Date:04. Jan 2004

Vertrauen in das Jahr

Gebet

 

In diesen Tagen nach Weihnachten steht das Bild
der Mutter mit dem Kind im Mittelpunkt.
In Tausenden, ja Millionen Bilder,
in allen denkbaren Stilrichtungen,
wurde dieses Bild gemalt, gezeichnet, fotografiert.

Es ist eines der Urbilder der Menschheit.
In allen Kulturen und Religionen gibt es sie:
die Mutter mit dem Kind auf dem Arm.

Auch in diesen Tagen
zeigen Bilder aus dem Fernsehen 
den Rückzug des Menschen
zur letzten Bastion
nach Katastrophen und Kriegen.
Nach einem verheerenden Unheil,
das über Menschen hereingebrochen ist,
sind jene Bilder am erschütternsten:
ein leidendes Kind 
auf dem Arm einer verzweifelnd weinenden Mutter.

Vertrauensrückzug auf den Schoß der Mutter.
Wehe dem Kind,
das einen solchen Schoß nicht mehr findet!

Gott des Vertrauens,
du hast den Menschen so erschaffen,
dass er im Schoß der Mutter
Vertrauen lernt.
Vertrauen,
dass die Menschen dieser Welt zu ihm sagen:
Kleines Menschenkind,
du bist bei uns willkommen!
Es ist gut, 
dass es dich gibt!
Wenn das Kind aus dem bergenden Raum
des Leibes der Mutter entlassen wird,
wird sich zeigen, 
ob dieses Vertrauen in die Welt
sich bewährt
oder in Misstrauen umschlägt.

Gott, 
du schenktest uns an Weihnachten
– im Urbild des Vertrauens –
deinen Sohn, 
damit wir an deine Liebe glauben dürfen.
Wir können deiner Schöpfung vertrauen.
Wir dürfen in den Schatz des Vertrauens unter Menschen 
investieren und diesen Schatz wachsen lassen.

Schenke mir und uns allen
zum Beginn dieses Jahres 
Vertrauen,
dass die Verheißung 
der Mutter mit dem Kind
kein leeres Versprechen ist,
sondern in den kommenden 365 Tagen trägt.

HB