Date:01. Mai 2005

Dem Neuen eine Chance

Zeichen der Zeit

Habemus papam!

 

In Deutschland glätten sich die Wogen. Vielleicht ist er doch nicht so übel: der neue Papst. Die Schwerverletzten der vergangenen Jahre, die meinen, sie seien vom bisherigen Glaubenshüter schlecht behandelt worden, sind mit Ihren Kommentaren doch eher die Ausnahme geblieben. Die prognostizierte Katastrophe wird wohl nun doch nicht über die katholische Kirche hereinbrechen.

Eine Einsicht macht sich breit: Die Aufgabe des Glaubenshüter in der Glaubenskongregation ist eine andere als der Dienst des Petrus. Die Aufgabe, festzuhalten und zu verteidigen, was katholisch ist, ist verschiednen von dem Dienst, in Einheit alle in der Kirche zusammenzuhalten.

Einige Zeichen, dass es weitergeht, sind bereits gesetzt. Das Evangelium in griechischer Sprache, vorgetragen während der Papstmesse von einem orthodoxen Diakon, weist darauf hin, dass Benedikt XVI vieles vorhat in Richtung Einheit mit den orthodoxen Kirchen. Mit großer Emotion hat Benedikt während der Predigt von der Einheit der Christen gesprochen.

Auch in pastoraler Hinsicht dürfen wir etwas erwarten. So munkelt man schon, der neue Papst habe etwas zur Integration der wiederverheirateten Geschiedenen in der Schublade. Und Strukturreformen wären in Rom unter einem Kenner der Kurie ebenso möglich. …

Mein Vorschlag: Machen wir unser Herz frei von alten Bildern. Lassen wir dem neuen Papst eine gute Chance – auch in unserem Herzen!

HB