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Gottesspur Ferien und Urlaub. Für die einen sind die Tage des Urlaubs schon vorbei, für andere beginnt diese Zeit und wieder andere sind mittendrinn. Alle stöhnen wir zurzeit unter dem heißen Wetter.
Ich denke die Hitze ist der Preis, den wir (gerne?) zahlen für die wundervolle Helligkeit, in der wir leben. Nach Italien zieht es uns Deutsche ja nicht wegen der Wärme, sondern eben wegen der Helligkeit. Die haben wir jetzt reichlich in unserem eigenen, so schönen Land. Diese tut unserem Lebensgefühl gut.
Diese Helligkeit mag uns etwas sagen – mehr als nur eine Spur ist sie – von dem Gott, der in unserem Glaubensbekenntnis mit Licht vom Licht angesprochen wird. Überhaupt ist für mich die Frage nach der Erschaffung des Lichts immer wieder eine philosophisch-religiöse Frage, die sich mir aufdrängt und wo ich am meisten auch selbst mich als Philosoph fühle. Was war zuerst? Das Licht? Die Materie? Oder erst der Mensch, der dies sehen konnte?
Da kommt dann die Erinnerung an die Stelle, an der Haydn in seiner „Schöpfung“ die Erschaffung des Lichts schildert. Das kann mich immer wieder von neuem rühren. Der heilige Strahl des Lichts entstand. Und die Gespenster der Finsternis „schwanden“. Und es wird der erste Tag. Viele, viele Tage entstanden immer wieder, bis heute.
Und dass es keine größere Geschwindigkeit als die des Lichts geben kann, fasziniert mich ebenfalls immer wieder. Und noch immer kann ich nicht glauben, dass man das wissen kann. Doch es redet von der Grenze, der Grenze des Lichts. Mehr geht nicht, weniger auch nicht. Also: Das Licht das mich umhüllt und umleuchtet, ist Licht, das schon vor vielen Jahrmillionen zu mir gesendet wurde. Wo ist seine Quelle?
Gott wohnt in einem unzugänglichen Licht. Auch dies eine wundervolle Aussage. Licht, dem niemand nahen kann. Und doch in Jesus ist uns der Zugang auch zum Licht, zugesagt. Gott sehen als eschatologisches Versprechen. Schön.
Doch auch die Ankunft Gottes unter uns Menschen wird – weihnachtlich – als Licht, das uns umleuchtet dargestellt: „Der Glanz des Herrn umstrahlte sie.“
Dann das Licht, das in uns ist. Ich denke, das dürfen wir doch immer wieder erfahren, dass ein helles Licht in uns ist. Eine Sonne, die die Landschaft der Seele erleuchtet. Ich stelle mir die Seele wie ein blühender Garten vor, bunt wie ein Gartenbild von Renoir gemalt. Und da die Sonne, die diesen Garten entsprechend leuchten lässt.
Spurensuche. Da braucht man nicht lange mühsam nach Spuren suchen. Helligkeit überstrahlt alle Spuren, so dass wir gar nicht auf solche angewiesen sind. Urlaub gibt uns Muse genug, die mystische Dimension unserer Seele etwas zu aktivieren und zu verkosten.
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