Date:31. Dez. 2014

Shake hands

Kunst und Kultur

Foto: Peter Wolf

Das ist etwas Besonders, auf dem Petersplatz in der „Ersten Reihe“ zu stehen und darauf zu warten, dem Papst die Hand zu schütteln.
Besser: darauf zu warten, dass einem der Papst die Hand schüttelt.
Warum sollte er darauf warten, dass ich ihm die Hand schüttele? Ich möchte, dass er meine schüttelt!

Die Hand des Heiligen Vaters!
Färbt etwa seine Heiligkeit ab? Ein komischer Gedanke!
Ein Gedanke, der entlarvt. Ein Gedanke, der in die Irre führt. Ein Gedanke voller Magie.

Händeschütteln mit dem Papst – das kann doch nur eine Bedeutung habe, wenn ich damit zum Ausdruck bringe:
Ich gehe Deinen Weg mit, ich lasse mich auf Deine Botschaft ein, ich schalte mich ein in Deine apostolische Sendung.
Ansonsten wäre das Stehen in der „Ersten Reihe“ pure Eitelkeit, vanitas, Windhauch.

Stefan Keller

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