Date:28. Sep 2008

Germania – 125 Jahre alt

Gebet

Germania in Rüdesheim

Titelblatt Allgemeine Zeitung Mainz vom 24.09.2008

Wohin reisen die Japaner und Amerikaner in Deutschland? Auch nach Heidelberg und Rüdesheim am Rhein.

Oberhalb von Rüdesheim prangt das 40 Meter hohe Monument, das am 28. September 1883 von Kaiser Wilhelm I. eröffnet wurde.
Bis zu 1,8 Millionen Besucher bestaunen jährlich die Statue. Am Sockel ist zu lesen: „Zum Andenken an die einmuethige siegreiche Erhebung des deutschen Volkes und an die Wiedererrichtung des deutschen Reiches 1870-71“.

Nationalbewusstsein pur.

Germania – das Symbol für das deutsche Volk, die die Sehnsucht nach der Errichtung eines gemeinsamen Territoriums ausdrücken sollte, so die offizielle Interpretation. Germania trägt einen Eichenkranz als Siegeszeichen und einen Brustpanzer mit Reichsadler, sie hält ein Schwert in der linken und die Reichskrone in der rechten Hand.

Wenn einige Tage zuvor durch die Presse ging, was in Köln geplant war, fühlt sich der Anblick der Germania merkwürdig an. Die Organisatoren Pro Köln und Pro NRW wollten nach eigenen Angaben ein Zeichen „gegen die Überfremdung des Abendlandes“ und gegen den Bau der vor kurzem vom Kölner Stadtrat beschlossenen Moschee in Köln-Ehrenfeld setzen.

Was ist deutsche Identität?

Gott,
du Herr über alle Völker und Nationen,
der du allen gleich zugetan bist,
sieh auf dieses Volk der Deutschen.
Lass es das pflegen, was es besingt:
Einigkeit und Recht und Freiheit.
Doch lass es nicht nur für das eigene Vaterland singen,
sondern für alle und jeden Einzelnen,
in diesem Land und rund auf dem Erdball.

 

Hubertus Brantzen