Das Geschenk des Glaubens auspacken



Kirchen-Geschichten

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Es ist der erste Sonntag nach Epiphanias. Heute feiern wir die Taufe des Herrn. Jesus erscheint wie „ein Blitz“ vom Himmel und erhellt die Dunkelheit. Diese Metapher formuliert unser Pfarrer zur Einleitung der Predigt: Wir erneuern unser Taufgedenken. Die meisten können sich wohl kaum an die eigene Kindertaufe erinnern. Sie ist ein Geschenk Gottes an uns, an mich, so wie ER uns auch seinen Sohn geschenkt hat. Die Taufe als Gabe Gottes ist ein besonderes Geschenk, das wir erst im Laufe des Lebens auspacken. Dieser Gedanke aus der Predigt hat mich sehr angesprochen.

Was wir damit machen, wie wir es behandeln, liegt am Ende an jedem, an jeder selbst. Verstaubt es in einer alten Kiste, steht es greifbar in der Nähe oder hole ich es nur an Festtagen heraus?

In diesem Jahr begleite ich meine Tochter zur Erstkommunion. Mir ist noch einmal bewusst geworden, dass ich sie auf dem Glaubensweg eben nur begleiten kann. Auch wenn ich mir wünsche, dass sie eine gute Beziehung zu Gott aufbaut oder sich auf die von Gott geschenkte Liebe einlässt – es liegt nicht in meiner Macht.

Das Geschenk von Gott kann sie nur alleine auspacken. Mit jedem Schritt auf ihrem Lebensweg wird sie es bewusster wahrnehmen und entscheiden können, wie sie ihr Gottesgeschenk auspacken will.  Es ist eine persönliche Zuwendung Gottes an uns, so einzigartig wie ER uns erschaffen hat. Mein Geschenk ist einzig für mich. Wie wunderbar.

Mir bleibt nur, meiner Tochter Vertrauen mit auf dem Weg zu geben, sie zu bestärken, Gottes Geschenk anzunehmen und es freudig auszupacken.

Nicole Elß