Bild: Nicole Elß
Angekommen in der Rehaklinik mitten im Bergischen Land, weit weg von daheim, ist alles überzogen von einem Schleier der Fremdheit. So viele neue Gesichter: Mitpatienten, Schwestern, Ärzte und andere Personen. Mein Zimmer wirkt auch noch nicht vertraut und viele Gedanken schwirren durch meinen Kopf.
Im Speisesaal fühle ich mich total allein, obwohl er voller Menschen ist. Ich muss mich erst einmal orientieren, wo der Hase langläuft. Zum Glück setzt sich Achim (*Name verändert) neben mich und erklärt mir ein bisschen, wir kommen ins Gespräch. Schon entsteht ein Stück Vertrautheit.
Am Nachmittag habe ich mich auf den Weg gemacht, die Gegend zu erkunden. In meinem Hals ein Kloß von Heimweh, ziehe ich los. Der Kirchturm winkt mir von weitem, und ich möchte gern die Kirche besuchen. Kirchenräume geben mir immer irgendwie ein Gefühl von Heimat, Ankommen und Trost. Doch ich schaffe den Weg nicht, es ist zu anstrengend. Traurig und immer noch voller Heimweh stiefle ich zur Rehaklinik zurück. Es gibt Abendessen.
Währenddessen fällt mir ein, dass es einen Raum der Stille gibt; an dem bin ich schon vorbeikommen. Da will ich nach dem Essen hin. Doch ich laufe in die falsche Richtung und stoße auf eine große Tür, an der ein Zettel angeschlagen ist: „HEUTE 18.30 Uhr GOTTESDIENST MIT HEILIGER KOMMUNION“. Von drinnen klingen Musik und Gesang. Ich öffne die Tür und bin mitten drin. Der Gottesdienst hat gerade begonnen. Das ist ein Geschenk des Himmels. Der Kloß des Heimwehs löst sich beim Singen der Lieder auf. In mir steigt Freude auf. Auch die Worte des Diakons und das gemeinsame Vaterunser machen mir Mut. Ich fühle mich nicht mehr allein.
Auch wenn ich den Weg zur Kirche nicht schaffen konnte, Gott ist da, ER nimmt mich in Empfang und schenkt mir Trost und Zuversicht. Danke Herr, dass DU da bist!
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