Mensch ärgere dich nicht

Kunst und Kultur

AZ Mainz vom  13.09.2014 Magazin

Es wird 100 Jahre alt.
Wurde 90 Millionen Mal verkauft.
Jedes Jahr kommen 400.000 dazu.
Es steht wohl in fast allen deutschen Wohnzimmerschränken.

Josef Friedrich Schmitt aus München heißt der Erfinder.
Es sollte ein „Beruhigungsmittel“ für seine wilden Söhne werden.
Es wurde ein Aufreger für Generationen.

Der Mensch – ein Wesen, das gerne spielt und seine Fähigkeiten im Spielen entwickelt.
Der spielende Menschen –  lateinisch: homo ludens  –  so ein Erklärungsmodell dafür, dass der Mensch im Spiel sich selbst und seine besondere Eigenschaften entdeckt und seine Persönlichkeit entwickelt. Beobachten wir kleine Kinder, verstehen wir, was gemeint ist.

Johan Huizinga hat den Begriff in seinem Buch „Homo ludens“ 1938/39 geprägt.
Spiele sei der Beginn der Kultur.

Beim Spiel von „Mensch ärgere dich nicht“ kann man jene Thesen anwenden:
Da entdeckt man die Gewinnorientierten, die Mitleidigen, die Rücksichtslosen, die Schadenfrohen, die Helfenden, die Anleitenden, die Geduldigen …
In der Tat: Das Spiel  ist eine Charakterschulung und eine Charakteroffenbarung.

So ist der Mensch gebaut. Eine Spur, die Gott gelegt hat.

Hubertus Brantzen