Date:08. Jan 2006

Wir sind die Könige

Gebet

3 Kinder als Könige verkleidet

 

Wir sind Papst.
Wir sind Deutschland.

Wir sind die Könige.

Der eine Satz wird zur Zeitungsüberschrift des Jahres.
Der anderen ist eine Werbung,
die eine ganze Nation zu mehr Selbstbewusstsein und Leistungsbereitschaft ermutigen soll.

Der dritte Satz gilt heute mir,
denn das, was die Geschichte von den Weisen aus dem Morgenland meint,
ist Welt-Geschichte auf höchstem Niveau.

Die idyllisch anmutende Erzählung aus dem Lukasevangelium sagt mir:
Wenn sich die Zeit erfüllt,
wenn die Zeit angefüllt ist mit Sinn,
wenn die Mitte der Zeit erreicht ist,
dann werden alle Völker und Nationen nach Jerusalem pilgern,
und Gott wird alle erfüllen mit seiner Nähe und Gegenwart.
Die drei Weisen sind die Vertreter aller Völker.

Und in der Mitte,
Gott,
in der Mitte deiner Geschichte mit uns Menschen:
ein Kind – dein Sohn.

Wenn ich dabei sein will,
wenn die Zeit mit Sinn erfüllt wird,
wenn ich dabei sein will,
wenn die Völker bei dir, o Gott, ankommen,
dann muss ich einer der Könige werden.

Ja, ich möchte mich aufmachen wie jene,
die als Weise galten,
um das Kind in der Krippe zu suchen und zu finden.
Ich möchte die Spur deiner Nähe unter den Menschen suchen und finden.
Ich möchte fragen, was die Sterne, die Zeichen der Zeit anzeigen und bedeuten,
die Zeichen der Zeit im Himmel und auf Erden.

Und ich möchte wie jene auch ein Geschenk mitbringen.
Ich besitze weder Gold, noch bringe ich Weihrauch und Myrrhe.
Meine Gabe ist ein bereites Herz.

Ich möchte bereit sein,
in allen Menschen, Dingen und Ereignissen deine Spuren zu ahnen.
Ich möchte bereit sein,
mich aufzumachen aus den Bequemlichkeiten.
Ich möchte bereit sein,
niederzuknien und dich anzubeten.

HB