Unsere Tageszeitung veröffentlicht regelmäßig Stadtansichten aus alten Zeiten. „Der Krieg lässt nur die Hälfte übrig“ – so ist heute ein Bericht auf der Lokalseite überschrieben. Es geht um alte Zeiten, als die Stadt und die Stadtteile wuchsen, als aber der Krieg nur noch die Hälfte davon übrig ließ.
Das macht mich besinnlich. Der Krieg damals bei uns ist lange vorbei – und der in der Ukraine nahe und dennoch gefühlt weit genug weg. Ich kann mir wohl beide Kriege innerlich fern halten – bis ich nachher wieder in der Tagesschau die Bilder ansehen muss. Die zerbombten Häuser in der Ukraine sehen nicht so viel anders aus als die nach dem Bombengriff auf Mainz. Ganze Straßenzüge in Schutt und Asche.
Ich bin verführt, nicht weiterdenken zu wollen. …