Bild: Ulrike Groß
Als ich vor einigen Tagen in unserem Wingert beim Reben anbinden war, fiel mein Blick auf die alte Sandsteinmauer am Ende des Weinbergs. Genau in diesem Augenblick schlüpfte ein kleines Vögelchen in eine Mauerspalte hinein, um kurz darauf wieder hinaus zu fliegen.
„Ach, da wird wohl ein Nest gebaut“, kam mir in den Sinn.
Und … eigentlich hätte ich es dabei belassen können und wieder meiner Arbeit im Weinberg nachgehen.
Doch … dem Vögelchen ist es gelungen, meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Ich ließ mich unterbrechen.
Und… um mir das genauer anzusehen, ging ich einige Schritte näher.
Mit etwas Abstand blieb ich stehen und wartete … da kam es schon wieder angeflogen … setzte sich erst auf einen kleinen Zweig in einem Baum oberhalb der Mauer … drehte das Köpfchen in alle Richtungen … flog dann zur Mauer … blieb einen Moment ruhig sitzen … flog zum Mauerspalt … schaute sich kurz um und schlüpfte in das Loch der Mauer … es dauerte nicht lange, da kam es wieder heraus und flog davon.
Eine lange Weile blieb ich da stehen … wartete und schaute … schaute und wartete … manchmal wurde es gestört … da flog es gleich davon … und es dauerte eine ganze Zeit lang, bis es sich wieder näherte.
Es berührte mich, dem Vögelchen so zuzuschauen … und es erfüllte mein Herz mit Freude und Dankbarkeit.
Wie lange ich da stand und dem Vögelchen zuschaute? … ich kann es nicht sagen.
Wenn ich an dieses besondere Erlebnis denke oder davon erzähle … ist die Freude in mir wieder lebendig.
Auch jetzt … in diesem Augenblick … spüre ich … die Freude in mir wirkt sich aus. Ja, sie bewirkt in mir eine spürbare Veränderung … das nehme ich ganz deutlich wahr.
Und so bin ich auch heute … erfüllt von Freude und von Herzen dankbar … für diese besondere Unterbrechung.
Ulrike Groß, März 2025
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