Bild: privat
Vielen ZeitgenossInnen wird es so ergehen wie mir: Die vielen Krisen und Katastrophen, die Tag für Tag eine Welt von Unge-rechtigkeit, Zerrissenheit, Unbarmherzigkeit, Dummheit und Unfrieden offenbaren, gehen auf´s Gemüt, wie man so sagt. Die Zeiten sind ungemütlich und die Unwägbarkeiten so groß, dass die Sehnsucht und der Ruf nach Frieden, Sinn, Güte und Zukunft alles andere in den Hintergrund stellen.
Der Advent lädt im Prinzip alle ein, dem Geheimnis der christlichen Weihnacht nachzuspüren. Bei unserer abendlichen Hausandacht um den Adventskranz kommt mir der Gedanke: draußen so dunkel, drinnen hell – wie in einer erleuchteten Höhle. In der Ostkirche heißt Maria auch „Jungfrau in der Höhle“. Ikonenmalerei und Liturgie kennen die Höhle – Maria selbst und die von Betlehem – als Schlüsselsymbol für die Christusgeburt, die Menschwerdung Gottes.
Viele Aufbrüche im Christentum beginnen in Höhlen (Katakomben in Rom): Rückzugsorte zum gemeinsamen Beten und Feiern gegen (Zer)Störversuche von außen. Was für viele hierzulande ihre Wohnungen und Häuser sind, das sind für Christen in China unter der wachsenden Repression reale Höhlen in entlegenen Bergen: Treffpunkte für Gemeinschaft und Gebet, kleine Werkstätten von Demut, Zuwendung, Nähe, Freude, Frieden.
Die katholische Kirche hat sich auf einen synodalen Weg begeben: Kleriker und Laien, die „empathisch“ zuhören und aus der Meinung des anderen die Stimme Gottes heraushören wollen. Damit ist die Absicht verbunden, über starre, konträre Positionen hinaus etwas gemeinsames Neues, vorher noch nicht Vorhandenes zu generieren: eine Lösung im Geist der Synodalität und mit der Handschrift des Geistes (Gottes), mit „schöpferischer Resultante“.
Das Projekt lebt vom Vertrauensvorschuss in Gottes größeren Überblick und vom Wohlwollen zum Gegenüber. Ich finde das sehr bemerkens- und bewegenswert. Die Kirche sollte alles tun, dass der neue Stil eingeübt wird und sich durchsetzt. Er ist ein wichtiger Beitrag für mehr Verständigung und Wertschätzung. Die Kernbotschaft von Weihnachten vom „Frieden auf Erden“ braucht die kleinen Schritte und Kreise, wo sie konkret erlebbar wird.
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