Date:16. Mrz 2008

Pilgern ist offenbar im Trend

Zeichen der Zeit

Krokus im Frühling

 

So las ich heute im Internet. Daraus einige Aussagen: “Immer mehr Menschen sind auf den jahrhundertealten Pilgerwegen unterwegs”. Gemeint ist speziell der Jakobsweg. Vor wenigen Jahrzehnten tauchte dieser auf einmal – kann man fast sagen – in der Seele vieler Europäer auf und wurde von Jahr zu Jahr mehr begangen. Viele Bücher darüber entstanden. Zuletzt das von Kerling: Ich bin dann mal weg. Bisher wurden davon 2, 8 Millionen verkauft. Ein erstaunliches Ereignis. Auch Coelho ist von der Partie.

“Pilgern als Wandern der anderen Art”. “Pilger wandern auch, aber nicht nur. Wie viele Wandertouristen sind sie zu Fuß unterwegs- aber sie wollen nicht nur das Land erkunden, sondern suchen auch nach einer spirituellen Erfahrung.”

Wichtig ist das Unterwegsein mit anderen. Pilger tauschen sich oft intensiv aus. Sie reden über Vertrauliches, über was sie zu Hause mit niemanden sprechen würden. Sie schätzen am Pilgern die Einfachheit. Ziel ist zu sich selbst finden. Zur eigenen Personmitte finden.

Von Anfang der Neubelebung der Santiago-Wallfahrt fiel auf, dass nicht nur bewusste und praktizierende Christen dorthin pilger. Vieles mischt sich. Ein gesamtmenschlicher Vorgang mit unterschiedlichen Ausprägungen: Physische, touristische, seelische, esoterische, spirituelle, allgemein mystische, religiöse und bewusst christliche auch. Es geht dort um die “irrationalen Wurzeln des Glaubens.” Leider gibt es von kirchlicher Seite eigentlich wenig “Betreuung” der Pilger auf ihrem Weg.
 

P. Herbert King