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Als Junge – das ist schon eine Weile her – stellte ich mir immer vor: Wenn jemand 70 Jahre zählt, dann ist er alt, hat nichts mehr von Leben zu erwarten und bereitet sich eigentlich nur noch auf den Tod vor.
Nun war es vor einigen Tagen soweit – und ich hatte nicht erwartet, dass jene Vorstellungen aus der Kindheit noch so lebendig in mir sind. Beteuerungen wie „Dir geht es doch ganz gut!“ oder „Du hast dich aber gut gehalten!“ empfand ich gut gemeint oder auch witzig. Doch spürte ich, wie aus der Tiefe der Vergangenheit ganz plötzlich wieder die Bilder von den alten und hinfälligen Menschen hervortraten und mein Gefühl besetzten.
Nach ein paar Tagen tritt dieses Gefühl wieder etwas zurück. Der Alltag wird wieder mächtiger und fordert zum Weitergehen auf. Dennoch möchte ich jenes Gefühl wach halten und mir sagen lassen:
„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“ (Mt 24,42)
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