offensichtlich ist noch nicht der richtige Zeitpunkt für den versprochenen Brief. Vielleicht muss sich noch etwas abklären, was ich nun noch nicht überschauen kann. Gott, schenke mir Vertrauen und Geduld!
13.12.2001
Heute war ich beim Arzt. Nach einem kleinen chirurgischen Eingriff musste ich zur Kontrolle und zur Besprechung. Es sah alles gut aus, und ich konnte erleichtert wieder nach Hause. -Ich weiß ja, dass eine solche Sache auch schlimm ausgehen kann. Um so dankbarer bin ich für dieses Geschenk.
13.12.2001
In der Nacht um 4 Uhr rief meine Mutter an, die nicht weit von uns weg wohnt. Sie war aus dem Bett gefallen und konnte nicht wieder hinein. Erst bekamen wir einen Schreck vom lauten Schellen des Telefons. Dann stürzte ich in meine Kleider und fuhr zu ihr. Es war eine schwierige Prozedur, sie wieder gut ins Bett zu bringen. – Das sind so kleine Anrufe in der Nacht, auf die wir eine Antwort der Liebe geben sollen.
13.12.2001
Wir waren am Wochenende auf einer Tagung und haben lange Zeit nach der Lösung eines Problems gesucht. Es war uns allen sehr wichtig, daß das Ergebnis auf einem breiten Konsens beruhen sollte. Mehrere Stunden waren die Meinungen ca 50:50 geteilt und die Diskussionsbeiträge brachten keine Besserung. Wir nahmen die Angelegenheit hinein in die Hl. Messe. In der Fortsetzungsrunde kam es nach ca. einer weiteren Stunde intensiven Ringens nach 2 Beiträgen von verschiedenen Personen zu einem für Alle überraschenden spontanen Konsens, der mit lautem Beifall quittiert wurde. Es war uns Allen auf einen Schlag klar, daß hier der Hl. Geist massiv am Werk war.
13.12.2001
In einem Kreis sprachen wir über die Krankheiten unserer Eltern. Einer meinte, es sei schon manchmal eine Zumutung, wieviel Leid einzelnen Familien ertragen müssten. Einer der Gesprächsteilnehmer berichtete, dass er vor kurzen über einen interessanten Zusammenhang gelesen habe: Dass Wort „Leid“ habe damit zu tun, dass wir sagen „Ich mag dich leiden!“ Vielleicht kann man Leid wirklich besser ertragen und durchtragen, wenn man sich klarmacht: Ich möchte den betreffenden Menschen gut „leiden“.
13.12.2001
In unserem Betrieb hatten wir eine Adventsfeier. Bei Kerzenschein, Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen kam ich neben einem neuen Mitarbeiter zu sitzen, mit dem ich mir schwer tue. Nun mussten wir anderthalb Stunden miteinander verbringen. Er erzählte von seiner Familie und was seine erwachsen werdenden Kinder alles vorhaben. Da spürte ich, wie sich meine innere Abneigung nach und nach auflöste. Ich bin dankbar für diese Erfahrung und hoffe, dass sich unser Verhältnis in den kommenden Woche positiv entwickelt.
13.12.2001
Überraschend fielen in diesen Adventstagen für mich mehrere Termine aus. Ein Gesprächspartner wurde krank, ein andere musste dienstlich unterwegs sein, einer hatte das, was wir besprechen wollten, noch nicht fertig gestellt. Weil das alles innerhalb zweier Tage zusammenkam, war ich irgendwie ärgerlich. Doch dann atmete ich einmal tief durch: Warum mache ich mich eigentlich verrückt? Das sind doch geschenkte Zeiten! Ich kann in Ruhe zwischendurch einmal der Blick auf die Vorbereitung auf Weihnachten wenden. Und nicht nur, was die Geschenke betrifft. Ich habe auch mal Zeit für ein Gebet und die innere Vorbereitung. Danke!
24.09.2001
Wir kurbelten in unserer Gemeinde eine Unterschriftenaktion zum Embryonenschutz und der embryonalen Stammzellen an. Heute fand diese Aktion statt. Zwar fragten viele, ob Unterschriften denn überhaupt eine Wirkung haben könnten, oder die Politiker und Wissenschaftler nicht doch machen, was sie wollen. Doch gab es noch mehr Zustimmung und Dank über die Informationen in diesem Zusammenhang. Es ist gut und durchaus nicht erfolglos, christliche Werte, in diesem Fall die Würde und Unantastbarkeit menschlichen Lebens, herauszuheben, zu betonen oder zu verteidigen.
24.09.2001
Die Kirche, und wir mit ihr, verteidigt den Schutz ungeborenen Lebens, auch den Schutz der Embryonen. Als Christen kommen wir in der Diskussion schnell in die Ecke der Fortschrittsverweigerer und Wissenschaftsfeinde.
Nun haben wir aber vor einigen Tagen über die Medien erfahren, dass deutsche Ärzte einem Mann Stammzellen aus dem Rückenmark entnahmen und damit überraschend sein durch einen Herzinfarkt geschädigtes Herz heilen konnte. Das ist für uns eine wichtige Bestätigung, dass die krichliche Argumentation richtig ist. Denn gegen eine Arbeit und Therapie mir sogenannten adulten Stammzellen, also Stammzellen aus geborenen oder auch erwachsenen Menschen, ist nichts einzuwenden. Das ermutigte uns, mit anderen über die gesellschaftliche Diskussion ebenfalls in Gespräch zu kommen.
24.09.2001
Meine Frau und ich fuhren bei regnerischen Wetter von einer Besprechung nach Hause. Wir waren heftig wegen eines Problems in die Diskussion geraten und suchten nach Lösungen. Wir versuchten unser Problem – Umgang mit der älter werdenden Mutter – von verschiedenen Seiten anzugehen, bis meiner Frau eine ganz neue Lösung einfiel. In diesem Moment erschien vor uns über der Autobahn ein toller Regenbogen, der sich vollständig über den Himmel spannte. Wir freuten uns darüber und nahmen das als einen Hinweis, dass unsere neue Lösung die richtige sine könnte.
06.08.2001
Als ich heute meinen Schreibtisch aufräumte, fiel mit ein Briefumschlag mit der Adresse eines Bekannten in die Hand, dem ich bereits vor langer Zeit zu schreiben versprochen hatte. Ich hatte seinen Vater vor einigen Wochen gesehen und über diesen ihm Grüße ausrichten lassen und erneut einen Brief versprochen. So setzte ich mich jetzt sofort daran und schrieb den versprochenen Brief, den ich so lange vor mir hergeschoben hatte. Und wieder stelle ich mir die Frage, warum ich manchmal so einfache Dinge vor mir herschiebe.
Danke für den Hinweis von oben.
06.08.2001
Als wir bei einem Katholikentag einen Gesprächskreis über die Spuren Gottes in unserer Ehe moderiert haben, wählten wir zum Einstieg die Geschichte aus dem Alten Testament aus, in der Abraham seinen Diener aussendet, um eine Frau für seinen Sohn Isaak zu suchen. Nachdem das mit Gott verabredete Zeichen, die Tränkung der Kamele, ihn zu Rebecca führte und er fragte, ob sie Isaaks Frau werden würde, bekommt er die Antwort: die Sache ist vom Herrn ausgegangen, was könnten wir dagegenhalten? Dass diese Geschichte auch die Geschichte von Ehen heute sein kann, teilte die Runde in zwei Lager: einige konnten sich spontan wiedererkennen, andere mahnten sofort an, dass die Ehepartner sich aktiv für einander entscheiden und für ihre Partnerschaft kämpfen müssen. Natürlich haben beide Seiten Recht. Ich aber bin dankbar und froh, dass ich ganz fest glauben kann, dass Gott uns füreinander geschaffen und zusammengeführt hat. Und wenn wir noch unser Bestes geben, unseren Ehebund zu pflegen, bin ich mir sicher, dass unsere Ehe gelingen wird.
Ist es nötig, Spuren Gottes in meinem Leben zu suchen? In jedem Fall macht es mein Leben reicher!
06.08.2001
War mit meinem Sohn vor kurzem bei einem Konzert von Bob Dylan. Das hat uns beiden einfach gut getan!
18.07.2001
Ferienzeit. Wochenende. Voller Bahnsteig und die Züge haben wieder riesige Verspätungen. Und ich? Ich hatte für die Familie keine Sitzplätze reserviert. Als der Zug noch leer einfährt, stürme ich vor, um noch Plätze zu ergattern. Wagen um Wagen laufe ich durch, aber nirgends mehr sind nicht reservierte Plätze zu finden. Also, setze ich mich samt nörgelnder Familie auf reservierte Plätze, um wenigstens aus den Füßen zu sein, so lange die anderen Fahrgäste sich verteilen, bereit, jeden Augenblick die Plätze für die zu räumen, für die sie bestimmt sind. Es kommt aber keiner. Zehn Minuten vergehen, fünfzehn. Es kommt immer noch keiner! Danke, guter Gott, in Situationen, in denen ich es am wenigsten erwarte, überraschst du mich immer wieder!
18.07.2001
Heute ging es mir nicht gut. Ich hatte Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, die Arbeit ging nicht recht von der Hand. Als eine Mitarbeiterin mich traf, sagte sie: „Sie sehen müde aus.“ Da spürte ich sofort eine Besserung. Es ist nicht egal, wie es mir geht, Gott schaut mich wohlwollend durch die Augen meiner Mitmenschen an und sagt: ich bin bei dir.
04.07.2001
Ein langes Schuljahr ist zu Ende. Morgen früh fahren wir in Urlaub. Wir haben uns lange darauf gefreut, leider durch die vielen Aufgaben nicht genug darauf vorbereitet. Die Erwartungen an den Urlaub sind wieder groß: Ausruhen, Kraft zurückholen, wieder näher zueinander finden, und nicht zuletzt mehr Zeit für Gott haben. Der Urlaub wird, wie in jedem Jahr, nicht alle Wünsche erfüllen können. Denn unsere Sehnsucht und Hoffnung greift immer weit über das hinaus, was dann möglich wird. Sich dieser Sehnsucht und Hoffnung stellen, ist darum mindestens so wichtig wie die Erholung des Leibes.
04.07.2001
Heute hatte ich ein sehr schweres Gespräch mit einer Frau, die in ihrem Arbeitsteam überall aneckt. Bei jeder Gelegenheit geht sie „in die Luft“, wird laut und schüchtert damit die Menschen ein. Sie selbst ist darüber ganz unglücklich und möchte es gerne abstellen. Zugleich erzählte sie, dass sie in ihrem Arbeitsbereich völlig überlastet sei. Immer müsse sie den anderen ihre Sachen nachtragen oder aufräumen. Wir sprachen darüber, ob vielleicht beides miteinander zu tun hat. Ihr wurde klar, dass sie es nicht jedem recht machen kann und einfach auch einmal etwas liegen lassen darf. Die Frau spürte schon im Gespräch, wie es ihr langsam besser geht.
Am Ende sagte sie einfach „Gott sei dank!“
04.07.2001
Heute entdeckte ich einen Kalender mit dem Titel „Spuren zum Glück“. Ja, alle sehnen sich danach, auf der Spurensuche des Lebens das Glück zu finden. Ich selbst natürlich auch. Mir kam unwillkürlich die Frage: Was ist eigentlich das Glück für mich? Und auf welchen Spuren möchte ich dieses Glück finden? Sicher ist für mich meine Frau und meine Familie ein großes Glück. Ich bin auch dankbar für meinen Beruf, der mich ausfült und oft froh macht. Und wahrscheinlich suche ich in allem das Lebens-Plus, das letztlich Gott selbst ist. Ich bitte darum, dass ich täglich Spuren finde, um wirklich und richtig zu diesen Glücksquellen zu kommen.
04.07.2001
Heute traf ich unerwartet einen Bekannten, den ich schon jaherlang nicht mehr gesehen habe. Da ich mich mit ihm innerlich sehr verbunden sehe, aber nicht weiß, wer er unsere Beziehung einschätzt, habe ich mich nach mehreren Versuchen nicht mehr bei ihm gemeldet. Ich habe nur öfter an ihn gedacht und manchmal ein Gebet für ihn gesprochen. Nun stand er heute plötzlich vor mir. Ich freute mich sehr darüber. Das hat er wohl auch gespürt. So entstand gleich eine gute Gesprächsatmosphäre. Wir konnten die Erlebnisse der vergangenen Zeit austauschen. Danke!