Foto: privat
„Ein Artikel im Deutschen Ärzteblatt sprach schon 2002 von einer ‚Bürgerbewegung‘ gegen die Zwänge und Vereinnahmung durch die Medizin am Lebensende. Aktivisten feiern im Mai einen ‚alternativen Totensonntag‘ teils mit Probeliegen im Sarg, und demonstrieren gegen die Institutionalisierung des Sterbens nach dem Motto: ‚Trauer braucht Selbstbestimmung‘.“
„‚Wir befinden uns in einem monumentalen Umbruch‘, schreibt Harvard-Professor und Chirurg Atul Gawande in seinem Buch ‚Sterblich sein. Was am Ende wirklich zählt‘. Patienten und Ärzte, Eltern und Kinder, Sterbende und Trauernde hätten sich lange um das Tabuthema herumgedrückt und sich aus falscher Pietät immer wieder in Schweigen und Schmerz verrannt.“
„Wenn Sterbende den nahen Tod akzeptieren, die Intensivstation verlassen und zum Sterben in ein Hospiz gehen, steigt ihre Überlebensdauer teils um Wochen oder Monate. Das offene Reden über den Tod scheine also wirksamer zu sein als manch teures Medikament, sagt Gewande. Stattdessen behandelten wir uns aus Angst vor dem Sterben oft durch sinnlose Eingriffe zu Tode: ‚Ich habe eine Menge im Medizinstudium gelernt, aber die Sterblichkeit gehörte nicht dazu.'“
Und natürlich gibt es auch eine Zeitschrift zum Thema: ‚Drunter& Drüber‘- das Magazin für Endlichkeitskultur‘.
Aber auch ganz ohne Spiegel kann man eigene Beobachtungen machen. So bei der Bundesgartenschau in Koblenz vor ein paar Jahren. Ein sehr, sehr großes Areal diente der Gräberkultur sowohl im pflanzlichen Bereich, wie was die Grabsteine mit entsprechenden Inschriften betrifft. Und es lohnt sich , Friedhöfe zu besuchen und die Inschriften auf den Grabsteinen auf sich wirken zu lassen. Und in den Zeitungen ist es für mich auch immer interessant, die Kurztexte auf den Todesanzeigen zu lesen.
Das in aller Kürze. Eigentlich hätte ich über den Brief des Papstes „an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ etwas schreiben müssen. Doch denke ich, dass der durchschnittliche Christ oder Bürger gerne mehr von seiner Kirche über Endlichkeitskultur erfahren würde, statt immer wieder zu hören, dass der Tod ja so sehr verdrängt würde. Da immer wieder die Frage: Kennen die Kirche, auch und gerade ihre Theologen, den Menschen? Wissen sie, was diesen interessiert und mit welchen Gedanken er in seiner Seele umgeht.
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