„Und sie bewegt sich doch!“

Zeichen der Zeit

Bild: Screenshot der Homepage: https://www.kirche-und-leben.de/artikel/synodale-in-rom-duerfen-auch-nach-synode-nicht-ueber-inhalte-sprechen

In den letzten Tagen bin ich öfters auf dieses berühmte Zitat von Galileo Galilei gestoßen – in den kirchlichen Medien ebenso wie in der Tagespresse. Anlass ist die am Sonntag zu Ende gegangene dritte Etappe der Weltsynode in Rom. Erwartungsgemäß wurden keine konkreten Beschlüsse gefasst, aber es wurde – so war in verschiedenen Kommentaren von Beteiligten zu hören – eine andere Kultur des Umgangs miteinander eingeübt und es sind damit Räume geöffnet, die drängenden Reformfragen in der nächsten Phase konstruktiv anzugehen. Ein Schlüsselbild für diesen Kulturwandel und ist für mich der Blick in die Synodenaula, in der Menschen an runden Tischen miteinander debattieren und das hierarchische Bild einer nach Bischöfen, Klerikern und Laien geordneten Standeskirche (zumindest) in der Sitzordnung aufgebrochen worden ist.

Eine Kirche, die sich bewegt, die in Bewegung gekommen ist! Für mich ist das zunächst ein hoffnungsvolles Zeichen der Zeit aus Rom! Aber spätestens mit der nächsten Phase der Synode im Jahr 2024 wächst damit allerdings auch die Erwartung auf konkretere Ergebnisse. Weiterhin nur vage z.B. davon zu reden – wie so oft in der Vergangenheit von so manchem Bischof oder Kardinal gehört und unlängst wieder von Kardinal Kasper exemplarisch praktiziert https://www.katholisch.de/artikel/48022-kardinal-kasper-fordert-mehr-raum-fuer-frauen-in-der-kirche –, dass Frauen mehr Verantwortung in der Kirche erhalten sollen und homosexuelle Menschen Respekt verdienen, ist da zu wenig.

Andreas Ruffing