Date:10. Sep 2014

Gott braucht keine „Scharia-Polizei“

Zeichen der Zeit

Biene- Foto: Christoph Armbrust

Foto: Christoph Armbrust

Wuppertal ist die größte Stadt des Bergischen Landes. Rund 350.000 Einwohner wohnen in dem Wirtschafts- und Kulturzentrum. In Fachkreisen gilt die Stadt schon seit längerem als Hochburg der salafistischen Szene in Deutschland.

Vergangene Woche sind in Wuppertal 10 junge Männer in orangefarbenen Warn-Westen mit der Aufschrift „Shariah Police“ aufgetaucht. Die selbsternannten Sittenwächter auf den Straßen versuchten, Frauen davon abzuhalten, in eine Diskothek zu gehen. Junge Männer wurden vor dem Besuch einer Spielhalle ermahnt, das Glücksspiel zu unterlassen und keinen Alkohol zu trinken.

Hinter der medienwirksamen Aktion steckt Sven Lau, ein deutscher Bürger, der vormals
Brandmeister der Feuerwehr war. „Er weiß also, wie man Feuer löscht und auch sehr genau, wie sie entfacht werden“, meint dazu spiegel.de lakonisch. Angeblich geht es dem überzeugten Salafisten darum, auf ein „gottgefälliges Leben“ hinzuweisen.

Nach christlicher Überzeugung soll jeder ein gutes Leben führen. Was darunter zu verstehen sei, darüber wurde und wird über die Jahrhunderte gerungen und gestritten.
P. Josef Kentenich, der Gründer der Schönstatt-Bewegung glaubte, dass es Gott nicht darum geht, Recht und Ordnung durchzusetzen. Gott sei vor allem ein liebender Vater. Daran sollten wir, so P. Kentenich, uns ein Beispiel nehmen und selber Liebende werden. Wir könnten alles aus dem Motiv der Liebe heraus tun, damit die Welt liebevoller werde. Dazu braucht es keine Sitten-Polizei, sondern Persönlichkeiten, die das Gute tun und vorleben.

Klaus Glas