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Große Aufregung über einen Wahlkampfspot der SPD, in dem nicht nur gegen Armin Laschet, sondern auch gegen einige seiner Mitarbeiter polemisiert wird! Unter anderem gegen Nathanael Liminski, dem Chef der Staatskanzlei von Nordrhein-Westfalen. Hier wie bei anderen Laschet-Mitarbeitern läuft das Schema: So ist der – wollt ihr so einen?
Hintergrund: Nathanael Liminski, der aus einem Elternhaus stammt, das mit dem Opus Dei verbunden war, engagierte sich im Rahmen des Weltjugendtages 2005 im konservativen Netzwerk „Generation Benedikt“. Er sprach sich gegen Sex vor der Ehe aus und 2007 bei Sandra Maischberger gegen künstliche Befruchtung.
In jenem Video wird gegen diesen „erzkatholischen“ Mitarbeiter polemisiert: Wer Laschet wähle, wähle auch so einen. Auf den Protest der CDU hin, gab man an, dieses Video sei nicht für den gesamten Wahlkampf gedacht. Außerdem trete die SPD immer für eine offene und tolerante Gesellschaft ein.
Man mag nun zu den genannten ethischen Positionen oder zu bestimmten Gruppen in der katholischen Kirche stehen, wie man will. Zeigt sich hier aber nicht eine Tendenz an, bestimmte Werte, die aus religiösen Überzeugungen vertreten werden, zu diskriminieren? Nicht oder noch nicht auf die stracke Art, eher mit Nadelstichen, Häme und Spott. Zeigen sich hier nicht – schon bei jenen relativ harmlosen Themen – Tendenzen einer Art von Toleranz, die allen möglichen Positionen und Lebenseinstellungen den Teppich ausrollt, gegen religiöse, genauer: katholische Einstellungen jedoch zu Feld zieht?
Würde beispielsweise die katholische Kirche ihre Haltung zum Umgang mit embryonalen Stammzellen, zur Abtreibung und zum Sterben in Würde ohne aktive Sterbehilfe offensiv und dauernd in der Öffentlichkeit vertreten, stände sie dann nicht bereits heute am Pranger – mit dem Vorwurf der Intoleranz, des ethischen Radikalismus oder Fanatismus, der antidemokratischen Einstellung?
Man darf vermuten: Je kirchen- und religionsferner unsere Volkvertreter in Zukunft sind, desto lauter werden diese Vorwürfe werden.
Und was das für uns Christinnen und Christen heißt? Es geht nicht darum, unsere Gesellschaft und die Gesetzgebung katholisch zu machen oder auf Linie zu bringen. Es geht aber darum, ChristInnen den Freiraum – ohne Spott und Häme – zuzugestehen, ihre Werte und Lebensvorstellungen in Freiheit leben können. Auch sie verlangen den gebührenden Respekt, über den zurzeit landesweit auf Wahlplakaten zu lesen ist.
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