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Zeit, anders und größer zu denken
In der Dresdener Frauenkirche hängt seit einiger Zeit eine sieben Meter große Erdkugel als 3D-Kunstinstallation basierend auf NASA-Bildern der Erdoberfläche. Mitten im Gottesraum soll das Projekt auf die, so die evangelische Kirche, nie dagewesene Ballung politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Krisen unserer Zeit hinweisen, besonders auf das menschenverursachte, bedrohliche Klimadesaster.
Die letzten Päpste, hörbare Stimmen des Christentums, kamen zur gleichen Einschätzung: Die Lage der Menschheit ist in jeder Beziehung ernst: realpolitisch offensichtlich, aber im Hintergrund vor allem die geistliche Situation betreffend. Was haben wir aus unserem Planeten, was haben wir aus uns selbst gemacht? So viele Probleme, so viele Baustellen, so viele Herausforderungen, die alle gelöst werden müssten…
Weil das nicht nur unmöglich erscheint, sondern tatsächlich auch ist, braucht es am wenigsten eine kopf- und herzlose Reaktion: Hass, Machtmissbrauch, Gewalt, Krieg; was notwendig wäre, ist eine systemische Revolution, eine „Entlastung im Ganzen“, die Befreiung von kapitalistischer Geschäftigkeit und (un)menschlicher Überheblichkeit, ein neues Bewusstsein der Einsicht in die faktische Begrenztheit in, bei allem – und eine Öffnung: Öffnung für eine Lösung von außerhalb des in sich selbst verkrümmten, frustrierenden Systems.
Wenn die Sonden und Satelliten, die vom Weltall aus permanent in wachsender Zahl die Erde umkreisen, uns Bilder vom blauen Planeten liefern, dann bekommen wir allmählich eine Ahnung davon, wie das ist: die Dinge gewissermaßen aus einem anderen Blickwinkel, aus der Perspektive Gottes zu sehen. Das ist das eine. Das andere ist die Botschaft vom materie-, menschgewordenen Gott – Jesus Christus: Der von oben hat sich zu dem und zu denen von unten begeben! Doch nicht als Supermann, dem letztlich doch endgültig die Puste ausgeht, sondern indem er Menschsein auf seinen Kern fokussiert, eine ganz neue Form von Liebe: die nicht rafft und giert, sondern sich verausgabt bis zum Tod am Kreuz, quasi „tot-liebt“! Die Kombination von hören und handeln macht den Unterschied. Und das Beste kam zum Schluss: Auferstehung aus der Sackgasse „Tod“, doch noch Sieger hinter dem Horizont. Diese Neuigkeit ist mehr als eine Nettigkeit, sie ist revolutionär: Erlösung! In der Tat beinahe „un-glaublich“! O Gott: Wo bleibt die Empörung, der Aufstand der Herzen?
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