Date:18. Feb 2009

Stammt der Mensch vom Affen ab?

Zeichen der Zeit

Zeitungsausschnitt

AZ Mainz, 11.02.2009, Seite 18

Zum Darwin-Jahr

Über diese Fragen haben sich bereits Generationen den Kopf zerbrochen oder lustig gemacht. Die Ursache ist Charles Darwin, dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr ansteht und der vor 150 Jahren seine Schrift „Entstehung der Arten“ herausbrachte.

Seine Erkenntnis war: Die Arten im Tier- und Pflanzenreich sind nicht unveränderbare Einheiten der Natur. Sie haben sich entwickelt und entwickeln sich weiter – und der Mensch ist ein Teil dieser Evolution.

Mit dem Weltbild des 19. Jahrhundert harmonierte diese Vorstellung überhaupt nicht. Auch heute verteidigen vielen den biblischen Schöpfungsbericht im Sinne eines Kreationismus: Der Mensch wurde so, wie er ist, von Gott direkt erschaffen. Heute gibt es besonders in den USA Strömungen – manche reden von 20 Prozent der Bevölkerung –, die vehement diese Ansicht vertreten.

Überlegungen dazu:

  • Der biblische Schöpfungsbericht ist kein historischer Bericht darüber, wie die Welt entstanden ist. Schaut man die beiden Schöpfungsberichte in Genesis 1 und 2 an, spürt man, dass sogar innerhalb der Bibel verschiedene Bilder für die eine theologische Aussage verwendet werden: Gott ist der Schöpfer und Lenker der Welt und damit auch des Menschen.
  • Wenn auf eine sehr komplizierte Weise – heute kann man sehr viel mehr über die Entstehung des Menschen als zu Darwins Zeiten sagen – sich der Mensch entwickelt hat, was schmälert das die Wirksamkeit Gottes? Ist es nicht ein unglaubliches Wunder, dass sich durch den Dschungel der Entwicklungsmöglichkeiten der „homo sapiens sapiens“ entwickelt hat?
  • Ich verstehe das als planvolles Wirken des Schöpfers, der den Menschen als die „Krone der Schöpfung“ von Anbeginn wollte, bejahte und immer weiter will.
  • Ich verstehe die vielen Millionen Jahre der Entwicklung zum Menschen als eine wunderbare Spurenfolge, die Gott in der Welt hinterlassen hat und weiter schenkt.
 
Hubertus Brantzen