Date:17. Jun 2009

Eingewöhnung in den Urlaub Im Stau

Zeichen der Zeit

Stau auf der Autobahn

Foto: Rainer Sturm – pixelio.de 377232
 

Eingewöhnung in den Urlaub

Sonntagnachmittag: Wir machen uns gegen 15.00 Uhr auf, um ins Ruhrgebiet zu fahren. Seit langem ist ein Abend im Kabarett geplant, die Karten sind per online bestellt. Das Navigationsgerät gibt für die Fahrstrecke 55 Minuten an. Super, so können wir noch ein wenig Bummeln gehen.
Der Mensch plant, Gott lenkt: Kaum auf der Autobahn, nehmen wir den ersten Stau wahr. Wir können ihn umfahren und bleiben damit gut in der Zeit. Beim Wechsel der Strecke kommen wir in den zweiten Stau. Kurz vorher passierte ein Unfall. Wieder wird unsere Geduld herausgefordert, doch nach 30 Minuten läuft der Verkehr wieder normal. Noch 11 Kilometer, die müssten wir in 10 Minuten schaffen. Doch es kommt anders: Stau Nr. 3. Diesmal nicht wie angekündigt 2 km lang, sondern 7 Kilometer. Es gehr im Schritttempo weiter.

Ich bete: „Guter Gott, wir haben uns so auf diesen Abend gefreut, wenn es sein soll, dann lass uns noch in die Vorstellung kommen“. Die Zeit läuft, – doch es geht nur im Schneckentempo vorwärts.

In der Stadt angekommen, bleiben uns noch 15 Minuten bis zur Vorstellung. Wir finden – Gott sei Dank – Passanten, die das Theater kennen und uns den Weg weisen. Fünf Minuten vor Beginn sind wir an der Kasse (von Haus zum Theater waren wir jetzt vier Stunden unterwegs). Unsere Tickets liegen noch dort, doch es ist unglaublich, wie wir begrüßt werden: Freundlich und nett, als gäbe es nur uns. „Haben Sie es noch geschafft, nun atmen Sie erst einmal durch. Die Vorstellung fängt erst an, wenn ich in der Technik bin, und das darf auch zwei Minuten später werden.“

Auf meinem Kalenderspruch am Schreibtisch steht: „Ich schenke dir diesen Tag“. Guter Gott, lass mich auch in Situationen, die nicht so wie vorausgeplant verlaufen, nicht das Vertrauen verlieren, dass du nur das Beste für mich willst. Lass mich dem Satz vertrauen: “Was wir bekommen sollen, das bekommen wir!“. Du siehst mich wirklich täglich und liebst mich ganz persönlich. Der Stau war wieder einmal eine einprägsame Erfahrung.

 

Gabriele Thießen