Wachgeküsst

Moment mal – Spur der Woche

tower - Foto: pixabay-com

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Neulich bin ich mitten im Alltag über das Märchen von Dornröschen drübergestolpert. Die Königstochter wurde von einem Prinzen wachgeküsst. Durch das Märchen ist für mich plötzlich Gott aufgekreuzt.

Ich bin ganz persönliche, d i e Lieblingsbeschäftigung des guten Schöpfers. Er hat für mich Feuer gefangen. Nicht oder weniger mit dem Verstand stelle ich mir vor, wie der gute Schöpfer mich persönlich liebevoll, mit strahlenden Augen anschaut. Ich spüre seinen Atem. Er sagt ja zu mir. Vor allem mit dem Herzen male ich mir dies in der Phantasie aus. Ich lasse mir dieses Wort auf der Zunge zergehen, wie ein köstliches Eis.

Ich möchte jeden Tag Frau und Kinder durch Liebestaten und Geschenke wachküssen. Ich glaube vorbehaltlos und wie verrückt an Frau und Kinder. Ich kann schon auf Erden in ihnen das Gute, das Schönste und Beste, Stärken, beste Fähigkeiten und Eigenschaften wachküssen, entzünden. Vielleicht küssen Frau und Kinder das Gute und Schöne auch in mir wach.

Der Himmel ist nach meiner Überzeugung ein Stück weit vergleichbar mit dem immerwährenden Wachküssen. Gott küsst mich immer neu wach und ich darf Gott eine Freude machen, ihn wachküssen. Auch wenn das sehr menschlich klingt. Ich meine, es gibt im Himmel ein dauerndes gegenseitiges entzündet werden, wachküssen von Schöpfer, Frau, Kindern und den lieben Verwandten.

Johann Müller