Date:22. Apr 2007

Zweifel

Gebet

verwundete Hände - Holzplastik

unbekannter Künstler, Museum Cordoba

Manchmal komme ich mir wie der Apostel Thomas vor.
Er zweifelt daran,
dass Jesus auferstanden ist.
“Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe
und meine Hand nicht in seine Seite lege,
glaube ich nicht.“

Manchmal komme ich mir wie Thomas vor,
wenn ich an das Wunder jener Auferstehung glauben soll.
Ich habe noch von keinem gehört,
der in den vergangenen 2000 Jahren
nach dem Auferstandenen
auferstanden sei.
Es fällt mir auch dann noch schwer zu glauben,
wenn ich an den Sonntagen nach Ostern immer wieder davon höre,
dass seine Jünger ihm begegnet sind.

Manchmal komme ich mir wie Thomas vor,
wenn ich daran glauben soll,
dass eine verfahrene Lebenssituation
Durchgang zu einer Auferstehung sein soll.
Da spüre ich nur das Kreuz,
das belastet
und so groß ist, dass es den ganzen Himmel ausfüllt.

Da ist es tröstlich,
mein Gott,
wenn ich dich sagen höre: „Friede sei mit euch!“
Du sagst, zuerst solle sich das Herz beruhigen
und Ruhe und Frieden einkehren.
Ich bitte dich,
nimm mich mit allem Zweifel,
zeige mir deine Seite – wie auch immer.
Damit ich sagen kann:
„Mein Herr und mein Gott!“

Amen.

HB