Vom Suchen und Finden
Hingeschaut
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Als Spurensuche-Autor bin ich eigentlich immer im Dienst. Ich halte Augen, Ohren und Geist offen, um die Spuren Gottes im Alltag zu suchen: kleine Begebenheiten, Begegnungen und Beobachtungen. Doch in den vergangenen Tagen und Wochen: nichts. Und je näher der Abgabetermin für diesen Text rückte, desto intensiver schaute ich. Hörte ich. Suchte ich. Und ja, sicher, ein paar schöne Begebenheiten gab es schon und ein paar nette Begegnungen, viele Sonnenstunden im Garten, sogar beruflich stellte sich ein Gefühl von Zufriedenheit ein. Aber das waren ja keine Spuren Gottes. Das war doch einfach nur: Alltag.
Um auf Nummer sicher zu gehen und meinen Abgabetermin nicht ohne Text verstreichen zu lassen, hatte ich mir schon überlegt, einen Text über den Frühling zu schreiben. Vielleicht mit einer kleinen Überleitung zu Ostern und Auferstehung, passend zur Jahreszeit. Nicht originell, aber altbewährt. Etwas widerwillig und gelangweilt begann ich meinen Text.
Ein paar Stunden später verwarf ich ihn wieder, denn mir fiel auf, dass berufliche Zufriedenheit und Sonnenstunden im Garten, schöne Begebenheiten und nette Begegnungen sehr wohl Spuren Gottes sind. Dass diese Spuren überall in meinem Leben sind und dass sie manchmal wie Alltag daherkommen. Dass ich mich zu sehr aufs Suchen konzentriert habe und zu wenig aufs Finden.
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