2016 – das Jahr der Toten
Hingeschaut
Foto: Mirko Kussin
Manfred Krug, Che Guevara und Leonard Cohen. Anschlagstote, Kriegstote und Ertrunkene im Mittelmeer. Im vergangenen Jahr drang die Vergänglichkeit ob all dieser Toten sehr massiv in mein Bewusstsein. Und deutlicher als jemals zuvor wurde mir klar: Alles und jeder stirbt.
Ich auch.
Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch, heißt es bei Kohelet. Windhauch und Luftgespinst.
Darüber könnte man verzweifeln. Wenn alles und jeder irgendwann einmal stirbt, dann reduziert sich das Leben auf ein tägliches Abschiednehmen. Aber was wäre das für ein Leben?
Ich bin überzeugt: Da ist mehr.
Da muss ein Atem hinter dem Windhauch sein, eine Hand, die das Luftgespinst webt.
Ich hoffe auf die Auferstehung. Ich hoffe auf Erlösung und Vergebung von Sünden, Fehlern und Unzulänglichkeiten. Ich hoffe auf die reine, warme Liebe. Auf etwas Zweifelloses. Auf die Gemeinschaft und Verbundenheit mit allem.
Ich glaube,
ich muss nicht verzweifeln.
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