Bild: Marie-Luise Langwald
In diesen Tagen gehen in unseren Breiten die Sommerferien zu Ende. Viele Menschen waren unterwegs. Jetzt kehren sie zurück von großen oder kleinen Reisen. Ein Wort des heiligen Bernhard von Clairvaux passt in diese Situation.
Er lebte von 1090 bis 1153 und gilt als einer der bedeutendsten Mönche des Zisterzienserordens. Am 20. August feiert die Kirche sein Fest. Bernhard hat einmal gesagt:
„Du musst nicht über die Meere reisen, musst keine Wolken durchstoßen und nicht die Alpen überqueren. Der Weg, der dir gezeigt wird, ist nicht weit. Du musst deinem Gott nur bis zu dir selbst entgegengehen. Denn das Wort ist dir nahe: Es ist in deinem Mund und in deinem Herzen.“
Es klingt nach einer Zumutung: Nicht zu reisen wäre ist für unsere reisefreudige Zeit eine Herausforderung. Reisen bedeutet großartige Erfahrungen, bedeutet den Horizont zu erweitern, lernen, Weite gewinnen. Nicht zu reisen, das wäre so ganz anders als unsere Praxis: nicht über die Meere reisen, nicht die Wolken durchstoßen, nicht die Alpen überqueren.
Vielleicht lädt er aber ein, durch die Niederungen zu gehen, über die flachen Straßen der Welt, an die Ränder gehen – ein bedeutendes Vermächtnis des verstorbenen Papstes Franziskus. Hingehen zu mir und hin zu den Menschen. Nicht Höhenmeisterinnen und -meister zu sein, aber Tiefenmensch, zu Hause in der eigenen Tiefe, in den Niederungen des Lebens, in den Schwächen der Menschen, im Leid der Welt, um emporzusteigen, zu begleiten, mitzugehen, auf der Höhe des Herzens zu leben, lebendig zum Leben zu führen.
Hineingehen ins Innerste, zur Mitte finden, ins Leben und hinausgehen ins Weite, zu den Menschen, ins Leben. Das Leben teilen, den Alltag – jeden Tag neu.
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