Als jemand, der Maria verehrt, habe ich bei der Gottesmutter immer beide Seiten – ja und nein – wahrgenommen: die in der Stille Gottes Stimme Hörende und Handelnde; und die aus ihrer Erwählung Selbstwusste, Wortstarke, z. B. im „Magnifikat“! Dort preist Maria prophetisch Gottes Macht, weil er die Machtmissbraucher vom Thron stößt und die Satten und Selbstgefälligen leer ausgehen lässt. Es ist ein Freuden-, Dank-, und Protest-, vielleicht sogar eine Art .Revolutionstied“, das in ziemlich radikaler Form den Lobpreis Gottes mit der Option für Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden verbindet. Maria ist da alles andere als ein sich mit den Zuständen abfindendes Mägdelein!
Und schließlich darf Maria als „Immakulata“, als „ohne Erbsünde empfangen“, nicht unerwähnt bleiben: von der Erbsünde bewahrt, privilegiert zu besonderer Aufgabe im Heilsgeschehen – Mitwirkerin im psychologisch-pädagogischen
Bemühen um eine menschlich-gesunde Integration aller (An)Triebe im Menschen; Maria verehrt als . Knotenlöserin“.
Daher geht es auch um einen „Immakulata-Geist“ als Atmosphäre, Mutterboden, Charisma in der Kirche heute und morgen!? Klima Maria – Vorstufe zu einer marianisch-messianischen Kirche!?