Weihbischof Karl Borsch, Aachen
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Wir leben in bewegten Zeiten. Corona-bedingt, aber auch politisch und kirchlich. In immer kürzeren Abständen ändern sich Zahlen, Daten, Fakten. Gelten neue Regeln, Vorschriften, Empfehlungen. Die Situation ist angespannt. In Krankenhäusern und Schulen, am Arbeitsplatz und in den Familien.
Und auch in der Politik. Europaweit Proteste gegen Corona-Beschränkungen. Der sich zuspitzende Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Die Situation an der polnisch belarussischen Grenze. Das Schicksal der unzähligen Flüchtlinge.
Die Situation ist angespannt. Auch in der Kirche. Wie werden wir Weihnachten erleben? Können wir Gottesdienste feiern? Worauf müssen wir uns vorbereiten? Wie wird es weitergehen mit dem Synodalen Weg?
Die Situation ist angespannt. Viele Menschen sind überfordert. Am Ende ihrer Kräfte. Die Nerven liegen blank. Fast könnte man vergessen, dass die Adventszeit begonnen hat. Christen erwarten den Gott, der schon da ist. Auch im Dezember 2021. Jesus ist unsere Lebens-Erwartung. Wenn wir unsere Entscheidungen und Handlungen nach ihm ausrichten, dann kann selbst Schweres und Schwerstes gemeistert werden.
Die Situation ist angespannt. Unsere Antwort darf nicht Selbstmitleid, Verzagtheit oder gar Angst sein, erst recht nicht Wut und Hass! Damit werden wir keine Zukunft gewinnen. Leben braucht Vertrauen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28, 20).
Weihbischof Karl Borsch, Aachen
siehe Veröffentlichung: basis-online.net