Foto: RPI Graz
“Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus…”
Frühling und Kirche – ein spannendes Verhältnis
Der Frühling bricht sich die Bahn und das “neue Leben”, wie wir sagen, ist überall zu sehen. Schon sind die ersten Früchte ausgebildet, die wir im Sommer ernten können.
Das alles lässt mich an den Frühling denken, den wir in der Kirche bräuchten. Daher frage ich mich, ob wir in unserer Kirche “Frühling” erleben? Eine Kirche, die Jesus Christus, dem Auferstandenen nachfolgt, versprüht Leben, Glauben und Hoffnung. Durch viele furchtbare Nachrichten haben wir gerade das Gegenteil in den letzten Monaten erlebt: wie durch Missbrauch Leben, Glauben und Hoffnung zerstört wurden!
Zu Recht erwarten wir einen neuen Frühling in unserer Kirche. Zu Recht schauen wir auf unsere Bischöfe und erwarten, dass Entscheidungen einheitlich und konsequent getroffen werden; Entscheidungen, die längst anstehen, wenn die Kirche wieder in unserer Zeit – im Frühling – ankommen will. Das Klima unter den Gläubigen hält bald die monotone Zurückweisung von Anliegen und Fragen nicht mehr aus, die stets mit der Begründung abgelehnt werden, gewisse Fragen könne man nur auf Weltkirchenebene entscheiden.
Gewiss sind wir katholische Christen stolz, Weltkirche zu sein und die weltweite Einheit im Glauben ist ein großer Vorteil unserer Kirche. Aber erstreckt sich diese Einheit in Glaubensfragen unbedingt auf Fragen, ob beispielsweise auch verheiratete Männer (und Frauen) zum Dienst am Tisch des Herrn ordiniert werden können? Wieso hält Rom weltweit zuerst an der zölibatären Lebensform des Priesters fest und nicht an der eucharistischen Versorgung der Gemeinden? Ist es wichtiger, dass der Priester ehelos lebt, als dass Gemeinden am Sonntag die Eucharistie feiern können?
Ich wünsche mir sehr, dass ein neuer Frühling in der Kirche endlich anbricht. Es sind auch nationale oder kulturabhängige Lösungen innerhalb der einen Kirche zu denken.
Wo ich Frühling in der Kirche erlebe, ist bei der Feier der Gottesdienste, bei der Feier der Sakramente, bei der Begleitung von Taufeltern, bei der Vorbereitung der Kommunionkinder und Firmanden, im Seelsorgsgespräch, beim Krankenbesuch, wenn ich ins Krankenhaus gerufen werde, im Trauergespräch, am Grab bei der Bestattung. Noch viele andere frühlingshafte Orte kenne ich, ohne sie alle aufzuzählen. Tief im Herzen wünsche ich mir, dass neue Kraft, die Kraft des Auferstandenen auf uns komme und wir aufblühen dürfen zum Frühling in der Kirche.
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