So geht Ökumene

Zeichen der Zeit

Foto: privat

Anlässlich des Lutherjahres wurde in der Konferenz der Seelsorgerinnen und Seelsorger beider Konfessionen, die in unserer Wohn- und Pflegeeinrichtung Gottesdienste halten, die Idee geboren, einen ökumenischen Gottesdienst anzubieten.

In unserem Haus wird über Ökumene gar nicht so viel gesprochen, sie wird gelebt. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass wir mit fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern volles Haus hatten. Geleitet wurde der Gottesdienst vom Pfarrer der ev. Nachbargemeinde, dem Vikar der katholischen Kirchengemeinde, dem Pastor der evangelischen Gemeinschaft und der Seelsorglichen Begleitung des Hauses. Der Posaunenchor intonierte die schönen, den Bewohnern wohlbekannten Lieder, die Gruppe Neues Geistliches Lied intonierte Lieder aus der neueren Literatur.
Das Zusammenspiel aller Teilnehmenden schuf eine so wohltuende, andächtige aber auch fröhliche Atmosphäre, die auch nach dem Gottesdienst noch spürbar war.

Ein Kommentar, der die allgemeine Stimmung widerspiegelte, hat mich persönlich besonders berührt: „Also, Sie wissen ja, dass mir die Heilige Messe heilig ist und auch weiter bleibt, aber dieses Gemeinschaftsgefühl heute, dieses gemeinsame Singen und Beten hat mich berührt. Wir glauben doch alle an den einen Gott und wir sollten es viel öfter so gemeinsam feiern. Für mich war es ein Fest des Glaubens heute!“ Ein Fest des Glaubens, das hat es für uns alle auf den Punkt gebracht.

Vielleicht sollten wir einfach weniger diskutieren und mehr tun?! Wir werden dem vielfach geäußerten Wunsch, eine solche Feier nicht nur einmal im Lutherjahr anzubieten, sicher nachkommen.

Erlebt von Spurensuche-Autorin Pia Biehl