Foto: H. Brantzen
Psalm 146
Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist
und der seine Hoffnung auf den Herrn,
seinen Gott setzt.
Der Herr hat Himmel und Erde gemacht,
das Meer und alle Geschöpfe;
er hält ewig die Treue.
Recht verschafft er den Unterdrückten,
den Hungernden gibt er Brot;
der Herr befreit die Gefangenen.
Der Herr öffnet den Blinden die Augen,
er richtet die Gebeugten auf.
Der Herr beschützt die Fremden
und verhilft den Waisen und Witwen
zu ihrem Recht.
Auf dich, o Herr,
setze ich meine Hoffnung;
dir, meinem Schöpfer,
kann ich vertrauen.
Ich breche zusammen
unter der Last der alten Bilder und Worte,
unterdrücke das aufkeimende Leben in mir,
doch du, o Herr, verschaffst mir
Raum zum Leben.
Ich hungere
nach einem Leben in Fülle
und greife nach so Vielem, was mich nicht nährt,
doch du, o Herr, reichst mir die Hand
und stillst meinen Hunger.
Ich bin gefangen
in mir selbst, in meinen engen Grenzen,
sitze fest hinter Mauern, die ich selbst gebaut,
doch du, o Herr, sprengst die Mauern
und schenkst mir Freiheit.
Ich bin blind,
blind für das Leben,
erkenne nicht, was wirklich wesentlich ist,
doch du, o Herr, öffnest mir die Augen
und lässt mich die Wahrheit erkennen.
Ich mache mich klein,
fühle mich niedergeschlagen,
halte mich für wertlos und schwach,
doch du, o Herr, richtest mich auf
und stärkst mir das Rückgrat.
Ich bin mir selbst fremd geworden,
weiß nicht, wer ich wirklich bin,
suche verzweifelt nach Sinn und Halt,
doch du, o Herr, rufst mich beim Namen,
umfängst mich mit deiner unendlichen Liebe.
Ich bin voller Trauer,
fühle mich allein gelassen,
habe Angst vor dem Dunkel der Einsamkeit,
doch du, o Herr, trocknest meine Tränen
und führst mich in die Weite, ins Licht.
Ich danke dir, o Herr,
der du mich immer wieder beim Namen rufst.
Mein Name ist in deine Hand geschrieben
und du hältst mir die Treue.