Truegerische Palmen

Zeichen der Zeit

Tunesien ist eine Reise wert.
Auch im Winter.
Die Sahara im Süden des Landes zu streifen
und auf einem Dromedar zu reiten:
Nach Kairouan imHerzen des Landes zu pilgern,
zu jener Stadt, die nach Mekka, Medina und Jerusalem
dem Islam am heiligsten ist.
Im Norden das geschichtsträchtige antike Karthago bestaunen.

Anschliessend ausruhen auf Djerba,
der Insel im Süden des Landes.
Strandspaziergänge unternehmen.
Sich unter Palmen wohl fühlen.

An einem Abend dann
auf einem deutschen Sender eine Fernsehdiskussion
über Terrorismus.
Ein Diskussionsteilnehmer wird vorgestellt als Opfer
eines Anschlages islamistischer Extremisten auf eine Synagoge auf Djerba.
Der Mann befand sich mit seinem kleinen Sohn
mitten in der Explosion,
kam aber mit dem Leben davon.

Da erinnere ich mich:
Fünf Jahre sind es her,
dass ich in meinem Sessel zu Hause
vom Anschlag im Djerba hörte.
Und nun bin ich so nahe dran!
Da wird mein Wohlbefinden unter grünen Palmen
empfindlich gestört.

Gott,
dich suchen die Menschen aller Religionen und Kulturen.
Auf dem Weg zu dir als Ziel
gehen sie nicht selten aufeinander los.
Der Terror pervertiert diese Suche nach dir.
In meiner Hilflosigkeit stammele ich unbeholfen:
Mache dem ein Ende!

HB