Date:02. Nov 2011
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Dankgebet

Kunst und Kultur

Früchte

Foto: Edeltraud Linden

Herr, mein Gott, ich danke Dir,
dass ich bin und dass ich lebe:
und wenn ich die Augen hebe,
mich Dein Himmel schauet an;
dass mich deine Hände führen,
dass ich deinen Atem spüren
und Dich Vater nennen kann.

Herr, mein Gott, ich danke Dir,
dass ich bin und dass ich lebe:
und wenn ich die Sinne hebe,
Deine Welt mich froh umgibt;
Dass uns Brot gedeiht auf Erden,
und die Bäume fruchtbar werden,
weil uns Deine Güte liebt.

Herr, mein Gott, ich danke Dir,
dass ich bin und dass ich lebe:
und wenn ich mein Herz erhebe,
nimmst Du es voll Güte an;
weil Du mich unendlich liebst
und mir meine Schuld vergibst,
fang ich neu zu leben an.

Herr, mein Gott, ich danke Dir,
dass ich bin und dass ich lebe:
und wenn ich ein Werk erstrebe,
schließt Dein Segen es mit ein;
dass ich wirken kann mit Händen,
um mein Leben zu vollenden
um den Menschen gut zu sein.

Herr, mein Gott, ich danke Dir,
dass ich bin und dass ich lebe:
und der Wahrheit Zeugnis gebe,
wenn ich Deinen Willen tat;
dass die Liebe ich erfahren,
in dem Wort , dem wunderbaren,
dass Dein Sohn gesprochen hat.

Herr, mein Gott, ich danke Dir,
dass ich bin und dass ich lebe:
und vor meinem Tod nicht bebe,
weil Du meinen Namen weißt;
weil ich einmal auferstehen,
Dich, den Vater werde sehen
Mit dem Sohn und mit dem Geist.
 

Matthias Claudius / Ulrike Groß (3. Strophe)
 

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