Kirche(n) der Zukunft

Zeichen der Zeit

Dominikanerkirche Masstricht – Bild: privat

Randbemerkungen anlässlich eines Urlaubs

Meine Frau und ich waren auch dieses Jahr in der österlichen Zeit einige Tage urlaubsmäßig unterwegs, dieses Jahr in den Niederlanden. Ich möchte jetzt nicht schwärmen von den schönen und malerischen Städten wie Maastricht oder Leiden, auch nicht von der Tulpenbracht auf dem Keukenhof und andernorts. Ich möchte ein paar (unscheinbare?) Beobachtungen (mit-)teilen im Zusammenhang mit der Besichtigung von Kirchen (was sozusagen zu unserem „Standardprogramm“ bei Urlauben gehört):

– Die meisten (großen) Kirchengebäude waren geschlossen.

– Eine ganze Reihe dieser (großen) Kirchengebäude waren umfunktioniert. In der Dominikanerkirche in Masstricht fand sich z.B. eine große, umfangreiche Buchhandlung (siehe Foto), in einer anderen war ein Orgelkonzert ganz besonderer Art zu hören, nämlich eine Präsentation von Jahrmarktorgeln.

– In einer anderen (großen) Kirche fand um die Mittagszeit Anbetung statt mit meditativer Livemusik (Gitarre, Geige, Gesang) und der Gelegenheit, mit einem Priester ins Gespräch zu kommen – für deutsche Verhältnisse ungewöhnlich.

Die Frage stand und steht im Raum: Wird es in einigen Jahren bei uns in Deutschland nicht ähnlich aussehen: (viele) geschlossene und/oder umfunktionierte Kirchen, vor allem aufgrund der prekären finanziellen Situation – obwohl es bei uns (noch), anders als in den Niederlanden, „garantierte“ Einnahmen durch die Kirchensteuer gibt?
Und vor allem: Wo werden die „Räume“ sein, in denen die Sehnsucht nach „mehr“, nach Stille und Gebet, nach Gott, nach Glaube und Glaubensgemeinschaft Antworten findet?

Wilfried Röhrig 04/2024