Vom Herbst zurück zum Frühling – trotz allem …?

Zeichen der Zeit

Foto: Silvia Sommer

September, die
Ferienzeit
ist gerade vorbei,
nähern wir uns schon jetzt
dem Herbst

und
er naht
bunt und hoffnungsvoll
mit kräftiger Sonne,
farbenprächtigen Feldern,

während anderswo
noch Feuer wüten,
Wasser toben,
Menschen voller Verzweiflung

alle die beklagen,
die von Feuern und Waffen besiegt wurden,
vom Wasser verschlungen.

Und ich frage mich,
wie denen, deren Lachen verklungen,
die alle Farben verloren haben,
deren Leben bedroht, schwarz und trostlos,
jemals wieder ein bunter Frühling werden kann.

Wie, Gott,
soll denen dieser Herbst
vom kurzen Winter künden,
auf den der Frühling wieder folgen wird?

Ja, Gott,
wenn mich hier auch gerade noch
die Sonne blendet,
so lege ich meine Ohnmacht
in Deine Hände.

Wo Sprachlosigkeit und Resignation
mich niederschlagen mag,
so kann ich erahnen und sehe doch
das Strahlen von
Menschen, denen einst
alles genommen wurde.

Täglich umgeben mich solche Menschen,
einst vertrieben, verjagt,
starteten sie hier ein neues Leben
mit Zufriedenheit und Freude,
bauten hier bei uns
Gemeinde auf.

Für mich – ein Wunder,
dass Du sie zurück ins Leben,
hinein in neues Leben geführt hast,
ihnen neue Farben geschenkt,
die sie an mich weitergeben.

Das macht Mut und lässt mich
trotz allem
bitten:

Färbe Du die Farben des Herbstes
besonders all denen,
die heute im Dunkeln sitzen,
und schenke ihnen und uns allen
bei aller Eiseskälte
Hoffnung auf
Frühlingserwachen.

Kerstin Rehberg-Schroth