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Die Wahlen in Deutschland sind vorbei, die Bürger haben sich entschieden – für eine relativ breite Mitte mit einem rechten und linken Rand. Sind wir noch mal davongekommen, weil das Gespenst radikaler Alternativen gebannt ist? Fragen der Identität: Wer sind wir eigentlich? Wer, was gehört zu uns? (rechtsradikal) oder des Wohlstands: Wem gehört eigentlich was? Warum so viel Ungerechtigkeit? (linksradikal) werden weiter gestellt werden – laut, streitsüchtig, zugespitzt.
Man stelle sich einmal vor, das Land läge zur Diagnose beim Psychologen auf der Couch. Burnout! Realitätsverlust, Wegschieben von Problemen, Erschöpfung, Leistungseinbruch, Isolation, Schuldzuweisung… Thomas Bergner überträgt in seinem Buch „German Burnout“ Beobachtungen im Kleinen auf das System Deutschland: Ein Gemisch von nicht erfolgter Scham, Angst, Schuldverdrängung, Zögerlichkeit, Absicherung, Regulierungswut führt zu fatalen Folgen: in die Abhängigkeit anderer (Gruppe, Partei, Staat) und in Ungewissheit über den eigenen Platz in der Welt. Die Therapie erfordert ein Ablegen der Opferrolle, den Aufbau von Selbstwirksamkeit im Zutrauen zu sich selbst und anderen, Schuld(en)abbau verbunden mit Reformen und sorgsamem Ressourcenumgang. Nun sind Zumutungen unpopulär. Die künftige Regierung macht zunächst gerade das Gegenteil.
Auf dem Weg zum Neustart ist ein anderer psychologischer Begriff – Resilienz – sehr bedeutsam. „Stärkung von Humor, Zuversicht, Geduld, Balance von Eigennutz und Uneigennützigkeit, Mut zu Erziehung, etwa zur Medienkompetenz, und umfassender Bildung z.B. in puncto Gesundheit, Förderung von Solidarität und Empathie, Ermutigung zu Dialog, politischer Partizipation, Engagement, Unternehmertum und Innovation, Schaffung von offenen Arbeitsbedingungen, eine gelebte Fehlerkultur, positive Vorbilder … und eine Verankerung im Glauben.“ (K. Domschke).
Wenn die Dinge im Großen schieflaufen durch krassen Egoismus bis zu Missbrauch und Veruntreuung des Religiösen, geht es sicher nicht um den Rückzug ins Private; aber um Freilegen der Quellen der Hoffnung, um Korrekturen, nächstliegend bei sich selbst, dann anderswo. Der vorösterliche Umkehrruf läutet die Erprobungszeit ein für die Ernsthaftigkeit einer leidenschaftlichen Christusnachfolge. Horchen, was Gott sagt: Mariä Verkündigung am 25. März – neun Monate vor Weihnachten – die Botschaft, dass „Christusgeburt“, Annahme von Leid und Osterfreude ein ewiger Prozess des Neuanfangs sind – jeden Tag, jede Stunde. Hoffnung und Hörvermögen hängen zusammen!
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