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War ihm klar, was er da gesagt hat? Ist er davon felsenfest überzeugt? Ist es vorstellbar, dass er dies gedankenlos, vielleicht in Eile nur so daher gesagt hat? Die Äußerung von Gesundheitsminister Jens Spahn aus der letzten Woche, Krebs sei in zwanzig Jahren besiegt, hat für heftige Reaktionen gesorgt, bei Fachleuten genauso wie bei Menschen, die sich in den sozialen Netzwerken zu Wort meldeten. Von voreilig und undifferenziert bis unverantwortlich reichten die Kommentare. Falsche Hoffnungen habe er geweckt und Betroffene vor den Kopf gestoßen.
Nun ist es nicht das erste Mal, dass Jens Spahn mit Äußerungen provoziert. Und er ist auch beileibe nicht der einzige, der dies tut. In der digitalen Gesellschaft verbreiten sich Aussagen von Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, rasend schnell. Einmal in die Welt gesetzt, entwickeln ihre Worte und Sätze eine ganz eigene Dynamik, Politprofis wie Jens Spahn wissen das nur zu gut. Tappen sie trotzdem in die Falle, oder ist es doch ein bewusst genutztes Instrument, Testballons, die gestartet werden? Die Möglichkeit, seine Aussage zurückzunehmen, besteht ja immer: „Zurückrudern“ heißt das schöne Wort dafür.
Vor weit mehr als zweitausend Jahren erinnert ein Weisheitslehrer im alten Israel seine Schüler daran: „Hast du dich durch deine Worte gebunden, bist du gefangen durch deine Worte“. (Spr 6,2). An dieser Stelle geht es konkret um das Thema Bürgschaften. Aber dass Worte Wirkungen entfalten und Sprecher an ihren Worten gemessen werden, gilt sicherlich nicht nur in diesem juristischen Spezialfall. Von daher ist der kurze Weisheitsspruch auch heute oder vielleicht gerade heute wieder bedenkenswert – besonders für Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen und Verantwortung tragen.
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