Der Speck muss weg!

Zeichen der Zeit

„O je, ich habe zugenommen!“ – so hört man jetzt nach den Wintermonaten viele Zeitgenossen klagen. Für viele ist der Frühling die Zeit abzuspecken, damit man neu „in Form“ kommt. Deswegen werden in den Illustrierten verschiedene Diäten angepriesen, durch die man viele Pfunde in wenigen Tagen loswerden könne. Es gibt (momentan) wieder eine große Sehnsucht, sich zu entlasten und neu zu leben.
Am Aschermittwoch haben die Christen ihre „Diät“ angefangen, die Fastenzeit. In ihr geht es aber nicht um das Abnehmen, sondern um die Erneuerung des Lebens. Jesus hat 40 Tage in der Wüste gefastet. Auf diesen Weg nimmt uns die Fastenzeit mit. Sie ist das Angebot, mit Jesus das Leben vor Gott zu überdenken: Stimmt die (Aus)Richtung noch oder liegt in meinen Beziehungen zu Gott, den Mitmenschen oder mir selbst etwas im Argen? Die Fastenzeit bietet dann die Chance, etwas zu verändern. Der äußerliche Verzicht auf Nahrungsmittel oder Lebensgewohnheiten hilft, inneren Ballast abzuwerfen. Ich übe konkret ein neues Verhalten ein, indem ich z.B. mehr Obst und Gemüse anstelle von zu vielen Süßigkeiten esse. Oder ich lasse das Auto öfter stehen und gehe zu Fuß. Das tut mir und der Umwelt gut. Durch den Verzicht entdecke ich auf einmal, dass ich anders besser leben kann. Wer fastet, wird auch sensibler für die Nöte der Anderen, z.B. der Hungernden. Zur Fastenzeit gehört es deshalb auch, mit dem durch Verzicht gesparten Geld Notleidende zu unterstützen oder seine Zeit für andere einzusetzen, z.B. durch einen Krankenbesuch. Ich kann gerade dann Glück schenken und selbst erfahren, wenn ich für andere auf etwas verzichte.
Jesus hat uns diesen Weg vorgelebt. Er war ganz für andere da und hat sich berühren lassen von ihrem Leid. Er hat uns gezeigt, dass darin der Weg besteht, der uns vor Gott reich und glücklich macht. Jesus ist selbst der Weg, Sinn für sein Leben zu finden. Die christliche Fastenzeit will uns neu darauf ausrichten.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen viele verändernde Erfahrungen in den kommenden 40 Tagen!

Markus Lerchl