Mythos Romy Schneider

Kunst · Theater · Literatur

Romy Schneider

Auszug Allgemeine Zeitung Mainz vom 23.08.2008, Seite 8
 

70 Jahre wäre sie in diesen Tagen geworden. Ein Mythos oder, wie man heute sagen würde, eine Ikone der deutschen Filmgeschichte.

Vom Image der „Sissy“ kam sie nie ganz weg, obwohl sie in späteren Rollen sozusagen immer dagegen anspielte. Sie brachte einen schillernden Lebensweg hinter sich, bevor sie 1982 buchstäblich durch Herzversagen an gebrochenem Herzen starb. Ihr Sohn David kam durch einen Unfall ums Leben, was sie nicht verkraftete.

Vielleicht durchlebte sie das extrem und auf der Leinwand, was eine ganze Generation durchleben musste: Aufatmen nach dem zweiten Weltkrieg, eine romantische Phase im Wiederaufbau, für die nicht zuletzt die Sissy-Filme stehen, den Traditionsbruch Mitte der sechziger Jahre, und das Problem, in einer neuen, wertepluralen Gesellschaft einen erfüllten Lebensweg zu finden.

Sie konnte für sich dieses Problem nicht lösen. Ihr Lebensgefühl formulierte sie selbst: „Ich kann nichts im Leben, aber alles auf der Leinwand.“ Ein Lebensweg voller Sehnsucht, Streben nach Größe, Zerbrechen vieler Hoffnungen, ein tragisches Ende.

Weil sie zur Symbolfigur einer ganzen Epoche – auf der Leinwand – wurde, widmet man ihr eine Ausstellung:
Opelvillen Rüsselsheim, Ludwig-Dörfler-Allee 9
17. 09. bis 28. 12. 2008


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