Date:31. Dez 2014

Meine Zukunft in deiner Hand

Hingeschaut

Foto: spurensuche.de

Zu den Ereignissen, die am Beginn des neuen Jahres vor uns liegen, passt folgende Geschichte:

Vor hunderten von Jahren wohnte in der Nähe oben auf dem Berg in einer kleinen, kargen Hütte ein alter Mann. Er war dafür bekannt, dass er besonders weise war und immer Rat und Lösungen von Fragen wusste. Unten in der Stadt lebten die Stadtmenschen, Arme und Reiche, Gesunde und Kranke, Alte und Junge. Viele der Menschen waren auf den Alten wegen seiner Gabe und Weisheit neidisch.

Eines Tages sagte ein junger Mann zu seinem Freund: „Du, hör mal, ich weiß, wie wir den alten Weisen dort oben auf dem Berg aufs Kreuz legen können. Ich nehme einen kleinen Vogel in meine Hand, halte die Hände auf dem Rücken und frage ihn, was ich in der Hand habe. Dann frage ich ihn, ob der Vogel lebt oder tot ist. Sagt er, der Vogel ist tot, dann lasse ich ihn fliegen; sagt er, der Vogel lebt, dann drücke ich ihn schnell in meiner Hand tot und zeige ihm den leblosen Vogel. – Ganz gleich, was er sagt, in beiden Fällen wird er nicht die richtige Antwort haben!“

Am nächsten Morgen gingen die beiden früh den Berg hinauf. Unterwegs fing der junge Mann ein Vögelchen von der Mauer. An der Hütte angekommen, klopften sie, und der alte Mann trat in die Tür. „Guten Tag, Du weiser Mann. Sag einmal, was halte ich hier hinter meinem Rücken in meiner rechten Hand?“ – „Das sehe ich wohl“, sagt der Mann, „Du hast einen niedlichen kleinen Vogel in der Hand“. „Ja, richtig! – Aber sag mir – du bist doch so weise: Lebt dieser Vogel oder ist er tot?“

Nach einer kleinen Pause lächelt der weise Mann und sagt ganz ruhig: „Das beantworte ich Dir gern. Ob dieser Vogel lebt oder stirbt, liegt allein in Deiner Hand!“

Quelle unbekannt