Foto:Ulrike Groß
Neulich … in meiner morgendlichen Gebetsstunde wurde ich auf drei verschiedene Weisen zum Bleiben in der Gegenwart Gottes eingeladen.
Zum einen war es das Öffnen der Augen und der bewusste Blick auf die Ikone. Denn sobald ich die Augen geschlossen hatte, wie ich es eigentlich sonst immer und auch gerne tue, wollten sich Gedanken und Gefühle in den Vordergrund drängen, beachtet werden, mich in Richtung Vergangenheit und Zukunft ziehen. Wie ein unruhiger Schwarm Vögel flatterten aufgeregt sie hin und her. Doch beim Schauen auf die kleine Ikone an meinem Gebetsplatz konnte ich mich festmachen an IHM. Konnte mich innerlich ausrichten und da sein.
Zum anderen war es der Wind, der durch die geöffneten Fenster wehte. Der Wind, der mich umwehte und auf sanfte Weise dazu bewegte, die Augen wieder zu öffnen und die Ikone anzuschauen, um so in der Gegenwart Gottes zu verweilen und aufmerksam da zu sein.
Die dritte Weise war das Krächzen der Raben, das immer wieder zu hören war, das mich ans Bei-Ihm-Bleiben erinnert und in die Gegenwart zurückgeholt hat.
Warum ausgerechnet das Krächzen der Raben, wird sich die eine oder der andere vielleicht fragen??? Dazu gibt es eine kleine Geschichte aus dem Büchlein „Wie Franziskus den Tieren predigt“ von Anton Rotzetter, die ich vor einiger Zeit gehört habe.
In dieser Geschichte spricht Franziskus zu den Raben und lobt sie für ihr „Qua, qua, qua“, das im italienischen „hier, hier, hier“ heißt. Und er bedankt sich bei den Raben für diesen Ruf, der ihn daran erinnert im Hier und Jetzt zu bleiben. Im Gegensatz zu dem Gesang der Vögel, deren „la, la, la“ „dort, dort, dort“ bedeutet.
So hat Gott sich in dieser Stunde auf liebevolle und originelle Weise, um meine Aufmerksamkeit für das Bleiben in SEINER Gegenwart bemüht.
Diese Erfahrung berührt mich sehr und hat mir, nicht nur jetzt beim Schreiben, sondern auch schon in dieser Gebetsstunde, ein dankbares Lächeln ins Gesicht gezaubert.
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