Foto: Andreas Ruffing
Mit dem Fest der Taufe des Herrn endet am kommenden Sonntag die Weihnachtszeit. So lange stehen auch bei uns zuhause der Tannenbaum und die Krippe. Was bleibt in Erinnerung von den zurückliegenden Wochen des Advents und der Weihnachtszeit? Ereignisse, Begegnungen, Erfahrungen, … ? Darauf wird jeder und jede wohl ganz unterschiedliche Antworten geben.
Bei mir bleibt unter anderem die „Krippe am Fluss“ in Erinnerung, die ich zum ersten Mal „live“ gesehen habe und die mich sehr beeindruckt hat. Am dritten Adventswochenende waren wir in Heidelberg. Dort wird sie seit zwanzig Jahren in der Jesuitenkirche aufgebaut, gestaltet von Gemeindemitgliedern und Gefangenen der nahen Justizvollzugsanstalt.
Eine Installation, die so gar nichts gemein hat mit den üblichen Krippen und ihrer oftmals idyllischen, friedlichen Welt. Die Krippe in der Jesuitenkirche dagegen blendet die reale Welt mit ihren Konflikten und Gefährdungen bewusst und schmerzhaft ein. Gott wird Mensch in dieser konkreten Welt, in der Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken und der Klimawandel uns alle bedroht. Und so tauchen im Jahre 2019 erstmals Carola Rackete, die als Kapitänin des Bootes “Sea-Watch 3” im letzten Sommer Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettete und sich dabei mit der damaligen rechtspopulistischen Regierung Italiens anlegte, sowie Greta Thunberg, die schwedische Klimaaktivistin, auf. Die Welt in Schieflage war das große Thema 2019.
So ist die „Krippe am Fluss“ voller Zeitzeichen, die es zu entdecken und zu entschlüsseln gilt. Das gelingt in der Tat am besten, wenn man direkt davorsteht und sich Zeit nimmt, hinzuschauen und in ihre, in unsere Welt einzutauchen. Wer in der kommenden Advents- und Weihnachtszeit Heidelberg besucht, sollte die Gelegenheit nutzen, sich die „Krippe am Fluss“ anzuschauen. Und ich frage mich angesichts des aktuellen Konfliktes zwischen den USA und dem Iran, welche neue Figuren und Szenen dann in 2020 auftauchen werden!
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