China, Tegel, Moabit

Kunst · Theater · Literatur

Buch

10. Mai 1933 – Tag der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten

Wer Bücher brennen lässt, der weiß um ihre Macht,
der kennt und scheut Gedanken, die sie bergen.
Wie viele wurden wohl verfasst in banger Nacht,
gehütet vor dem Hass und Griff der Schergen.

Gleich welcher Sprache, welcher hohlen Denkungsart,
sie scheuen das lebendige Wort wie Feuer,
das Wahrheit spricht und fordert und entzündet Tat.

Es sind Gedichte, die nur scheinbar zart, doch Dynamit,
es ist der Zeuge, der Tyrannen nie geheuer:
Sein Wort schwebt über Mauern, ob China, Tegel, Moabit.
 

Anne-Madeleine Plum