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In Hessen hat die Schule wieder begonnen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, heißt es aus dem Kultusministerium. Der Grund dafür ist offensichtlich: Unter den Flüchtlingen, die seit Sommer 2015 zu uns gekommen sind, sind viele schulpflichtige Kinder. In Intensivsprachklassen lernen diese Kinder jetzt zunächst schwerpunktmäßig Deutsch, dazu wird Mathematik, Englisch, Sport und Musik unterrichtet. Im Schulamtsdeutsch heißt das NDHS-Klasse = Klasse Nichtdeutscher Herkunftssprache. Meine Frau unterrichtet in einer solchen Klasse Deutsch. 26 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und siebzehn Jahren sind da, bunt zusammengewürfelt, Flüchtlingskinder aus Syrien, Irak, Somalia, Afghanistan, aber auch Mädchen und Jungen aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Mazedonien, Polen und Bulgarien, deren Eltern Arbeitsmigranten sind. Manche können schon etwas Deutsch oder Englisch, andere sprechen kein Wort, so ein Zehnjähriger, der aus Aleppo stammt. Man kann sich vorstellen, wie schwierig und herausfordernd sich Unterricht hier gestaltet – und gerade jetzt am Anfang auch mit Händen und Füßen erfolgen muss.
„Wir schaffen das!“ Ein Jahr ist es jetzt hier, dass die Kanzlerin diesen Satz gesprochen hat. In ihrer Klasse – so erzählt mir meine Frau – geht sie auf das Zitat ein: „Wir schaffen das als Deutsche. Aber nur gemeinsam mit Euch. Ihr müsst mitmachen und Deutsch lernen.“ Die Kleinen in der Klasse können das noch nicht verstehen. Doch die älteren nicken eifrig: „Ja, wir schaffen das!“ Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit der Integration von Nora, Haya, Fatemah, Ithan, Nevelin und Mahmoud in die deutsche Gesellschaft.
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