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Wenn Hirne im Gleichklang schwingen
Was läuft im Gehirn ab, wenn Menschen miteinander kommunizieren und dabei so etwas wie Verstehen oder Begeisterung entsteht. Das hat eine Forschergruppe um Suzanne Dikker von der New York University und Universität Utrecht untersucht. Die Wissenschaftler untersuchten Gymnasiasten und deren Bio-Lehrer. Diese trugen ein Jahr lang ein tragbares EEG-Gerät auf dem Kopfe. Die Untersuchungen brachten nun Erstaunliches zutage.
Die Gehirnwellenmuster glichen einander umso mehr, je mehr die Schüler einander mochten und je begeisterter sie vom Unterricht des Lehrers waren. Aus einem zusammengewürfelten Haufen entstand im Laufe des Schuljahres eine Klassengemeinschaft. Das gemeinsame Engagement erforderte eine mit anderen geteilte Aufmerksamkeit. Mit der Zeit entstand ein positives Wir-Gefühl, das den Schülern ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Wie stark dieses ausgeprägt ist, kann man an den Mustern der Gehirnwellen ablesen. Je besser man sich versteht, je begeisterter man bei der Sache ist, desto höher ist die Gehirnsynchronizität: die Gehirne schwingen im Gleichklang. Es ist wie bei einem Konzert. Wenn die Atmosphäre stimmt und der Funke überspringt, spenden die Besucher am Ende viel Beifall. Der Schlussapplaus geht dann, wie von Geisterhand, in rhythmisches Klatschen über.
Liebe, so betonte Pater Josef Kentenich (1885 – 1968), habe eine „verähnlichende Kraft“. An seiner Schule stellte er die Selbst-Gestaltung in den Mittelpunkt seiner pädagogischen Tätigkeit: „Wir wollen lernen, uns selbst zu erziehen!“, rief er den Schülern bei seiner Antrittsrede zu. Er erwartete von ihnen nur das, was er selber vorlebte. Statt alles laufen zu lassen, ermunterte er die Pennäler, sich ihre Identität in kleinen Schritten zu erarbeiten: „Gehen lernt man durch gehen, lieben durch lieben. So müssen wir auch lernen, uns selbst zu erziehen durch ständige Übung.“ Wir dürfen davon ausgehen, dass damals die Herzen und Hirne der Schülergemeinschaft im Gleichklang mit ihrem vorbildlichen Lehrer schwangen.
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