Foto: Mika Abey – pixelio.de
Rilkes Herbst
Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Händen hält.
Rainer Maria Rilke (1875-1926) war einer der großen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Das Herabfallen der Blätter im Herbst wird hier zur Metapher für die Vergänglichkeit des Lebens und die Angst vor Veränderung und Haltlosigkeit. Wie Blätter fallen die Menschen gleichsam in die Tiefe, fallen immer weiter. Doch es gibt Einen, den Einen, der dieser Fallbewegung entgegenwirkt.
Auf seine „unendlich sanften“ Hände, die uns immer wieder auffangen können wir vertrauen. Nicht nur in unseren letzten Stunden wird er uns auffangen, sondern schon im Hier und Jetzt. Und vielleicht ganz besonders an den dunklen ‘Herbsttagen’ in unserem Leben können wir darauf vertrauen, dass er uns ‘hält’ und wir nicht ins Leere fallen. Wir dürfen darauf hoffen, dass wir in jeder Situation von ihm getragen werden.
Wesite Ralf Knoblauch
Die Texte und Bilder dieser Website sind urheberrechtlich geschützt, aber dafür geschrieben, dass Sie von Ihnen weiterverwendet werden. Siehe Infos!
Das Copyright für alle Teile der Website liegt bei den jeweiligen Autorinnen und Autoren und bei www.spurensuche.de und sind urheberrechtlich als Datensammelwerk geschützt.
Wenn Sie Seiten oder Teile für Ihre Website, ihren Pfarrbrief oder anderweitig verwenden, geben Sie bitte immer den Namen der Autorin bzw. des Autors sowie den Namen unserer Website an.
Die an der Seite angegebenen AutorInnen freuen sich, wenn Sie einen kurzen Kommentar oder eine Information schreiben.
Downloads und Kopien sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet.
vom 02. 2015 bis 12. 2022 hatten wir
987.651 Besucher, die
2.164.067 Seiten gelesen haben.